Zwischen Traumberuf und Beziehung?
Ich bin ein ganz starker Familien- und Beziehungsmensch. Ich will nie jemanden „alleine lassen“, zumindest nicht oft oder für lange. So habe ich beispielsweise eine Wohnung über meinen Eltern und mein Partner wohnt mit mir. Er arbeitet Montag bis Freitag jeden Tag bis 17/17:30 Uhr und ist um 18 Uhr Zuhause.
Nun bin ich fertig mit dem Studium und mir stehen ein paar Tore offen. Ich hatte jetzt drei Bewerbungsgespräche und alle wollen mich. Ich dachte als gelernte Fotografin, die an ein winziges Dorf gebunden ist, würde es schwieriger sein an Jobs zu kommen, aber dem scheint nicht so zu sein oder ich habe unfassbares Glück. Bei einem der drei Jobs arbeite ich schon länger, es ist nicht ganz das, was ich mir dauerhaft für mich vorstellen kann, da es fast eine reine Computerarbeit (Home Office) ist in einem Bereich, den ich so auch nicht gelernt habe.
Beim anderen Job kenne ich die Konditionen noch nicht richtig, das klärt sich noch.
und der dritte Job ist eigentlich mein Traum. Ich darf bei einer der angesagtesten Fotografinnen lernen, werde gut bezahlt und ist für mich ein Riesen Sprungbrett in die Selbstständigkeit. Dazu gerade mal ein Katzensprung von daheim entfernt.
Aber als reine Fotografin arbeite ich bei ihr dann wenn die Kunden frei haben. Und da hat auch mein Partner frei. So würde ich also viel am Abend arbeiten und am Samstag. Wodurch uns nur noch der Sonntag bliebe.
Ich bin so hin und her gerissen. Warte auch erst mal den zweiten Job noch ab, was der meint. Aber der wird vermutlich ähnlich sein wie der dritte Job.
ich weiß nicht, ob ich damit klarkomme meinen Partner dauerhaft so wenig zu sehen, andererseits trauere ich dieser mega Chance hinterher 😞
Kennt hier jemand das Problem und kann helfen?
2 Antworten
ich denke der Knackpunkt ist, dass DU nie jemanden lange alleine lassen möchtest... aber da gehts nicht um Dich - da geht es dann um den Anderen.
Wenn das Dein Traumjob ist, dann frage Dich, wie oft Du im Leben wohl noch einmal so eine Möglichkeit erhälst? Vielleicht fragst Du auch Deinen Partner mal nach seinen Bedürfnissen und Plänen, unter Umständen ist es für ihn völlig ok, dass Du diese berufliche Laufbahn einschlägst. Und glaube mir, man findet Lösungen für mehr family time, wenn man möchte.
Ich weiß, was du meinst - und würde das mit Familie und Partner vorab ehrlich und direkt mit allen Licht- und Schattenseiten besprechen. Ich habe auch erst eine denkbare berufliche Option mit einigen engen Freunden besprochen und sie dann abgelehnt, weil ich in den Gesprächen doch gemerkt habe, dass einiges leiden würde und es unterm Strich keine Verbesserung wäre, die gewisse Nachteile wett machen würde.
Im Endeffekt solltest du zwar das machen, das DIR am liebsten ist und DICH am meisten vorwärts bringt, weil es nichts bringt, wenn der Familienfrieden da ist, du aber mit deinem Job unzufrieden bist - aber man sollte drüber reden. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Eine gute, feste Beziehung hält auch einen Job mit "speziellen" Arbeitszeiten aus. Übertreiben sollte man es dennoch nicht: Wer nie zuhause ist oder nur für die Arbeit lebt, zahlt emotional eines Tages drauf und das wirkt sich auf das Familiäre aus.