Zur Prüfung erscheinen, wenn man weiß, dass man nicht bestehen wird?
Wieder eine ganz klassisches "ich hab nicht genug gelernt"-Dilemma.
Aufgrund eines Todesfalles kurz vor meiner Prüfungsphase ist mein Zeitplan ziemlich durcheinander. Ich habe im Semester Pflichtmodule und Wahlmodule. Die Wahlmodule kann ich nicht wiederholen, dementsprechend ist es aber auch nicht dramatisch, wenn ich sie nicht bestehe. Ich bekomme die Credits halt nicht. Besonders in meinem Nebenfach ist das auch nicht so dramatisch.
Genau so eine Prüfung hab ich morgen, in meinem Nebenfach. Das Thema hab ich noch nie wirklich verstanden und weil ich die Woche mit den anderen wichtigen Prüfungen beschäftigt war, hab ich mich schon damit abgefunden, dass ich die Prüfung nicht bestehen werde und hab auch erst heute angefangen mir den Stoff anzuschauen. Verstehen tue ich das ganze nur im groben. Ich hab auch keine Ahnung wie die Prüfung aufgebaut sein wird. Die einzige Info die wir haben ist, dass es offene Fragen sind. Aber nicht ob ganze Übungen dran kommen oder das Verständnis gefragt wird. Ich werde mein Nebenfach nicht wechsel, aber ich weiß jetzt schon: das Modul werde ich nie wieder wählen!
Verstehen tue ich wirklich nicht viel. Und ich weiß jetzt nicht, was angenehmer ist:
jetzt weiter lernen, auch wenn das Kopfzerbrechen bedeutet und demotiviert. Und morgen dannhingehen, aber da sitzen und keine Frage beantworten zu können (offene Fragen) und später ein leeres Blatt abgeben, was ein ziemlich unangenehmes Gefühl ist.
nicht weiter lernen, weil man es sowieso nicht versteht, dennoch aber hingehen
Nicht erscheinen zu der Prüfung und damit automatisch nicht bestehen, was wiederum mein Gewissen etwas quälen würde, mich aber Nerven und Zeit sparrt die ich in andere Prüfungen investieren kann
Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen
4 Antworten
Weder noch.
Erlaube Dir innerlich zu akzeptieren, dass Du vermutlich durchfallen wirst, es wahrscheinlich schon bist.
Das kann ein ungeheurer Befreiungsschlag sein.
Aber DANN nutz diese neugewonnene Leichtigkeit, jetzt ohne Druck noch so gut es geht zu lernen, was Du kannst.
Wenn Du dann durchfällst, ist weder die Enttäuschung allzugroß, noch die Selbstvorwürfe. Gleichzeitig erhöhst Du die Chance, doch noch irgendwie durchzukommen, wenn durch diese "Alles kann, nichts muss" die Blockade platzt.
Allgemein ist meine Devise: Aufgegeben wird erst, wenn die Ziellinie passiert ist. Man wundert sich, was man auch in ungünstigen und persönlich belastenden Situationen noch auf den letzten Metern "rumgerissen" bekommt!
Alles Gute.
Ich hatte das gestern bei der Prüfung. Ich hab das Thema grob verstanden aber einige Themen nicht. Hab schon damit gerechnet die Prüfung nicht zu bestehen. Am Ende kamen hauptsächlich Fragen zu dem Teil den ich verstanden hab und lief deutlich besser als erwartet.
Aber hier weiß ich, dass es so nicht sein wird. Weil ich wirklich nicht mal das grobe Verstehe. Werde wohl morgen spontan entscheiden, ob ich gehe oder nicht.
Überprüfe mal folgendes (vielleicht hast du das schon und ich hab's nur überlesen):
Ist es ein Problem, wenn du die Prüfung mit einem schlechten Ergebnis bestehtst? Wenn nicht, es also nur um bestanden/nicht bestanden geht, dann würde ich an der Prüfung teilnehmen. Der Versuch ist ohnehin weg, da kannst du auch mitmachen und mal schauen, was du so hinbekommst. Wenn du zufällig bestehst, ist alles ok, wenn nicht, dann hast du wenigstens die Art der Prüfung schon mal gesehen und weißt beim nächsten mal, was ungefähr auf dich zukommt.
