Jeder Mensch kann an sich arbeiten. Dazu zählen auch Eigenschaften wie Geduld, die man erlernen kann, obwohl man vielleicht von Natur aus eher ungeduldig ist. Das heißt: Vielleicht hat dein Freund bereits daran gearbeitet, geduldiger zu werden, bevor du ihn kennengelernt hast. Freue dich darüber und wundere dich nicht :)

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Ich nutze sie sehr häufig und für fast alles, sei es Einschlafen, Konzentration oder Schmerzlinderung. Für mich funktionieren sie sehr gut. Ich schließe aber auch nicht aus, dass es einen Placeboeffekt gibt und sie nicht wirken, wenn man nicht daran glaubt. Genau weiß ich es nicht.

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Genauso wie für dich, tbh. Weinen ist ja etwas, was wir machen, wenn wir etwas nicht anders verarbeiten können, zB auch wenn die Trauer so groß ist oder der Schmerz, und umgekehrt geht das auch mit positiven Dingen wie dem holy spirit. Das ist etwas so Großes, etwas so für uns überhaupt nicht Greifbares, etwas so Unglaubliches, dass ich einfach weinen muss. Ich kann das nicht anders verarbeiten, es ist so groß, es ist so schön. Ich kann nicht mehr an mich halten.

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Hallo, ich denke, es gibt kein Problem damit. Gott möchte, dass du glücklich und gesund bist und ein gutes Leben führst. Wenn du dafür Testosteronspritzen brauchst, ist das in Ordnung. Es ist am Ende nichts Anderes als andere Medikamente, die Menschen einnehmen, um gesund zu bleiben. Dass der Körper in die Pubertät kommt, ist sehr wichtig, und wenn ein Körper von selbst nicht ausreichend Testosteron dafür produziert, braucht er eben Unterstützung. Daran ist nichts Unchristliches.

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Hi,

ich bin nicht orthodox und ich habe auch nichts gegen Verhütung, aber ich denke, aus einer orthodoxen Perspektive ist es trotzdem okay. Folgende Gründe habe ich dafür:

  • Du nimmst das Medikament nicht zur Verhütung. Gott weiß das und kann deine Taten und Absichten einordnen. Wenn ich zum Beispiel jemanden schlagen muss aus Notwehr, kann er ja auch einordnen, dass ich kein Gewalttäter bin, sondern mich schützen musste.
  • Wenn ein Medikament medizinisch notwendig ist, solltest du es nehmen. Aknemedikamente zählen auf jeden Fall dazu. Gott möchte, dass du gesund bist und ein gutes Leben hast. Er wird dich deshalb auf keinen Fall dafür verurteilen, etwas einzunehmen, das deine Gesundheit fördert.

Falls es dir hilft: Es gibt viele Menschen, die die Pille aus anderen Gründen als wegen der Verhütung nehmen. Zum Beispiel kann sie auch Frauen mit extremen Regelschmerzen helfen. Wenn sie solche Schmerzen hätten, dass sie sonst nicht auszuhalten wären und sehr eingeschränkt in ihrem Alltag wären, dann ist es für Gott wichtiger, dass sie schmerzfrei und glücklich werden und ihr Leben wieder leben können! Diese Frauen wurden auch nicht von Gott dafür bestraft, soweit ich weiß. Es geht ihnen gut. Auch wegen der ausbleibenden Schmerzen.

Ich hoffe, es wird bald besser mit der Akne!

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Hi Lena,

ich bin ein Transmann (pansexuell) und ein Christ. Das hat mir lange Probleme bereitet. Heute aber weiß ich, dass Gott mich dafür nicht verurteilt, und noch wichtiger: Er hat mich so gemacht, wie ich bin. Und auch dich!

Warum hat er das gemacht? Das war lang eine unglaublich große Frage für mich. Warum sollte Gott zulassen, dass ich in einem Körper bin, in dem ich mich nicht wohlfühle, und so viel Diskriminierung ausgesetzt bin?

Für mich persönlich ist die Antwort, dass er möchte, dass Menschen von mir mehr Vielfalt und Nächstenliebe lernen können. Als Trans Person kann ich anderen Menschen näherbringen, dass jeder anders ist und dass es völlig egal ist, in welchem Körper man steckt, wichtig ist nur die Seele und die Beziehung der Seele zu Gott. Ich habe die Möglichkeit, Andere zu lehren, ihren Glauben etwas liberaler zu leben und sich daran zu erinnern, dass es für Jesus in erster Linie um Nächstenliebe geht. Jemanden auszuschließen, weil er trans oder lesbisch ist, ist in keiner Form christlich, es ist keine Nächstenliebe, es ist keine Gerechtigkeit. Homo- und Transphobie haben mit echter Christlichkeit nichts zu tun und wir als queere Christen dürfen helfen, die Menschen daran zu erinnern.

Übrigens: Transgender ist medizinisch beweisbar. Studien haben ergeben, dass die Gehirne von Männern und Frauen unterschiedlich sind und dass die Gehirne von Transmännern eher männlich sind statt weiblich (und umgekehrt bei Transfrauen). Wir sind also tatsächlich als männlich konzipiert worden, nur bei der chromosomentechnischen Umsetzung ist ein bisschen was schiefgelaufen.

Natürlich kannst du für dich diese Frage auch völlig anders beantworten. Klar ist aber in jedem Falle: Du bist richtig, so wie du bist, du bist ein Kind Gottes wie jeder andere Mensch auch und hast genau dieselben Rechte und genau denselben Wert. Und er liebt dich so, wie du bist.

