Zeitformen Problem, Perfekt oder Plusquamperfekt?
Hallo,
ich komme mit den Zeitformen ständig durcheinander. Ich kenne alle Regeln, aber manche Sätze ergeben für mich einfach keinen Sinn.
Wie der : - So musste Joe seinen Sohn alleine aufziehen und das hatte Peter sichtlich geprägt -
Das Plusquamperf. drückt ja etwas in der Vorvergangenheit aus. Also Dinge die vor einer bestimmten Vergangenheit passiert ist. Bei diesen Satz passt auch alles. Wir haben Prät. und Partizip 2.
Jetzt zum Perfekt. Es ist ja die Vollendete Vergangenheit, in der das Ergebnis im Vordergrund steht. Hier passt es auch.
Dann würde der Satz lauten: -So musste Joe seinen Sohn alleine aufziehen und das hat Peter sichtlich geprägt. Ergebnis: Peter ist bis heute geprägt
Für mich ist es extrem schwer das Perfekt zu verwenden. Es hört sich für mich einfach falsch an. Das Plusquamperf. hört sich für mich immer vernünftig und richtig an.
Hoffe jemand kann mir helfen und bitte keine 0815 Erklärungen.
2 Antworten
"So musste Joe seinen Sohn alleine aufziehen und das hatte Peter sichtlich geprägt "
Du verwendest in diesem Satz zwei unterschiedliche Zeiten, zum einen das Präteritum. musste... aufziehen.
in der zweiten Satzhälfte benutzt Du das Plusquamperfekt.
Der Sinn des Satzes bedeutet also, dass der Sohn vom Vater alleinaufgezogen wurde und er damals davon geprägt wurde, das Plusquamperfekt lässt vermuten, dass die Prägung heute nicht mehr besteht.
Wie Du richtig anmerkst, sagt die Benutzung des Perfekts aus, dass Peter von dieser Erziehung noch immer geprägt ist.
Die Benutzung der Zeiten sind im Deutschen zwar klar geregelt, nur hält sich nicht jeder Deutsche daran. Du wirst also vor allem in der Umgangs-sprache sehr häufig falsch verwendete Zeiten vorfinden.
Als grobe Faustregel kannst Du Dir merken: In der gesprochenen Spache verwendet man gern das Perfekt, wenn man über etwas Vergangenes berichtet, in der geschriebenen Sprache (z.B. Literatur, Märchen, Zeitungsberichte) benutzt man das Präteritum. Das Plusquamperfekt verwendet man für in der Vergangenheit abgeschlossene Vorgänge. "Nachdem er die Suppe gekocht hatte, hat er sie genüsslich verspeist."
Das Präteritum benutzt man auch dann in der gesprochenen Sprache, wenn in dem Satz ein Modalverb verwendet wird oder die Verben haben bzw. sein als Vollverb. Bsp.: Ich konnte gestern nicht kommen, weil ich keine Zeit hatte. Beides Präteritum und in mündlich und schriftlich verwendbar.
1. Satz ergibt für mich keinen Sinn, da Peter die Sache geprägt haben muss, bevor Joe seinen Sohn aufzog. Der 2. Satz schon mehr, denn bei diesem zieht Joe seinen Sohn Peter alleine auf, und das prägt Peter. Hoffe ich konnte Dir helfen, wenn ich falsch liege, soll mich bitte jemand korrigieren. :-)
1. Satz ergibt für mich keinen Sinn, da Peter die Sache geprägt haben muss, bevor Joe seinen Sohn aufzog.
Aber wenn der Sohn Peter "jetzt" schon erwachsen ist, ist der Satz so imho genau richtig, oder?
Ja, stimmt. Danke für die Aufklärung! :-)