Zu trockene Luft im Wohnraum. Wie Luftfeuchtigkeit erhöhen ohne teures Gerät?
Guten Tag,
wenn ich in meiner Wohnung(ganz kleine Wohnung 1 ZKB) die Heizung aus lasse, dann hat es exakt 19°C. Die Luftfeuchtigkeit hingegen bleibt aber auf trockene 27% (Das zeigt mir meine Wetterstation an).
Ich hätte der Gesundheit wegen gerne eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum. Ein Luftbefeuchtungs Gerät ist mir zu teuer.
Hat Jemand für eine Idee, wie ich ohne großen Geldaufwand die Luftfeuchtigkeit erhöhen kann? - Wie schon erwähnt, der Heizkörper ist aus.
Meine bisherigen, gescheiterten Versuche:
- Eimer voll Wasser in den Wohnraum stellen
- Ein feuchtes Tuch auf die kalte Heizung legen
7 Antworten
trockene 27%
Im Winter bei Heizungsbetrieb wäre das durchaus glaubhaft. Derzeit und ohne Heizung nicht.
(Das zeigt mir meine Wetterstation an)
So eine billige Wetterstation muss erst noch vom Anwender kalibriert werden, sowohl das Barometer als auch das Hygrometer! Gehe mit der Wetterstation ins Bad, und zwar während oder nach dem Baden. Wenn die Luft so feucht ist, dass es leicht neblig wird, dann sollte das Hygrometer mehr als 90% anzeigen, falls es korrekt misst.
Ansonsten suche die Einstellschraube und drehe, bis es 95% anzeigt. Dann miss' nochmal und berichte, was aus den 27% geworden ist.
Ein feuchtes Tuch auf die kalte Heizung legen
Ist schon ein guter Ansatz - besser sind mehrere Tücher, die so hängen, dass die Luft an beiden Seiten vorbeiströmen kann. Ideal wäre, die Wäsche im Zimmer auf die Leine zu hängen ;-)
Bei echten 27% (oder auch 35%) sehe ich da keine Gefahr.
Aber Du hast recht, bei der Wäscheleine kommt man schnell auf höhere Werte...
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich hab meine Wetterstation ins Bad gestellt und die Dusche auf voll heiß gestellt, bis alles neblig war. Die Wetterstation ist auf 92% stehen geblieben.
Es gib eine menge billig Zeug im bereich Wetterstationen, meine hingegen ist ziemlich genau
Tja, da frage ich mich nur, wie Du zu so trockener Luft kommst, wo es draussen doch noch nicht wirklich kalt und recht feucht ist - hier (Süddeutschland) sind es derzeit (Sa abend) draußen 11,5°C und 76% rel. Luftfeuchtigkeit.
Ergibt bei mir in der Wohnung dann 21,6°C und 56% rel. Feuchte. Das ist etwas mehr absolute Luftfeuchtigkeit als draussen (ca. 10 gegenüber ca. 8 g/m^3), die Differenz kommt vom Atmen.
Wie sieht es denn bei Dir aussen aus? Falls Du trotz Lüftens konstant in der Wohnung geringere absolute Luftfeuchtigkeit hast als draußen, hast Du entweder ein schwarzes Loch in der Wohnung, oder das Wasser verschwindet in der Wand - beides ziemlich unwahrscheinlich.
Oder den Boden frisch mit Silicagel ausgelegt, 5 Katzenklos in der Wohnung aufgestellt.... ;)))
Hydrokulturen.
Der Wassereimer bringt fast gar nichts wegen der kleinen Oberfläche. Feuchte Tücher sind hilfreich auf heißen Heizkörpern, die müssen aber ständig ausgetauscht werden nach dem Trocknen.