Vermutlich wird es andere Christen geben, die dir das absprechen wollen. Da musst du leider drüberstehen. Das kann schwierig werden, aber du kannst es schaffen. Es kann helfen, wenn du dich damit auseinandersetzt, warum die Bibel so geschrieben ist, wie sie geschrieben ist. Denn es kann passieren, dass diese Menschen mit bestimmten Bibelstellen argumentieren. Wenn es dich interessiert, warum in der Bibel so fragwürdige Dinge über Homosexualität stehen, habe ich hier einen hilfreichen Beitrag geschrieben, den du gern lesen kannst: https://www.gutefrage.net/frage/wird-gott-mich-bestrafen-weil-ich-homosexuelle-handlungen-in-meinem-haus-dulde#answer-550474801

Wenn du mehr über das Verhältnis queerer Menschen zu Gott wissen möchtest, Fragen hast oder Ratschläge brauchst, kannst du mir immer eine Freundschaftsanfrage senden und mir eine Nachricht schreiben. Es ist mir ein großes Anliegen, queere Menschen im Christentum oder im Glauben zu unterstützen.

Liebe Grüße!

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Nein, denn Homosexualität ist für Gott und Jesus keine Sünde.

Die Verse in der Bibel, die häufig als homophob interpretiert werden, sind im zeitlichen Kontext zu lesen und dementsprechend auch anders gemeint. Ein häufiges Beispiel homophober Menschen ist "Du sollst nicht so bei einem Mann liegen wie du bei einer Frau liegst". Das bedeutet aber nicht: Du sollst nicht mit einem Mann Sex haben. Stattdessen müssen wir es im zeitlichen Kontext lesen: Früher wurden Frauen sehr schlecht behandelt. Man sprach ihnen keine Rechte zu, keine Selbstbestimmung, sie mussten alles machen, was der Mann wollte, und das galt natürlich auch für den Sex. Auf eine solche Weise - unterwerfend, erzwingend, übergriffig - mit einem anderen Mann umzugehen, wäre nicht denkbar gewesen. Deshalb sollte man nicht mit einem anderen Mann so liegen wie mit einer Frau: Es bedeutet einfach nur, man sollte andere Männer nicht disrespektieren und misshandeln.

Heute wissen wir, dass wir niemanden misshandeln sollten. Dementsprechend brauchen wir diesen Vers im Grunde gar nicht mehr.

Zudem müssen wir beachten, dass die Welt früher noch nicht überbevölkert war. Es war sehr wichtig, dass Menschen das andere Geschlecht heirateten, Sex hatten und Kinder zeugten. Homosexuelle waren für dieses Ziel sozusagen behindernd, deshalb wollte man sie lieber nicht sehen. Auch das gilt heute nicht mehr.

Und zuletzt wurde Homosexualität in der Bibel und vielen anderen Kontexten häufig mit Pädophilie und Vergewaltigung gleichgesetzt. In Sodom beispielsweise wollten die Männer andere Männer vergewaltigen. Dass das nicht erlaubt ist, sollte allen klar sein. Dennoch haben Menschen es leider geschafft, "Vergewaltige nicht" als "Schlaf nicht mit Männern" auszulegen.

Liebe Grüße!

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Hallo Kevin,

Zuerst einmal: Niemand muss sein Leben lang leiden.

Eine ausführliche Antwort auf die Frage, warum Menschen krank oder behindert sind, habe ich hier verfasst: https://www.gutefrage.net/frage/nicht-jeder-mensch-ist-gesund-oder-hat-andere-buerden-warum-ist-das-leben-so-ungerecht#answer-550412956 Die kannst du gern lesen. Falls du nicht so viel Zeit hast, gebe ich dir hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  • Von Kranken und Behinderten lernen gesunde Menschen, jemanden nicht nach dem Aussehen zu beurteilen, hilfsbereit zu sein, respektvoll und empathisch zu sein.
  • Kranke und Behinderte können wegen ihres Leids oft die kleinen Dinge im Leben gut wertschätzen und unterstützen Andere gern, weil sie selbst wissen, wie wichtig das ist. Durch sie kommt mehr Achtsamkeit in unsere Welt.
  • Manche chronischen Krankheiten sind durch emotionale Probleme bedingt, die Schulmedizin nennt das psychosomatisch, ich nenne es: Gott spricht durch die Krankheit zu mir über das, was ich noch lernen und bewältigen muss.

Davon abgesehen gibt es natürlich auch andere Arten des Leidens, beispielsweise wenn einem Gewalt angetan wird. Auch dazu habe ich schon verschiedene Antworten geschrieben, ich spreche das Thema auch im oben geschickten Link an. Erneut gebe ich dir hier eine Zusammenfassung meiner wichtigsten Punkte:

  • Gott hat uns einen freien Willen gegeben. Dieser versetzt uns in die Lage, uns frei zu entfalten, Meinungen zu haben, unseren eigenen Weg zu gehen. Wenn wir dieses Privileg genießen wollen, müssen wir aber auch hinnehmen, dass einige Menschen mit ihrem freien Willen furchtbare Dinge anstellen, wie zum Beispiel Gewalt. Diese Gewalt ist nicht von Gott gewollt, aber er kann sie auch nicht verhindern, da er sonst den freien Willen auslöschen würde.
  • Viele Menschen leiden auch deshalb, weil die Menschheit noch nicht ausreichend entwickelt ist. Diskriminierung entsteht häufig aus einem unterentwickelten Geist, der nicht versteht, dass jeder gleich viel wert ist und Respekt und Liebe verdient. Gott kann solche Entwicklungsschritte nicht erzwingen. Das hat er früher nicht und tut er jetzt nicht. 

Nun zu deiner Formulierung des lebenslangen Leidens. In meinen Augen ist das nicht richtig. Gott lässt niemanden aktiv lebenslang leiden.

