Wurzel liegt zwischen zweier Faktoren bei Multiplikation zweier Faktoren?

3 Antworten

Das stimmt so allgemein doch gar nicht!

Gegenbeispiel:





Die Zahl 6 liegt nun jedoch nicht zwischen -3 und -12.

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Ich gehe mal davon aus, dass du von positiven Zahlen als Faktoren ausgehst. Also...

====== Behauptung ======

Für alle a, b ∈ ℝ mit a > 0 und b > 0 ist entweder...

  • a < √(ab) < b [nämlich dann, wenn a < b ist]
  • a = √(ab) = b [nämlich dann, wenn a = b ist]
  • a > √(ab) > b [nämlich dann, wenn a > b ist]

====== Zwischenbemerkung ======

Ich setze als bekannt voraus, dass die reelle Quadratwurzelfunktion streng monoton steigend ist. D.h. für alle nicht-negativen reellen Zahlen a, b mit a < b gilt √(a) < √(b). [Bei kleinerem Radikanden ist auch der Wurzelwert kleiner.] Und auch die Multiplikation mit einer

====== Beweis der Behauptung ======

------ 1. Fall: a < b ------



[Bei Multiplikation mit einer positiven Zahl, hier b, bleibt die Ordnungsrelation erhalten. (Verträglichkeit der totalen Ordnung der reellen Zahlen mit der Multiplikation)]





[Beim Ziehen der Quadratwurzel heben sich Quadrieren und Wurzelziehen auf der rechten Seite gegenseitig auf. Außerdem geht hier ein, dass a und b positiv sind, damit auf der linken Seite dann √(ab) überhaupt definiert ist und auf der rechten Seite b statt |b| übrig bleibt. Da die Quadratwurzelfunktion streng monoton steigend ist, bleibt die Ordnungsrelation erhalten.]





Analog dazu erhält man andererseits (Multiplikation mit a, dann Quadratwurzel ziehen)...



Und damit folgt dann...



------ 2. Fall: a = b ------

In diesem Fall erhält man...



------ 3. Fall: a > b ------

Der Beweis erfolgt im Grunde wie im 1. Fall nur mit vertauschter Benennung von a und b.





====== Anschaulichere Erklärung ======

Da die Quadratwurzel so quasi immer zwischen den beiden Faktoren a, b liegt, spricht man bei √(ab) übrigens auch von einem „geometrischen Mittelwert“.

Warum „geometrisch“? Das hat ein wenig mit der folgenden geometrischen Veranschaulichung zu tun...

Man hat ein Rechteck mit den Seitenlängen a und b. Nun möchte man ein Quadrat finden, welches den gleichen Flächeninhalt hat. Wie groß ist die Seitenlänge dieses Quadrats? Antwort: Die Seitenlänge entspricht dem geometrischen Mittelwert √(ab).

Und da hast du dann evtl. auch eine etwas anschaulichere Erklärung... Wenn das Rechteck noch kein Quadrat ist, muss man auf der einen Seite etwas wegnehmen (→ Quadratseitenlänge kleiner als längere Rechteckseitenlänge) und auf der anderen Seite etwas hinzufügen (→ Quadratseitenlänge größer als kürzere Rechteckseitenlänge), um ein Quadrat mit gleichem Flächeninhalt zu erhalten.

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 - (rechnen, Mathematiker, Zahlen)

User1746968 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 13:07

Und warum ist eigentlich die nächste Näherung dann besser?

mihisu  30.03.2025, 13:48
@User1746968

Was für eine Näherung? Ich verstehe die Frage in diesem Zusammenhang nicht.

User1746968 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 13:55
@mihisu

Das nächste Rechteck, also a(neu) = (a+b):2 und b= Radikand:a . Warum kommt da ein kleineres Intervall raus als davor, aus welchem Grund wird die Wurzel genauer angenähert?

User1746968 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:51

Danke für die ausführliche Erklärung, das hat echt geholfen!!

Logisch z.B.

4 x 4. = 16 zwei Faktoren 4

die 16 hat die beiden Wurzeln 4

4 x 5 = 20 zwei ungleiche Faktoren 4 und 5

die 20 hat die Wurzel 4,4721

16 hat die Wurzel 4 und 25 hat die Wurzel 5

Also liegt 4,4721 zwischen 4 und 5

Funktioniert auch mit z.B. 56 x 73. Die Wurzel liegt auch dazwischen.

Anregung:

a>0, ε>0

2 Zahlen: a, a+ε

Produkt der 2 Zahlen: a*(a+ε) = a^2 + a*ε

√(a^2 + a*ε) > √(a^2) = a

√(a*(a+ε)) < √((a+ε)^2) = a+ε