Hallo!
Erstmal wäre es gut zu wissen, in welcher Schulart du bist (Realschule oder Gymnasium). Das macht für die Bewertung nämlich noch einen Unterschied.
Erst einmal ein paar formalere Dinge: Das Metrum Trochäus stimmt leider nicht. Du hast geschrieben, dass es sich um ein dreisilbiges Metrum handelt, der Trochäus ist jedoch ein zweisilbiges (betont - unbetont).
Du musst Zitate IMMER mit Beleg angeben und wenn sie nicht in Klammern stehen, müssen sie mit in den Satz eingebetten werden. Beispiel: Das lyrische Ich beschreibt ein "Posthorn im stillen Land" (V. X).
Du solltest auf gar keinen Fall schreiben, dass ein Gedicht wenige Stilmittel hat. Es gibt extrem viele Stilmittel, die ihr in der Schule gar nicht lernt. Von dem her kann es einfach sein, dass du Stilmittel nicht erkennst, weil ihr sie nicht können müsst, was aber wiederum nicht heißt, dass nur wenige vorhanden sind.
Zur Epoche findet sich leider nichts. Die Einordnung solltest du noch machen, das Gedicht lässt sich sehr eindeutig zur Romantik einordnen. Wichtig ist hier noch eine kurze Begründung, warum das Gedicht zur Romantik gehört.
Das Gedicht ist nicht in Fachsprache verfasst. Fachsprache meint einen bestimmen Jargon in der Wissenschaft oder einer bestimmten Wissenschaft. Es gibt nur die niedere, mittlere und höhere Stilebene, wobei man hier sagen kann, dass das Gedicht sprachlich im Vergleich zu anderen Gedichten eher einfach gehalten ist, weshalb ich es zur mittleren Stilebene einordnen würde. Da kann man sich auch darüber streiten, weshalb ich persönlich bei meinen Schülern auch die höhere durchgehen lassen würde. Es muss nur irgendwie ersichtlich sein.
Zur Interpretation: Allgemein sind die meisten Interpretationsansätze sehr waghalsig, d. h. sie ergeben sich nicht logisch aus dem Text. Du solltest darauf achten, zu interpretieren, und nichts "reininterpretieren", was nicht da ist. Man kann durchaus waghalsige oder gewagte Thesen aufstellen, das kommt auch in der Fachliteratur zu Gedichten oft vor, allerdings müssen diese dann sehr gründlich belegt werden.
Die Überschrift ist sehr passend, und das ist leider, denke ich, das Hauptproblem: Du hast die Gesamtaussage unvollständig erfasst. Das Hauptmotiv ist Fernweh, oder eben Sehnsucht nach der Ferne und nach Natur.
Insgesamt macht deine Interpretation eher einen mittelmäßigen Eindruck. Wenn du die Dinge verbesserst, die ich genannt habe, kannd daraus durchaus eine "gute" Interpretation werden.