Ich beispielsweise habe zahlreiche chronische Erkrankungen, die es mir schwer machen, ein erfülltes Leben zu führen. Ich führe aber trotzdem ein erfülltes Leben. Ich nutze jeden Moment, den ich habe, so bewusst wie möglich, um Freude zu haben, zu genießen, Gutes zu tun und meine Beziehung zu Jesus zu stärken. Dabei fühle ich ihn auch an meiner Seite, dass er mir dabei hilft. Obwohl ich krank und behindert bin, kann ich meine Freunde einladen und die Zeit mit ihnen genießen, Freude an meinem Lieblingsessen oder einem guten Film haben, neue Dinge lernen, Erfolge auf meinen persönlichen Wegen verzeichnen.

Kein Mensch muss dementsprechend jeden Moment seines Lebens leiden. Gott gibt uns vielfältige Möglichkeiten, zu genießen, beispielsweise durch die Konzepte von Familie, Freundschaft und Liebe, durch all die von ihm erschaffenen Tiere und Pflanzen, dadurch, dass er uns zu kreativen Köpfen gemacht hat, die Buch, Film, Musik und Kunst erschaffen und genießen können. Es ist unsere Aufgabe, daraus etwas zu machen und das wertzuschätzen. Wer sich dagegen entscheidet und in der Opferrolle verbleibt, weil "ich bin ja krank", der ist leider selbst daran schuld. Ich habe das selbst lang gemacht, aber es bringt gar nichts. Ich bin kein Opfer, ich bin meiner Krankheit nicht ausgeliefert. Ich lebe mit meinen Symptomen, aber ich bin trotzdem absolut frei, Freude an Dingen zu haben und mich gut zu fühlen.

Dazu passend muss ich sagen: So manches Trauma hat einen Menschen hervorgebracht, der sich Gott zuwandte und viel Gutes für die Welt brachte. In schlimmen Phasen unseres Lebens wenden wir uns oft dem Glauben zu, bitten um Hilfe und öffnen uns für die Möglichkeit, dass uns etwas retten kann, was größer ist als wir. Selbstverständlich nutzt Gott diesen Weg nicht aktiv, und er will ihn auch nicht, er sagt nicht: "Ich lasse dich verprügeln, damit du an mich glaubst." Aber die Konzepte von Leiden und einem guten Leben sind dahingehend absolut vereinbar.

  • Mancher Mensch erfährt ein schlimmes Trauma und verbleibt sein Leben lang in der Opferrolle, wo er sich selbst einredet, nie wieder glücklich zu werden. Dann ist das ein lebenslanges Leiden, aber ein selbstgemachtes.
  • Ein anderer Mensch begibt sich nach dem Trauma in professionelle Therapie, arbeitet sein Leid auf, wendet sich dem Glauben zu und lernt durch Jesus und die Therapie beiderlei, wer er ist und wie er sein Leben genießen und nutzen kann.
  • Das heißt: Ob ein schlimmes Erlebnis lang anhaltendes Leid verursacht, liegt immer auch daran, wie intensiv wir uns der Aufarbeitung widmen. Manchmal dauert die jahrelang, und manchmal kostet sie Geld und Zeit und sehr viel Energie, aber es ist immer machbar, auch bei den allerschlimmsten Kindheitstraumata. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Selbstverständlich kannst du nun noch die Menschen in Dritte-Welt-Ländern als Argument anführen, die all diese Möglichkeiten (Therapie nach Traumata, Hobbies zum Genuss des Lebens, gutes Essen, etc) eben nicht haben. Sie befinden sich oftmals in großer Armut, werden krank und sterben früh aufgrund fehlender medizinischer Versorgung, haben nicht genug Wasser und Lebensmittel. Man könnte sagen: Diese Menschen leiden lebenslang und Gott lässt es einfach zu. Aber bedenke, warum diese Menschen leiden. Was oder wer ist verantwortlich?

  • Arbeiter, die ausgebeutet werden, werden von anderen Menschen ausgebeutet. Sie können sich nicht genügend zu Essen kaufen, überarbeiten ihre Körper und entwickeln große gesundheitliche Probleme - wegen der Ausbeutung durch andere Menschen.
  • Die ärmsten Länder in Afrika sind diejenigen, aus denen früher die meisten Sklaven geholt wurden. Der schlechte Start in die Geschichte, der für heutige Armut und Probleme sorgt, entstand nicht durch Gottes Hand, sondern die Entscheidungen der Kolonialisten, die Menschen waren.
  • In vielen Ländern fehlen Krankenhäuser, Schulen und Sozialleistungen, die die Versorgung mit Lebensmitteln erlauben würden. Das liegt nicht daran, dass die Länder keine Möglichkeit haben, Geld zu erwirtschaften. Es liegt daran, dass sie ihre Ressourcen nach außen verkaufen: Afrikanische Politiker verkaufen Europäern das Recht, Gold in ihrem Land abzubauen, und lassen es sich vom erhaltenen Geld gut gehen, anstatt das Gold zu einer eigenen Wirtschaft zu machen und mit dieser Wirtschaft das eigene Land zu stärken. Auch das ist Entscheidung der Menschen, nicht die von Gott.
  • Große Hitze, Hungersnöte und Extremwetterlagen nehmen durch den Klimawandel zu, der nicht gottes-, sondern menschengemacht ist.

