Ich betreue Menschen mit Behinderung in einem Wohnheim. Die Menschen haben alle einen gesetzlichen Betreuer der über die meisten Dinge für sie entscheidet. Auch darüber ob jemand geimpft werden darf oder nicht.
Nun erlebe ich auf Arbeit die Situation das der Arzt auf die Wohgruppe kommt und alle eine Grippeschutzimpfung bekommen sollen. 2 Klienten wehren sich heftig und schreien sie haben Angst. Meine Kollegin hält sie fest wehrend der Arzt die Spritze in den hin und her wackelnden Arm steckt.
Mit meinen Kollegen und Kolleginnen könnte ich darüber sprechen ob wir unser Verhalten ändern sollen wenn eine rechtliche Grundlage gegeben ist. Die Menschen äußern nach meinem Verständnis klar das sie nicht möchten weil sie Angst haben. Wir haben keine Impfpflicht.
Andererseits können die Klienten nicht einschätzen was sie da verneinen und ob es wichtig ist. Außerdem würden sich die gesetzlichen Betreuer (oft die Eltern) beschweren warum der Klient keine Impfung bekommen hat.
Befinden wir uns in einer Grauzone? Ich denke es kommt auf die Definition an ob der Mensch einen eigenen Willen hat an den sich in nicht Lebensbedrohlichen Situation gehalten werden muss.