Zeitdilatation Neutronenstern
Der Roman "Das Drachenei" von Robert L. Forward beschreibt die Entwicklung einer intelligenten Spezies auf der Oberfläche eines Neutronensterns (Durchmesser: 20km, Rotation: 5 Umdrehungen/Sekunde, Gravitation: 67 Mio. g). Beobachtet wird das ganze von einer menschlichen Forschergruppe aus einem der Rotation angepassten Orbit von 400km.
Der Autor ist Physiker und hat alles glaubhaft rüber gebracht (die Lebensformen auf dem Stern sind nur wenige Millimeter groß, haben selbst eine hohe Dichte und Temperatur, die Menschen nutzen Ausgleichsmassen in Form von stark verdichteten Asteroiden, um nicht von der Gravitation des Pulsars zermalmt zu werden). Besonders interessant ist der Umstand, dass die Cheela (Das Neutronenstern-Volk) aufgrund ihrer Physiologie ca. 1 Mio. mal schneller leben als die Menschen (Eine Menschenminute = 2 Cheela-Jahre bzw. 144 Umdrehungen des Pulsars).
Ein schönes und interessantes Buch - aber eine Sache hat mir bei den relativen Zeiten gefehlt: Die von der gewaltigen Gravitation verursachte Zeitdilatation. Diese müsste ja eigentlich dem 1:1Mio-Effekt entgegen wirken.
Ich habe jetzt mal mit den obrigen Parametern die Dilatation berechnet und lande bei ca. 2s / Jahr. Wenn das hingkommt, wäre der Effekt ja wirklich vernachlässigbar gering. Aber kann das denn hinkommen? Bei 67 Mio g?
Kann mir hier jemand aushelfen? Kommt mein Ergebnis hin? Falls nicht, hat hier vielleicht der Autor geschlampt (was ich nicht glaube)? Oder habe ich vielleicht einen elementaren Denkfehler in meiner Überlegung und die Lösung ist viel einfacher?
4 Antworten
Die Zeitdilatation auf Neutronensternen wurde bis in die späten 80er auch (und vor allem) von Hard-SF Autoren gerne mal ignoriert! ;-)
Thema verfehlt, setzen, 6.
Die Frage war nicht, ob das möglich wäre (wie unwahrscheinlich das ist, weiß ich selbst) sonder wie sich die Zeitdilatation in einem derartigen Szenario auswirken würde. Das Buch ist nichts weiter als ein (sehr mutiges) Gedankenexperiment, dass noch dazu schon 30 Jahre alt ist und auch von anderen SF-Autoren seiner Zeit (Asimov, Clarke, Niven) hoch gelobt wurde.
Ich war auch erst skeptisch, muss aber sagen, dass der Autor das Szenario (im Rahmen seiner damaligen Möglichkeiten) plausibel dargestellt hat. Wenn ihr euren Horizont erweitern wollt, lest es.
Ansonsten wünsche ich mir zu dieser Frage nur noch Antworten, die sich auch mit der Fragestellung (Zeitdilatation in so einem Szenario, so wahnwitzig es auch klingt) befassen.
Kommt schon. Hier werden jeden Tag wesentlich dümmere Fragen gestellt =) Hat denn keiner Interesse an einer kleinen Kopfnuss? Ihr könnt gerne eure Meinung zu dem Thema kundtun, aber beantwortet auch die Frage.
Das grosse Pronblem ist WORAUS die Lebewesen bestehen sollen. Wie soll bitte Leben funktioniren bei Fehlen jeglicher MÖGLICHKEIT eine kompliziertere Verbindung aufzubauen. Unser Leben beruht auf Kohlenstoffketten. Bei der Gravitation auf dem Neutronenstern gibt es nicht einmal einfachste Atome, geschweige den deren Verbindungen. Höchst fragwürdig sowas.
Ich kaufe mir kein Buch von so einem Schreiberling. Wieso soll ich ihn unterstützen?