Es zeigt sich: Auch an diesen Dingen ist nicht Gott schuld, sondern sie sind maßgeblich die Entscheidung von Menschen durch ihren freien Willen. Diesen nutzen sie für etwas Falsches. Gott hat sich nie gedacht: „Ah, jetzt mach ich mal ein Land, das ganz arm und richtig schlecht dran ist!“ Und wenn alle Menschen Jesus nachfolgen würden – nicht vorgeheuchelt durch einen Gottesdienstbesuch und die angeblich bibelgetreue Homophobie, sondern tatsächlich durch Gerechtigkeit, Respekt und bedingungslose Nächstenliebe -, dann wären auch sicher viel weniger Menschen arm dran.

 

Das Fazit: Gott lässt niemanden sein Leben lang leiden. Menschen lassen andere Menschen leiden. Und wir leben zum Glück in einer westlichen Gesellschaft, in der wir sehr viele Möglichkeiten haben, uns von Leid zu befreien.

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Gabe der Erkenntnis und der Weisheit

Ich bitte Gott oft darum, dass er mir Antworten gibt und mich bestimmte Dinge besser verstehen lässt. Das entsteht aber nicht aus einem eigenen Anspruch auf Allwissen oder Ähnliches, sondern aus dem Wunsch, dem Pfad, den er vorgesehen hat, bewusster folgen zu können. Ich möchte verstehen, was er sich für mich vorstellt und wieso mir bestimmte Dinge passieren, damit ich möglichst passend damit umgehen, das Größtmögliche daraus lernen und Jesus gut nachfolgen kann. Außerdem hoffe ich, dass Weisheit mir dabei hilft, andere Menschen unterstützen zu können.

Die meisten anderen von dir benannten Gaben würde ich ablehnen, denn ich finde, sie übersteigen meine Berechtigungen. Ich möchte Jesus nachfolgen, mich aber nicht mit ihm auf eine Stufe stellen. Ich will niemand sein, der Wunder wirkt oder Visionen empfängt oder Krankheiten heilt. Als ich jünger war, habe ich mir so etwas oft vorgestellt, wie toll es wäre, so zu sein wie einer der Propheten in der Bibel. Heute habe ich aber erkannt, dass ich das nicht des Glaubens wegen wollte, sondern um mächtiger zu sein als andere Menschen und damit sie mich respektieren. So will und muss ich nicht sein. Die Weisheit hingegen ist etwas, was ich wirklich nur meiner Seele wegen und aus Gründen der Hilfsbereitschaft will, also aus reinem Herzen.

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Nichts kann dich jemals von Gott trennen. Gott ist immer bei dir und er wird es immer sein. Warum? Weil er, wie du bereits sagtest, dein Schöpfer ist.

Gott hat dich gemacht. Er hat dich gemacht mit einem Hintergedanken, mit einer Vorstellung von dir, die er unbedingt in die Tat umsetzen wollte. Er ist stolz auf dich und liebt dich. Es ist undenkbar, dass er dich verlassen würde, denn du bist sein Kind und er ist ein guter Vater.

Generell verlässt Gott niemanden, auch dann nicht, wenn wir sündigen. In den allermeisten Fällen geschieht es andersherum: Menschen entscheiden sich, nicht mehr an Gott zu glauben, ihm nicht mehr zu vertrauen, sie sprechen ihm seine Kraft ab oder sind enttäuscht von ihm. Interessanterweise hält Gott selbst dann an uns fest. Ich hatte als Teenager eine lange Glaubenskrise. Über all diese Jahre war er trotzdem bei mir, trotz all meines Hasses, meiner Wut, meiner Enttäuschung. Das hat er alles ausgehalten, wie Eltern es eben tun, wenn ihre pubertierenden Kinder wütend auf sie sind. Als ich fertig war, hat er mich so liebevoll wieder in die Arme geschlossen, als wäre nichts gewesen. Er ist immer bei dir.

Und um noch mal auf die Impfung einzugehen: Ich wüsste nicht, warum Gott sich daran stören sollte. Er hat uns einen freien Willen aus gutem Grund gegeben. Wir haben ihn genutzt, um zu forschen und zu versuchen, uns vor einer schlimmen Krankheit zu schützen. Ob effektiv oder nicht, aber das dürfen wir auf jeden Fall. Gott liegt unser Leben doch auch am Herzen! Und selbst wenn wir sündigen, würde er, wie gesagt, nicht auf die Idee kommen, uns deshalb zu verlassen. Früher oder später tragen wir immer die Konsequenzen für das, was wir tun, oft auch ohne Gottes Hand, aber verlassen wird er uns nie.

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Es gibt so viele Dinge in der Bibel, die erst interpretiert werden müssen, damit man sie versteht und vor allem richtig versteht. Du hast dafür schon die wichtigsten Gründe genannt: Erstens, der zeitliche Kontext stimmt nicht mehr, und zweitens, es gibt wahnsinnig viele Metaphern in diesem Buch. Noch dazu kommt, dass man ein bisschen verstehen muss, wie die Menschen sich früher ausgedrückt haben, sonst versteht man einige Dinge einfach wegen der Sprachbarriere falsch - obwohl man sie auf Deutsch liest.

Nun ist es aber leider so, dass solche Interpretationsarbeit wirklich aufwändig sein kann. Man muss vielleicht einen bestimmten Vers googlen, lange oder kurze Erklärungen lesen, dann den nächsten googlen, wieder lesen, zwischendurch noch mal einen Namen recherchieren, den man schon wieder vergessen hat, oder ein Wort, das man nicht kennt. Die Bibel ist wahnsinnig lang und schwierig und die meisten Menschen sind nicht bereit, so viel Zeit aufzuwenden, um sie zu verstehen. Deshalb machen sie es sich leicht und nehmen sie wortwörtlich. Dann ergibt sie zwar keinen Sinn mehr, aber das ist ihnen erst einmal egal: Die meisten Menschen beschweren sich nämlich lieber, als Aufwand zu betreiben, um Dinge tatsächlich nachvollziehen zu können.

