Zweifel am Studiengang Technische Informatik (Informatik überhaupt)?
Hallo,
ich bin vor kurzem mit meinem Abi fertig geworden (2,8). Ich hatte Mathe und Physik LK und kam eigentlich ganz gut zurecht. Nun soll es Richtung Studium gehen. Zuvor wollte ich eigentlich immer Informatik studieren. Ich habe einen interessanten Studiengang, Technische Informatik an der TH Köln gefunden (weil es einfach vom Standort und Nc am besten passt). Das Problem ist, dass ich zwar die Themen die im Studiengang vorgestellt werden intersannt finde (es sind sogar teilweise Themen dabei, wo ich mich schon immer gefragt habe wie sowas funktioniert), jedoch kein großer Fan der Elektrotechnik bin.
Außerdem bekomme ich so langsam öfters so ein komisches Bauchgefühl, wenn ich über das Informatikstudium nachdenke. Vor den ganzen Themen und allgemeinem der ganzen neuen Umstellung habe ich auch Angst. Außerdem habe ich auch zuvor immer sehr viele Selbstzweifel an mir gehabt und tendierte oft dazu einfach aufzugeben, habe aber am Ende die Sachen irgendwie noch ihn bekommen. Jedoch ist das ja im Studium schlimmer. Ich habe mir aber gesagt, dass ich das ja irgendwie lösen muss und wenn ich mich vor sowas drücke werde ich ja in Zukunft nichts hinbekommen.
Ich weiß jetzt nicht mehr weiter. Einen anderen Studiengang als Informatik kann ich mir nicht wirklich vorstellen, ich weiß aber auch nicht ob Informatik wirklich etwas für mich ist. Soll ich mich dieser Herausforderung jetzt einfach stellen. Irgendwie hat ja auch alles seine Schwierigkeiten, also muss man da ja auch irgendwie durch, oder?
Was waren eure Erfahrung und gibt es hier Leute die vielleicht auch Informatik studiert haben und wie war das so bei euch. War ihr euch zu 100 Prozent sicher das es dieser Studiengang werden soll?
Danke im voraus.
1 Antwort
Ähmm... du machst dir jetzt schon Gedanken, dass Informatik vielleicht doch nicht das richtige sein könnte, bevor du überhaupt eine Idee hast, wie Studium läuft?! Klingt fast so, als würdest du jetzt fast schon deswegen aufgeben wollen...
Versuche etwas an deiner Grundhaltung zu ändern, nach dem Motto: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt". Denke nicht jetzt schon alle Eventualitäten durch und bleib bei dem schlechtesten Ausgang hängen, das Leben kommt oftmals anders, als man denkt.
Aber zurück zum fachlichen: Ganz ehrlich, als Schüler hat man überhaupt keine Vorstellung, wie Studium funktioniert... und auch nicht, ob der Studiengang die persönlich richtige Wahl ist. Es gibt sehr viele, die noch mal wechseln (und dann glücklich werden). Ich denke, man muss irgendwo anfangen und dann 1-2 Semester Zeit geben. Du könntest dann immer noch ohne Probleme in eine Ausbildung wechseln, oder einen anderen Studiengang oder eine andere Form (z.B. Fachhochschule) wählen. Ansonsten ist am Ball bleiben und nicht aufgeben schon der richtige Rat. Und meine persönliche Erfahrung: Angst ist ein ganz schlechter Begleiter. Man darf Respekt vor einigen Kursen und Prüfungen haben, aber Angst lähmt. (Bei uns gab es etliche Rauswurf-Kurse am Anfang, regelmäßig >70% Durchfallquoten.) Am Schluss wird aber trotzdem nur mit Wasser gekocht: Deine Kommilitonen am Anfang sind auch nicht auf Studium vorbereitet und viele wissen auch noch nicht, dass es nichts für sie sein wird. Viel Elektrotechnik wirst du vermutlich auch nicht zwingend haben, später kannst du wählen, was du vertiefen möchtest. Und Hauptmotto am Anfang: 4 gewinnt 😉.
Ein bisschen was persönlich von mir:
Ich habe angefangen, Physik zu studieren, mit den Mathe-Vorlesungen (Analysis 1 und lineare Algebra 1) der Mathematiker. Da Physik damals von Beginn an theoretische Physik inkludiert hatte, war die Hälfte der Physik-Zeit auch noch mal Mathe (alles unterschiedliche Themen natürlich) - das hat mich übertragen gesagt fast in den Wahnsinn getrieben... Danach habe ich auf Elektrotechnik und Informationstechnik gewechselt und bin im Grenzbereich zur Informatik geblieben. Mathe war dann auch anspruchsvoll, aber immer noch besser (weniger theoretisch). Ich habe mich dann in der Studienrichtung ziemlich wohl gefühlt, natürlich bei einigen Kursen die Zähne zusammenbeißen müssen, aber immer auch interessante/spannende Kurse gehabt. Ein gewisses Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten habe ich auch erst mit der Zeit bekommen.
Ich habe da leider keine wirklichen Tipps... Mich begleitet etwas ähnliches mein Leben lang. Du kannst halt gedanklich etwas gegensteuern, wenn es dir bewusst wird. Dann denke an die (bisherigen) Erfolge und daran, dass der Mensch an Aufgaben wächst. Sage dir: "Das ist eine Herausforderung, die ich schaffen kann". Du kennst nicht das Ergebnis, bevor du es nicht probiert hast.
Angst bekämpft man dadurch, dass man sich erinnert, dass das befürchtete Ergebnis in ähnlichen Situationen nicht eingetreten ist. Dazu muss man aber erst diverse Situationen erfahren... das kann Überwindung kosten.
Vielen Dank. Mir wird auch immer gesagt, dass ich meine Einstellung ändern soll. Ich denke der beste Schritt dafür ist jetzt zu Studieren um es zu lernen damit umzugehen. Hättet ihr ansonsten noch Tipps wie man mehr an sich selber glaubt und sich weniger schlecht redet und aufhört sich so viele Gedanken zumachen.