Unter den Bedingungen, die er beschreibt gibt es kein Leben, keine Wissenschaftler usw. Was interessiert da die Zeitdilatation? Wenn er mal ein wenig Humor hätte und aus der Sicht eines Neutrons schreiben würde, würde ich das noch verstehen.
Hi, bei solchem Druck zerreißts jede Zelle. Erfinden, ein Buch schreiben kann man, aber nicht erklären. Überlege nurmal, ein Lebewesen wäre nur 1 cm hoch. Den würde es glatt zerreißen infolge Schwerkraft und Umdrehungsgeschwindigkeit. Also nach heutigem Wissen unmöglich. Gruß Osmond
Höhe: 0,5mm, Durchmesser: 5mm, Dichte: 7 Mio g/cm^3
Das sind nur ein paar Eckdaten aus dem 30-Seitigen, wissenschaftlichen Anhang des Buches, von denen sich allein 10 mit der Physiologie dieser Wesen beschäftigen. Der Autor hat das Szenario also nicht nur in den Raum geschmissen, sondern auch erklärt. Wie es sich für gute Hard-SF gehört :O)
Ich werde die zehn seiten aus dem Anhang nicht hier aufrollen, da es a) zuviel Aufwand ist und b) nix mit der Frage zu tun hat. Wenn dich das Thema interessiert oder du dich in deinem Ehrgeiz gepackt fühlst, lies das Buch.
Autor hat das Szenario also nicht nur in den Raum geschmissen, sondern auch erklärt. Wie es sich für gute Hard-SF gehört :O)
Absoluter Unfug
Hi kain - siehe Link. lgO http://ljb.de/wp/?p=88 Zitat: Die Landung wäre unglaublich schwierig. Neutronensterne können mehrere Tausend mal pro Sekunde rotieren und viele davon haben magnetische Felder, die zehn Millionen mal stärker sind, als das der Erde. -------- Vielleicht kennst du es als “Pulsar,” das im wesentlichen einen hochenergetischen Strahl aussendet, der jeden Bruchteil einer Sekunde durch den Raum fegt. ----------- Es hätte ein paar Millionen Kelvin – aber verglichen zu den Problemen, die wir noch zu erwarten haben, ist das ein Kinderspiel. Die Anziehungskraft ist 200 Milliarden mal stärker als auf der Oberfläche der Erde. Falls dich das nicht weiter stören sollte, beachte aber, dass da oben der Unterschied der Gravitation zwischen deinem Kopf und deinen Füßen etwa 60 Millionen g beträgt. Wenn du glaubst, dass dich im Universum alles auf die gleiche Weise tötet, bedenke, dass die Oberfläche der Sonne auf nur etwa 6000 K bei einer Anziehungskraft von 27 g kommt. Vergleichsweise also nichts. ------------- Du musst dir erstmal vorstellen, dass wir über Dichten sprechen, die im Bereich von etwa 10^18 kg/m^3 liegen, was bedeutet, dass ein Teelöffel davon rund 10 Milliarden Tonnen wiegt. Ich hab´s durchgerechnet und Mark hat recht. Für einen ausreichend großen Berg kommt das hin. [ Ähm, laut den relativ leicht nachprüfbaren Fakten in diesem Artikel, wiegt der Mount Everest gerade mal 6,5 Milliarden Tonnen,
Ich kann mir die Kräfte die da wirken ziemlich gut vorstellen. Auch wurden sie im Buch nicht unbeachtet gelassen, und eine Landung der Menschen auf den Stern stand auch nie zur Debatte.
Das Gedankenexperiment ist in sich schlüssig - bis auf die Sache mit der Zeitdilatation. Und das ist auch alles was mich interessiert.
Willst du es nicht kapieren? Es handelt sich um ein Gedankenexperiment und wenn du dich vor lauter Verbortheit nicht mit den Ausgangsparametern abfinden kannst, dann hör auf, meine Zeit zu verschwenden.