Was den Punkt mit den sieben Tagen angeht: Ich denke persönlich, dass die göttliche Zeitrechnung anders funktioniert als unsere. Gott existiert seit unendlich langer Zeit. Die Jahrtausende, in denen wir evolutioniert haben, fühlen sich für ihn möglicherweise an wie ein einziger Tag. Auch das ist für mich eine Übertreibung, die in der Bibel genutzt wurde, um genau diesen Unterschied darzustellen. Um zu zeigen, dass eine für uns so lange Zeit für eine Entität von Gottes Größe wirklich winzig ist, hat man gesagt, "ein Tag". Man konnte damit auch aufzeigen, wie mächtig Gott ist: Er hat etwas in einer Zeitspanne erschaffen, die für ihn ungefähr so ist, wie wenn wir es an einem Tag täten. Man hat quasi seine Zeitrechnung in unsere umgerechnet. Etwas Ähnliches findet sich meiner Meinung nach auch an vielen anderen Stellen im Alten Testament wieder, wo gesagt wird, Leute würden über hundert Jahre alt werden. Wissenschaftlich ist das für dieses Zeitalter auf keinen Fall haltbar, aber es war wohl eine Übertreibung, um darzustellen,d ass jemand doch sehr alt geworden ist.

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Ja, das "wahre" Christentum ist eine Religion

Ja, für mich ist es das.

Ich stimme allen zu, die hier gesagt haben, dass Jesus keine Religionsgründung beabsichtigte, sondern unsere Beziehung zu Gott stärken und ein besseres Leben ermöglichen wollte. Ich stimme auch zu, dass man seine Beziehung zu Jesus ohne jegliche religiöse Komponenten wie Gottesdienst, Priester, sogar ohne Gebet und Bibelstunde leben kann. Daran sehe ich nichts Falsches und bin selbst dieser Meinung. Dadurch hebt sich das Christentum in meinen Augen stark von anderen Religionen ab.

Aber: Das Wort Religion kommt aus dem Lateinischen, wo es "Berücksichtigung" oder "Sorgfalt" bedeutet. Und ich finde, das ist meine Beziehung zu Jesus durchaus. Ich gehe durchs Leben in dem aktiven Versuch, die Dinge zu berücksichtigen, die ich von Jesus gelernt habe.

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Hallo,

diese Frage ist schon sehr alt, aber sie wurde mir gerade vorgeschlagen und es ist mir wichtig, sie zu beantworten. Das Thema wird nämlich furchtbar oft falsch verstanden.

Die Erbsünde bedeutet nicht, dass wir die Schuld von Adam und Eva erben und bestraft werden dafür, dass die beiden einen Fehler gemacht haben. Das ist ein sehr häufiges Irrtum, aber es ist nicht, was gemeint ist.

Was Adam und Eva getan haben, ist, sich der Möglichkeit der Sünde hinzugeben. Sie hatten die Möglichkeit zu sündigen oder es nicht zu tun. Hätten sie es nicht getan, dann wären wir noch immer im Paradies. Sie haben es aber getan und dadurch überhaupt erst die Fähigkeit zur Sünde in die Welt geholt. Dadurch, dass die beiden zuerst gesündigt haben, ist für uns die Möglichkeit entstanden, von der Sünde verführt zu werden. Als hätte einem jemand einen Gedanken in den Kopf gesetzt, der vorher nicht da war. Wie, wenn jemand als Teenager bisher noch nichts von Pornografie wusste und sie auf einmal entdeckt, und auf einmal kann er nicht mehr aufhören.

Und darin besteht auch der Fluch, der in der von dir zitierten Textstelle angesprochen wird. Es handelt sich hierbei nicht um eine von Gott aktiv auferlegte und durchgeführte Bestrafung. Der Fluch ist, dass wir ab jetzt als Menschen leben müssen, die immer wieder Fehler machen und dann dafür die Konsequenzen tragen müssen. Wir können uns davon frei machen, indem wir Jesus nachfolgen und versuchen, nicht mehr oder möglichst wenig (wie es einem Menschen eben möglich ist) zu sündigen.

Kurz gesagt: Niemand wird bestraft, und wir erben auch keine Schuld. Wir erben die grundsätzliche Fähigkeit, Dinge falsch zu machen, und das ist auch schon das ganze Problem.

Liebe Grüße!

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Es mag überraschend klingen, aber: Freundlichkeit.

Es fällt mir wahnsinnig schwer, immer freundlich und mitfühlend zu sein. Ich denke, das ist nur menschlich. Jeder hat mal einen richtig schlechten Tag. Manchmal will ich einfach nicht, da würde ich gerne verbal zuschnappen. Vor allem deshalb, weil ich in einem Haushalt aufgewachsen bin, in dem das gang und gäbe war, und ich erst lernen musste, nett zu sein. Aber das sind dann jedes Mal Situationen, in denen ich mir denke: Unfreundlichkeit bringt niemanden weiter, Lächeln schüttet Dopamin aus, das dankbare Gesicht deines Gegenübers kann auch deinen Tag erhellen, Jesus wäre ruhig geblieben.

Also bleibe ich ruhig.

Was deinen Verzicht angeht, großen Respekt. Ich habe persönlich kein Bedürfnis nach Drogen oder Pornografie und trinke auch fast nie Alkohol, weil er mir einfach nicht gut schmeckt, aber ich kann mir vorstellen, dass es für jemanden, dem es schmeckt, unendlich schwer ist. Die Vorstellung, auf ein Getränk zu verzichten, das ich gern mag, ist sehr unangenehm, vor allem, wenn es um einen herum alle trinken. Bleib auf deinem Weg und sei stolz auf dich.