Geht das Prüfungsergebnis aber in die Endnote ein, dann würde ich die Prüfung wahrscheinlich eher gar nicht antreten, als hinzugehen und zwei Stunden auf ein leeres Blatt zu gucken. Vielleicht hast du ja ein paar Bekannte unter den Mitschreibern, die dir dann auch so sagen können, wie die Prüfung aufgebaut war.
Letztendlich liegt es natürlich bei dir, aber es ist keine Schande, die eine oder andere Prüfung sausen zu lassen, um für andere Prüfungen mehr Vorbereitungszeit zu haben und dann im Wiederholungsversuch erst "richtig" anzutreten.
Sei dir aber unbedingt auch über die Modalitäten der Wiederholung im Klaren: Etwa, wieviele Versuche du hast. Wenn du nur einen Wiederholungsversuch hast, kann es leider ganz schnell in die Hose gehen, komplett auf diese Wiederholung zu setzen. Hat man zwei Wiederholungen, ist das ganze schon etwas entspannter.
Beste Grüße!
Was in die Endnote rein zählt, über die Angaben bin ich mir nicht sicher. Aber ich weiß, dass es keine Wiederholungsprüfung gibt, da es sich um Wahlmodule handelt. Ich kann am Anfang des Semesters mir meinen Stundenplan selber wählen, in dem ich neben den Pflicht Veranstaltung Wahlmodule frei auswählen darf. Dieses Modul war neben ein anderes, das einzige was noch in mein Stundenplan gepasst hat. Das nicht bestehen hat keine negative Konsequenz auf den weiteren Studienverlauf. Nur das ich die ECTS Punkte nicht bekomme.
Wenn ich nicht erscheine ist es gleichgestellt wie nicht bestehen.
Aber ich werde vermutlich doch hingehen. Sie geht nur 45 min. Ich hab nur ein komisches Gefühl, was der Professor denkt, wenn er ein leeres Blatt sieht.
das was du weisst auch ausfüllen und abgeben. Falls du eine 4- schaffst kannste im Mündlichen noch retten. Wenn du nichts abgibst oder nicht erscheinst bekommste glatte 6 und da hilft auch kein mündliches
Wir haben keine mündlichen Prüfungen. Es gibt nur bestehen oder nicht bestehen also Credits erhalten oder nicht. Um mehr geht es bei der Prüfung nicht.
Also, wenn das Nichtbestehen in diesem Modul Dein Studium tatsächlich insgesamt nicht wesentlich belastet und Du wirklich keine realistische Chance siehst, Dir noch genug draufzuschaffen, dann würde ich auf jeden Fall versuchen, die Zeit besser zu nutzen. Wenn Du in einem wichtigen Fach dadurch besser abschneidest, ist sie vermutlich besser investiert.
Deshalb votiere ich mal irgendwo zwischen zweiter und dritter Option. Das musst Du dann abwägen, ob Du besser mit dem Frust planlos in der Klausur zu sitzen oder einem schlechten Gewissen beim Nichterscheinen klarkommst.
Persönlich finde ich das schlechte Gewissen in dem Fall auch nicht besonders angebracht. Du schädigst ja niemanden außer evtl. Dich. Mir ist es lieber, eine Klausur gar nicht korrigieren zu müssen, als in jemandes Katastrophenklausur fruchtlos nach Punkten graben zu müssen.
Nur so aus Interesse: Was ist das denn für ein Fach oder Modul?
Ach, das passiert ihm nicht zum ersten Mal, keine Sorge. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück für die Prüfungen, wie auch immer es dann morgen ausgeht.
Ich studiere Philosophie im Nebenfach. Und dieses Semester gibt es leider nur Module zur theoretische Philosophie. Mich interessiert viel mehr die praktische. Die Prüfung morgen ist im Modul "Begriffe", geht also Richtung Sprachphilosophie. Die Prüfung gestern war über Kant und die Kritik der reinen Vernunft.
Ich bin leider einer von den Menschen, die meist unnötigerweise und wegen jeder Kleinigkeit ein schlechtes Gewissen haben.
Ich habe jetzt nicht weiter gelernt, werde aber vermutlich morgen trotzdem vorbei gehen. Der Weg ist nicht all zu lang und die Prüfung geht nur 45min. Ich mach mir halt Gedanken, was der Prof denkt, wenn ich eine leere Prüfung abgebe...