Würdet ihr euch oder andere Leute als "erwachsen" beschreiben? Was bedeutet das Wort für euch?
Ich schätze es gibt zwei gängige Definitionen. Einmal, erwachsen ist jeder über 18. Zum anderen, erwachsen ist jemand der sich reif und verantwortungsvoll verhält.
Was wäre eure Definition? Verbindet ihr mit dem Wort grundsätzlich etwas Gutes?
Ich persönlich bin gern ein Erwachsener, im Sinne von, dass ich aufgrund meines Alters nicht von meinen Eltern abhängig bin und meine eigenen Entscheidungen treffe.
Aber ich habe das Gefühl, wenn andere einem sagen "Werd erwachsen", meinen die damit entweder gesellschaftliche Meilensteine wie eine feste Beziehung mit anschließender Ehe und Kindern, oder dass man sich wie ein langweiliger Spießer aufführen soll.
Ich fühle mich als junger Erwachsener eigentlich nicht anders als als Kind und das ist auch gut so. Solange ich meine Rechnungen bezahle und niemandem weh tue, kann ich mir doch etwas Spaß beibehalten.
9 Antworten
Für mich ist Erwachsen sein, wenn man sich selbst um sein Leben kümmert und nicht erwartet, dass die Eltern die Probleme lösen (sei es jetzt finanzieller, rechtlicher oder emotionaler Art). Genauso sollte man seine persönlichen Konflikte nicht an anderen auslassen, und über niemanden lästern oder herziehen, der einen anderen Lebensweg geht wie man selbst.
Ich kenne wenig Leute, die wirklich erwachsen sind, denn auch bei welchen die doppelt so alt sind wie ich bemerke ich oft noch kindische Charaktereigenschaften - also dass die Leute verurteilen, keine anderen Meinungen zulassen, und bestimmte Personengruppen verallgemeinern.
Ich werde oft charakterlich als reif und selbstständig beschrieben, sowohl von Familienmitgliedern als auch Arbeitskollegen, aber wenn die hören, dass ich noch bei meinen Eltern wohne, wird gleich alles an der vorherigen Aussagen verworfen. Finde es zum Beispiel auch kindisch, an einem einzigen Lebensaspekt festzumachen, wie die Person ist.
Erwachsen nenne ich meinen Sohn mit 31 nicht. Hat nix mit seiner Lernbehinderung zu tun. Er ruft unreif an bei Dingen, die er sehr schnell selbst herausfinden wird: am Handy, am PC. Er reist auf die bequeme Tour, was schnell nervig werden kann. So kommt er mir wie 13 vor, hoffe, wenn er schon auf mich nicht hört, sollte er wenigstens auf seinen Betreuer hören, eine wichtige und richtige Bezugsperson benötigt jeder, der sich auf dem Papier erwachsen vorkommt es aber vom Verhalten nicht ist. Ich lerne auch jeden Tag dazu, bin erwachsen und habe viele Erfahrungen gemacht. Wichtig: sich vom Verhalten zu sagen:"andere verhalten sich so und so, meinen , mir was sagen zu dürfen? NEIN! Ich verhalte mich im Rahmen der Gesetze so, wie ich kann und lasse mich so schnell nicht beeinflussen!" Sich eine eigene Meinung bilden usw...Gefühle zulassen ! Hab gehört: jemand hat das nie gelernt? Nein, ich denke, was gemeint war: ist verloren gegangen, durch zu viele schlechte Erfahrungen, die ein Mensch (Mann!) gemacht hat, der etwas älter ist als ich.. Passt also gut auf, was IHR zulasst und was man besser nie zulassen sollte..Andere Menschen haben sonst ein zu leichtes Spiel mit euch: sie spielen mit euren Gefühlen usw., hab da auch viel Zeit verloren mit herzlosen, dummen Leuten..
Ich glaube wirklich erwachsen ist man aufgrund seiner geistigen Reife. Das alter allein sagt hier nichts aus. Sieht man auch häufig im Alltag. Auf eigenen Beinen stehen, seinen Scheiß zusammen haben, Prioritäten setzen und danach handeln.
Jeder setzt seine Prioritäten natürlich anders und das ist auch soweit ok. Wenn man aber hört wie sich manche verschulden für sinnlosen Scheiß wie Fahrzeuge, während sie sich nicht mal ne Wohnung leisten können oder am ende des Monats nichts zum essen auf dem Tisch haben, ist das für mich noch nicht erwachsen.
Erwachsen sein hat viele Interpretationen. Das mit dem Alter ist mehr oder weniger irrelevant. Ab da darfst du halt alles. Ich verbinde mit Erwachsen sein/werden einfach das reifen durch tägliche Erlebnisse und Erfahrungen. Und natürlich ne ganze Menge Verantwortung über so gut wie alles was man macht bzw. sagt
Ob jemand erwachsen ist, hat für mich rein gar nichts mit der juristischen Definition (= Alter) zu tun, sondern es ist ein Ausdruck der persönliche Reife. Es gibt Menschen, die schon als Kinder oder Teenager wirklich erwachsen sind, meiner Erfahrung nach werden jedoch tatsächlich sehr viele Zeitgenossen nie erwachsen.