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Hi,

die Frage ist schon eine Weile alt, aber sie war in meiner Merkliste, also beantworte ich sie trotzdem noch:

Seit dem Neuen Testament, seit Jesus also, gilt die Regelung, dass in den Himmel kommt, wer sich Jesus zugewandt und seine Erlösung angenommen hat, und in die Hölle, wer es nicht getan hat. Es gab ja aber auch ein Altes Testament, da ging das noch nicht. Aus diesem Grund richtete Gott die Menschen nach ihren Taten und ihrem Gewissen. Wenn du nur Gutes tust, wirst du gut behandelt. Du wirst auch gut behandelt, wenn du zwar Schlechtes getan hast, es aber aufrichtig bereust. Wer keine Reue empfindet und findet, dass seine Fehler rechtmäßige Taten waren, wird entsprechend verurteilt.

Diese Regelung gilt meines Wissens nach noch heute für alle, die nie von Jesus gehört haben. Das sind aber äußerst wenige, da das Christentum sehr bekannt ist. Vielleicht sind es maximal einige Ureinwohner, die wirklich sehr zurückgezogen leben. Fakt ist aber, vor der Bibel und vor den Geschehnissen des Alten Testaments war es jeder - und deshalb wurde auch jeder nur nach seinem Handeln und Fühlen gerichtet.

Liebe Grüße!

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Hallo,

deine Frage ist jetzt schon einige Tage alt, aber ich bin nicht sicher, ob du bisher nicht die Antwort bekommen hast, die du gesucht hast. Immerhin hast du in die Religions-Kategorie gepostet, vielleicht stellst du dir eine explizite religiöse Antwort vor. Deshalb melde ich mich trotzdem noch mal.

Eine einfache erste Antwort könnte sein: Krank zu werden macht bescheiden, bewusst und dankbar.

Wenn ein ansonsten gesunder Mensch eine schwere Krankheit oder Verletzung durchlebt, die er übersteht, dann kann er daraus bestimmte Dinge mitnehmen. Er erinnert sich daran, dass er sterblich ist, denn er hätte auch an dieser Krankheit oder diesem Unfall zugrundegehen können. In Zukunft ist er vielleicht vorsichtiger, passt besser auf seinen Körper auf, lebt gesund und vor allem im vollen Bewusstsein seiner Sterblichkeit und Zerbrechlichkeit.

Dieses Bewusstsein ist wiederum wichtig, um sich als das zu erleben, was man ist: nicht göttlich, nicht vollkommen, nicht allmächtig, sondern vom Vollkommenen erschaffen und auf dessen Hilfe angewiesen. Manche Menschen haben sich schon nach einem schweren Unfall einem Glauben zugewandt, den sie vorher nicht hatten, weil sie dieses Verständnis plötzlich erlangt hatten.

Es kann auch eine große Dankbarkeit für das eigene Leben und die eigenen Möglichkeiten als gesunder Mensch entstehen. Wer nach einer Krankheit sein Leben und seine Möglichkeiten besser wertschätzen kann, der lebt mit viel mehr Genuss, Freude und Achtsamkeit. Und das ist auch etwas, was Gott möchte. Er wünscht sich für uns ein glückliches, aufmerksames und erfülltes Leben, und manchmal können wir diesen Genuss erst wirklich entfachen, wenn wir mal richtiges Leid durchlebt haben. Frei nach dem Motto: Man weiß erst, was man liebt, wenn es weg ist.

Nun nehme ich aber an, du meintest mit deiner Frage nach Gesundheit keine vorübergehenden Krankheiten, sondern anhaltende, möglicherweise sogar tödliche Leiden wie Krebs oder körperliche Behinderungen. Auch die haben positive Auswirkungen auf die Menschheit.

Natürlich möchten wir glauben, dass es uns als Gemeinschaft besser ginge, wenn jeder gesund wäre. Allerdings brauchen wir Vielfalt, und neben Ethnie, Sexualität und Meinungsverschiedenheiten entsteht solche nun mal auch durch Behinderungen. Vielfalt ermöglicht es uns, Empathie, Kompromissbereitschaft, Hilfsbereitschaft und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.

Gesunde Menschen können durch kranke oder behinderte Menschen nicht nur lernen, ihre eigene Gesundheit mehr zu schätzen (wie oben beschrieben), sondern auch, etwas von ihrer eigenen Zeit, Energie und ihren Ressourcen abzugeben. Vielleicht spenden sie, um Menschen bei der Bewältigung ihrer Krankheit zu unterstützen, oder sie pflegen eine Person oder engagieren sich anderweitig. Sie geben etwas von sich, um Anderen zu helfen. Sie lernen auch, sich in die Perspektive eines Menschen zu versetzen, der in anderen, schwierigeren Umständen lebt, und kreativ Lösungen zu finden. Sie können auch lernen, Respekt vor einem Menschen unabhängig von seiner Leistungsfähigkeit zu haben und einen Menschen nur anhand dem zu beurteilen, was er leisten kann, nicht nach dem, was andere leisten können. Ganz besonders Behinderungen, die nach außen sichtbar sind, zum Beispiel durch fehlende Gliedmaßen oder "anders aussehende" Gesichtszüge, können uns lehren, nicht oberflächlich zu sein, Personen niemals nach ihrem Aussehen zu beurteilen und jedem eine Chance zu geben.