Ein fantasieloser Physiker, der bei einem postulierten Szenario Gift und Galle spuckt, nur weil es sehr gewagt ist, ist in meinen Augen nicht besser als ein religiöser Fanatiker. Beide Einstellung sond Extreme - und Einbahnstraßen.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin dir wirklich dankbar, dass du dich - im Gegensatz zu aptem - ernsthaft mit meiner Frage beschäftigst. Aber du erzählst mir wirklich nichts neues.
Und - bitte nicht falsch verstehen - meine Frage lautete nicht "Was passiert wenn ich auf einem Neutronenstern landen will?", oder "Kann es auf einem Neutronenstern Leben geben?", sondern "Welche Zeitdilatation herrscht auf der Oberfläche des oben beschriebenen Neutronensterns?" - und sie wurde immer noch nicht beantwortet.
Wenn dich das beschriebene Szenario stört - wofür ich durchaus Verständnis habe - blende es aus und tu so, als hätte ich nur die Parameter genannt und nach der Zeitdilatation gefragt. (Was ich wohl besser auch hätte tun sollen.)
Hi, bin kein Physiker - kann daher nur qualitativ raten, wie es beim Neutronenstern sein könnte. . Es gibt eine Zeitdilatation durch Gravitation und eine durch (relative) Geschwindigkeit/Rotation/Beschleunigung. Ein Polbewohner eines Neutronenstrens (Zeit verläuft wegen Schwerkraft (gravitative Zeitdilatation) langsam, keine große Rotationsbeschleunigung) würde einen Äquatorbewohner (große Schwerkraft + Beschleunigung durch Rotation) im Zeitraffer sehen (also relativ zum Pol stark beschleunigte Zeit). Unter Umständen könnte ein Äquatorbewohner sogar sich selbst sehen (mit gutem Fernglas)? Die Fluchtgeschwindigkeit beträgt nämlich etwa gute 100000 km/h und mehr (also 1/3 bis 2/3 Lichtgeschw. geschätzt). lgO http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=31178209
http://abenteuer-universum.de/stersterne/neutro.html Zitat: Auf einem Neutronenstern herrschen wahrhaft exotische Verhältnisse. Die Gravitation ist 1012 Mal so groß wie auf der Erde, ein Mensch hätte hier ein unvorstellbares Gewicht. Durch die starke Krümmung des Lichts könnte man den halben Stern übersehen, ein entfernter Beobachter sieht sogar bis hinter den Horizont. Unser armer Besucher müsste fast die halbe Lichtgeschwindigkeit erreichen um dem Stern wieder zu entfliehen
http://relativ.npage.de/sind-zeitreisen-machbar.html Zitat:Auf einem Neutronenstern kann die gravitative Zeitdilatation erheblich sein. So könnte ein hypothetischer Bewohner eines Neutronensterns eine zeitaufwändige Aufgabe in einer Umlaufbahn um den Stern erledigen, um einen Termin auf der Sternoberfläche leichter einhalten zu könne
http://www.faszinationphysik.ch/pdf/RelativitaetGantefoer.pdf Zitat: In einem Gravitationsfeld, also zum Beispiel auf der Oberfläche eines Neutronensterns, läuft die Zeit langsamer. Das heißt, wenn man von außen auf die Oberfläche eines Neutronensterns schaut, geschieht alles in Zeitlupe. Umgekehrt sieht der Bewohner eines Neutronensterns das äußere Universum in großer Hektik.
1/3 Lichtgeschwindigkeit sind nicht "100000 km/h", sondern knapp 100000 km/s, also etwa das 3600fache (um genauer zu sein, ist ein Drittel der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ziemlich genau 99930,8193 Periode 3 km/s, sofern der Betrag von 299792,458 km/s präzise ist)
Hi, danke für Korrektur. Natürlich km/s und nicht pro h. Lapsus linguae. lgO
Auch das ist im Anhang des Buches erklärt - und hat wiederrum nichts mit meiner Frage nach der entstehenden Zeitdilatation zu tun ;-)