Als HEP musst du die Wahrnehmungsbereiche kennen ( visuelle, auditive, vestibulär, taktile, kinästhetische, olfaktorische, gustatorisch), weil Diese auch beeinträchtigt sein können. Didaktisch und methodisch richtet sich deine pädagogische Arbeit mit den Klienten mitunter auch danach. Du kannst ja keinen blinden Klienten auffordern dir Farben zu nennen oder ein Bild auszumalen. Beeinträchtigte Wahrnehmung sind Barrieren im alltäglichen Leben für die Klienten. Deine Aufgabe wäre in dem Fall alternative Wege zu finden (Didaktik), damit dein Klient so selbstst. wie möglich seinen Alltag bewältigen kann. Diese Wege werden mit dem Klienten geübt (Förderung).Ein Ziel (alternativer Weg) kann natürlich verschiedene Möglichkeiten zum Erlernen vom Ziel haben und nicht jede Möglichkeit vom Üben hat Erfolg. Deswegen nicht gleich bei Misserfolg aufgeben oder Förderung abbrechen und neuen Weg zum Erlernen vom selben Ziel überlegen.
Beispiel:
Klient ist Blind. Visuelle Wahrnehmung beeinträchtigt, alle anderen Wahrnehmungsbereiche ok. Dein Klient kann sich mit einem Blindenstock orientieren und mit Hilfe der anderen Wahrnehmungsbereiche. Er möchte gerne erlernen morgens Brötchen vom Bäcker zu holen. 200 Meter der Wohneinrichtung ist ein Bäcker. Der Bäcker ist ohne überqueren einer Straße zu erreichen. Der Weg zum Bäcker ist ihm bisher unbekannt. Was machst du also als HEP? RICHTIG! Du machst zwei Förderplanungen unter den Punkten 1. Einkaufen und 20. Erschließen außerhäuslicher Lebensbereiche (Hilfebedarfsermittlung lt. Metzler). Wie gehst du vor?
Förderung Punkt 20. Erschließen außerhäuslicher Lebensbereiche. Planung: Welches Ziel hast du? Selbständiges aufsuchen vom Bäcker, zum Brötchen kaufen. Um das Ziel zu erreichen steckst du dir kleine Ziele, worauf du aufbauen kannst. Also schreibst du in deiner Planung, dass du mit Herrn XY ein Wegetrainig zum Bäcker machst. Wie oft in der Woche/Monat machst du mit ihm Wegetraining? Deine pädagogische Arbeit beim Wegetraining ist Herrn XY verschiedene Orientierungspunkte die auf seinem Weg liegen aufzuzeichen, die er durch die anderen Wahrnehmungsbereiche zur Jeder Jahreszeit z.B. fühlen, hören, riechen kann. Wenn keine kognitiven Einschränkungen sind evtl. Schritte Zählen. Durch regelmäßiges Üben nach evtl. nach 6 Monate evaluieren, ob er sich dem Förderziel angenähert hat oder nicht. Wenn angenähert Förderung optimieren und darauf aufbauen, wenn nicht Methode ändern oder überlegen, ob Herr XY geistig (kognitiv) überhaupt in der Lage ist den Weg zum Bäcker zu erlernen.
Förderung 2 Punkt 1. Einkaufen. Planung: Welches Ziel möchtest du für Herrn XY erreichen? Brötchen bestellen,bezahlen... Zur verbalen Kommunikation ist es zum Beispiel auch wichtig, dass die akustische Wahrnehmung nicht beeinträchtigt ist. Menschen die Taub sind können sich auch nur schwer verbal äußern, oder verstehen den Gesprächspartner (Verkäuferin) nicht. Aber bei Herr XY ist ja bei den anderen Wahrnehmungsbereichen alles i.O. Also kann er seine Brötchen bestellen. Wie kann er kontrollieren, dass er auch tatsächlich 10 Brötchen erhalten hat oder sein Wechselgeld kontrollieren, wenn er nicht sehen kann? Durch die taktile Wahrnehmung! Durch fühlen und Tasten kann er die Anzahl der Brötchen kontrollieren oder Münzen/Scheine anhand von Material, Größe, Form, Prägung unterscheiden.
Kleine Info: Wenn ein Wahrnehmungsbereich beeinträchtigt ist oder ausfällt, dann ist ein anderer Wahrnehmungsbereich um so besser und sensibler, weil die anderen Wahrnehmungsbereiche den Beeinträchtigten/Ausfallenden ausgleichen ;-)
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Solltest du noch Fragen haben, dann schreib mir einfach.