Die eingeschränkten Menschen selbst entwickeln oft unendlich starke positive Eigenschaften, die der Welt zugute kommen können. Viele behinderte oder kranke Menschen sind sehr hilfsbereit, freundlich und engagiert, weil sie selbst wissen, wie es ist, auf Hilfe angewiesen zu sein. Sie hören gern zu, unterstützen Andere nach Möglichkeit und haben ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Sie sind bescheiden, können kleine Dinge wertschätzen, weil diese für sie umso wichtiger sind. Auf diese Weise bringen sie Freundlichkeit, Achtsamkeit und Wertschätzung in unsere Welt. Das brauchen wir heute mehr denn je.

Manche Menschen glauben auch, dass Krankheiten Signale dafür geben, was möglicherweise auch mit dem Geist nicht stimmt. Die Schulmedizin weiß mittlerweile, dass Psyche und körperliche Beschwerden stark miteinander verbunden sind. Es gibt die Theorie, dass das über stressbedingte Kopfschmerzen hinausgeht und sich schwere Krankheiten auch aus emotionalen Problemen entwickeln können.

Ein Beispiel: Ich habe Epilepsie, bekomme manchmal Krampfanfälle. Die erschöpfen mich extrem, ich muss dann ein, zwei Tage im Bett liegen und einfach gar nichts machen. Ich bin normalerweise ein sehr aktiver Mensch, mache viel Sport, treffe viele Menschen, arbeite viel. Das kann einen sehr überlasten, aber weil es mir Spaß macht, merke ich es oft nicht. Ein Krampfanfall knockt mich dann richtig aus, er zwingt mich sozusagen, es mal ruhiger angehen zu lassen. Ich halte es für möglich, dass meine Krankheit der Weg ist, auf dem Gott zu mir sagt: "Jetzt mach mal etwas langsamer und achte besser auf dich." Denn wenn ich das tue, habe ich auch tatsächlich weniger Anfälle (sie kommen nämlich durch Stress und Schlafmangel, unter Anderem).

Weitere Beispiele: Probleme können Menschen buchstäblich den Atem rauben, wenn sie stressbedingtes Asthma entwickeln. Wer immerzu Schmerzen in den Füßen hat, fühlt sich vielleicht wenig verwurzelt in seinem Leben und mit der Erde unverbunden. Neurodermitis, eine schwere Hautkrankheit mit starken Ausschlägen, kann in stressigen Situationen auftreten und dafür sorgen, dass sich Menschen buchstäblich "aus der Haut fahren" - die Haut wird schuppig und löst sich ab.

Vielleicht sind schwere chronische Erkrankungen also auch ein Weg, wie Gott zu uns spricht, was wir im Leben noch bewältigen müssen, wo wir auf uns achten müssen.

Zuletzt zu den "anderen Bürden", die du angesprochen hast. Es gibt viele Menschen, denen es im Leben nicht gut geht. Sie sind beispielsweise arm, erleben Missbrauch oder Mobbing, werden diskriminiert, weil sie schwarz sind oder schwul oder einfach nur Frauen. Das ist natürlich ungerecht. Da gebe ich dir Recht.

Einige dieser Dinge passieren wegen des freien Willens, den Gott uns gegeben hat. Er ermöglicht uns, Dinge zu tun, die uns Freude machen, uns weiterzuentwickeln, verschiedene Perspektiven einzunehmen und unseren ganz eigenen Weg zu gehen. Das sind wahnsinnig wichtige und tolle Dinge. Er sorgt aber eben auch dafür, dass Menschen böse zu anderen sind, ihnen Gewalt antun, sie verspotten, sie möglicherweise gar töten. Dagegen kann Gott nichts tun. Wenn er es täte, würde er dem Menschen den freien Willen nehmen. Und dann könnten wir auch nicht mehr unseren eigenen Weg gehen. Das müssen wir aber, sonst hat doch alles keinen Sinn. Wer also eigene Entscheidungen treffen und sich entfalten möchte, und nicht nur eine Marionette sein, der muss leider auch damit leben, dass andere Menschen vielleicht die falschen Entscheidungen treffen und Gewalt ausüben.

Andere Leiden sind Ausdruck von bestimmten Entwicklungen, die in unserer Gesellschaft noch nicht stattgefunden haben. Es gibt noch viel Diskriminierung auf der Welt, weil viele Menschen noch nicht verstehen, dass jeder gleich viel wert ist, dass Homosexualität keine Sünde ist, dass Frauen sich Männern nicht unterwerfen müssen. Es gibt Armut auf der Welt, weil es viele Menschen gibt, die ihr Geld behalten wollen und nicht akzeptieren wollen, mehr Steuern zu zahlen, von denen arme Menschen profitieren könnten, und weil es Menschen gibt, die andere ausbeuten und ihnen weniger Geld für eine Leistung geben, als sie verdienen. Auch das sind alles menschengemachte Entscheidungen. Wir müssen uns entwickeln. Gott kann diese Schritte niemals vorweg nehmen.

Was er aber tun kann, das ist, uns Menschen zu schicken, die uns auf diesen Entwicklungswegen helfen. Und das sind oft die, die selbst schon viel gelitten haben - womit wir wieder bei deiner Frage sind.

Ich hoffe, diese Antwort hat dir ein bisschen Klarheit verschaffen können oder Inspiration, um deine eigenen Antworten zu finden.

Ein schönes Wochenende!

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Hallo Luca!

Als ich so alt war wie du, ging es mir genauso. Das ist ganz normal und es ist sogar sehr gut, denn es ist sozusagen ein Beweis dafür, dass bei dir alles richtig läuft. Die Pubertät ist dazu da, um Dinge, die man bisher einfach so kannte, kritisch zu hinterfragen. Das gilt bei vielen Menschen in erster Linie für die eigenen Eltern und deren Regeln, aber natürlich auch für die Religion.