Ich leide seit Jahren unter unvorstellbaren Nieß- und Juckanfällen in trockener Luft. Ich habe in den letzten Jahren fast alles verzweifelt ausprobiert bis zum rücksichtslosen Wasser Verteilen in der ganzen Wohnung (Wände, Böden, Decken, Teppiche, Bücher u.s.w.) Luftbefeuchtungsgeräte aus dem Handel bringen für viel Geld nur so minimale Erfolge, dass sie gar nicht messbar sind. Hilfreich ist sparsames Lüften (Stoßlüften). Bevor beim Lüften die Lufttemperatur um ein halbes Grad absinkt, fällt die Luftfeuchtigkeit schnell von 50% auf 20%. Und dann fängt die Arbeit von vorne an.
Am Hilfreichsten sind noch Wasserzerstäuber mit Handpumpe. Die gibt es z.B. mit 5 Liter Inhalt in Gartenabteilungen der Baumärkte. Am Effizientesten ist das kräftige Einsprühen großer Vorhänge über den Heizkörpern. Das reicht bei mir allerdings nicht aus: An Wintertagen muss ich pro Tag mindestens 40 Liter Wasser in die Wohnungsluft verteilen.
Wenn man die Luft in trockenen Wohnungen in der Heizperiode auf 50% halten will, und jedes Risiko von Wasserlöchern/Wasserpfützen und nachfolgender Schimmelbildung vermeiden will, hilft nur noch eine effektive und zugleich gleichmäßige, risikolose Wasserverteilung mittels Wasserkocher. Das geht allerdings ordentlich auf die Verbrauchskosten.
Irgendeine Ahnung, wohin die 40 Liter verschwinden?
Denn 40 Liter Wasser wären ausreichend, um über 2.000 m^3 Luft bei Raumtemperatur von 0% auf 100% rel. Feuchte zu bringen. Bei üblicher Wohnungsgröße und sparsamem Lüften ist mir das unerklärlich.
Das ist seit Jahren mein großes bauphysikalisches Rätsel. Meine vorläufige Erklärung sieht so aus:
Zwei Etagen unter mir steht der Wärmetauscher von der Fernwärme-Versorgung. Der gibt viel Wärme ab und trocknet die Luft aus. Die trockene Luft streicht an den Holzdecken entlang und befeuchtet sich dort, bevor sie durch Kellerfenster entweicht und so Platz macht für frische Luft zum Austrocknen. Alle statisch überflüssige Zwischenwände sind als Holzbohlenwände ausgeführt. Die entziehen der Raumluft die Feuchtigkeit und leiten sie an die ausgetrocknete Kellerdecke weiter. Dieser Kreislauf lässt sich schwerlich umkehren.
Ein früherer Besitzer des Wohnblocks erzählte mir einmal vor Jahrzehnten, sein (seinerzeit unbeheiztes) Haus sei hoffnungslos vom Schwamm befallen. Da kann dem heutigen Eigentümer natürlich ein trockener Keller sehr gelegen kommen.
Kann ich mir zwar nicht so richtig vorstellen, Diffusion über zwei Etagen hinweg, aber in Ermangelung einer besseren Erklärung muss es wohl so sein.
Kellerfenster schließen bzw. abdichten? Ist ja nicht nur die Feuchtigkeit, die da entweicht, sondern auch teuer bezahlte Wärme.
Ich habe schon beobachtet, dass Mieter im Erdgeschoss bei fast minus 20°C alle Fenster weit offen hielten. Ich fürchte, dass der neue Hauseigentümer die Kellerräume absichtlich austrocknet zur Reduzierung der Schwamm-Gefahr. Ich überlege auch schon, der Hausverwaltung Vorschläge zu unterbreiten zur besseren Isolierung des Wärmetauschers.
Gibt doch Luftbefeuchter für Heizungen! Das ist nur ein dummer Kasten mit einer Art Schwamm.
Du kannst zB Grünpflanzen aufstellen oder deine Wäsche im Raum trocknen lassen oder wenn es draußen warm ist (wärmer als im Haus) gründlich lüften. Aber Achtung, wenn die Luft zu feucht ist, dann herrscht Schimmelgefahr! :-)
Und nicht den rechtzeitigen Kauf eines geeigneten Sporenvernichters für den sicheren Schimmelbefall vergessen! ;)