Wenn du möchtest, kannst du mir Beispiele dafür geben, welche Regeln dich besonders stören, verunsichern oder zweifeln lassen. Es gibt in Religionen und religiösen Schriften sehr viele Dinge, die nur in einem bestimmten Kontext Sinn ergeben und komisch wirken, wenn man sie sich ganz allgemein anschaut. Vielleicht kann ich die für dich ein bisschen einordnen. Da helfe ich gern.

Zum Sinn deines Lebens kann ich dir sagen: Dafür bist du selbst verantwortlich. Viele religiöse Menschen haben sich entschieden, ihren Glauben zu ihrem Lebenssinn zu machen. Aber das ist nicht Voraussetzung. Soweit ich weiß, hat Jesus auch nie gesagt "Ich bin der Sinn deines Lebens". Vielmehr ist der Glaube etwas, was einem im Leben viel Kraft und Hoffnung geben und einen unterstützen kann. Als Jugendlicher bist du gerade in einem Prozess, in dem du für dich herausfindest, was dein Lebenssinn ist. Es kann dein Glaube sein, es kann aber auch etwas ganz anderes sein. Du kannst während diesem anderen Lebenssinn aber auch weiter gläubig sein, oder, wenn du das überhaupt nicht mehr empfindest, auch nicht.

Es gibt auch manche Menschen, die Glaubenskrisen haben, und einige Jahre nicht an Gott glauben, dann aber doch wieder. Das ist auch normal und passiert auch häufig in deinem Alter.

Um es kurz zu machen: Lass den Dingen ihren Lauf. Erlaube dir, kritisch zu sein, dich zu wundern und zu zweifeln, erlaube dir, zu glauben und nicht zu glauben. Sei ganz du selbst, das ist als Jugendlicher deine Hauptaufgabe. Den richtigen Weg findest du dann von ganz allein, da bin ich sicher.

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Ich habe den nicht immer dabei, aber als ich ein Kind war, war ich mit meinem Vater im Naturkundemuseum und dort wurden Steine verkauft. Ich habe dort einen Amethyst gesehen, wollte ihn unbedingt haben und bekam ihn auch. Der ist mir bis heute sehr wichtig, weil ich ihn sehr hübsch finde und Lila sowieso meine Lieblingsfarbe ist.

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Ich kenne so etwas. Jemand, den ich kenne, hat als Kind den Unfalltod eines Familienangehörigen am selben Tag "vorhersagen" können. Manche Menschen wissen mehr als andere. Das war schon immer so.

Ich weiß nicht, woher es kommt. Ich würde dir aber raten, vorsichtig mit dieser Fähigkeit umzugehen. Gott hat den Menschen einen freien Willen gegeben und wenn nicht mal er in diesen eingreift, solltest du es in meinen Augen auch nicht tun. Menschen müssen manchmal Fehler machen, und auch wenn du träumst, dass ein Weg nicht gut für sie sein wird, ist es leider nicht in deiner Verantwortung, sie das wissen zu lassen. Sonst hätten sie es selbst geträumt.

Vielleicht kommt eines Tages die Erkenntnis, vielleicht passiert irgendetwas, wofür du das nutzen kannst. Aber bis dahin wäre ich vorsichtig.

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Hallo!

Ich komme auch aus einer nichtreligiösen Familie. Ich habe schon als Kind angefangen, an Gott zu glauben, und hatte das Glück, dass meine Eltern mir da entsprechende Kinderbücher besorgt haben und dass ich Freunde aus gläubigen Familien hatten. Mir hat es an Ansprechpartnern also nicht gemangelt, wenn auch außerhalb meiner Familie. Ich verstehe aber gut, wie schwierig der Einstieg sein kann.

Um herauszufinden, ob in der Bibel bestimmte Dinge stehen, ergibt es natürlich Sinn, sie zu lesen. Das kann allerdings sehr verstörend und erschreckend sein. Denn die Bibel erwähnt durchaus sehr grausame Dinge und viele Regeln, mit denen wir uns heute überhaupt nicht mehr identifizieren können. Es ist wichtig, diese Dinge immer im zeitlichen Kontext zu lesen und zu verstehen, was sie früher bedeutet haben. Vielleicht können dir die folgenden Gutefrage-Antworten, die ich schon geschrieben habe, einen kleinen Geschmack darauf geben:

https://www.gutefrage.net/frage/warum-muss-ich-so-lange-fuer-gott-leiden#answer-548454951 - Wenn Gott allmächtig ist, wieso muss ich leiden?

https://www.gutefrage.net/frage/erlaubt-die-bibel-homosexualitaet#answer-549016326 - Darf man als Christ homosexuell sein, und warum schreibt die Bibel so homophobe Sachen?

https://www.gutefrage.net/frage/religionslehrerin-werden#answer-548874256 - Warum sagt die Bibel antifeministische Dinge und andere Sachen, die überhaupt nicht zu unseren heutigen Vorstellungen passen?

https://www.gutefrage.net/frage/muss-ich-paedophilen-straftaeter-vergeben#answer-548867591 - Muss ich als Christ wirklich jedem vergeben und jeden Menschen lieben? Wie soll das gehen?

https://www.gutefrage.net/frage/so-kennt-man-jesus-gar-nicht#answer-548452166 - Warum ist Jesus manchmal so unhöflich?

Wenn du Fragen zum Christentum hast, kannst du mir gern auch eine Freundschaftsanfrage senden und mir privat schreiben. Ich stehe gern mit meinem Wissen zur Verfügung und versuche, alles so weit einzuordnen, wie es mir möglich ist.

Ich wünsche dir das Beste und freue mich, dass du in Erwägung ziehst, dich Gott zuzuwenden.

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