Würdet ihr euch mit ihm treffen unter diesen Umständen?
Hey🌸
Ich habe einen Cousin der seit seiner Jugend ziemlich problematische Dinge macht. Er nimmt harte Drogen, hat oft Schwiergkeiten mit anderen Menschen (wie Prügeleien), hat auf der Straße gelebt, ich muss nicht weiter reden, ihr merkt schon in welche Richtung das geht. Er ist auch schwer depressiv geworden.
Ich bin das komplette Gegenteil und trotzdem hatten wir immer wieder Kontakt zueinander (per Schreiben). Ich hörte ihm zu, er mir. Obwohl er so einen Mist baut ist er derjenige der mich am meisten versteht und dem ich irgendwie Dinge anvertrauen kann. Sonst hat niemand mein Vertrauen in meiner Familie.
Er hat mir angeboten ihn mal zu besuchen, weil er jetzt in einer WG wohnt und nicht mehr in einem Heim für Obdachlose, wir haben uns jahrelang schon nicht mehr gesehen; er hat mir auch sofort angeboten, dass mein Freund mitkommen könnte. Aber irgendwie fühle ich mich damit nicht wohl. Einfach der Gedanke, dass er Drogen nimmt; mit wie vielen Leuten er Stress hat usw. es löst in mir ein ungutes Gefühl aus. Wir sind heute seinem Dad begegnet und dieser meinte; dass er wohl wieder hart in die Drogen reingerutscht ist usw.
Trotzdem wäre es schön ihn wiederzusehen, aber ich weiß nicht.. Es ist sehr schwer.
Was würdet ihr tun? Optional könnt ihr es begründen🫶🏻
Mein Gehirn hat die schönen Erinnerungen aus der Kindheit noch im Kopf😅
9 Stimmen
6 Antworten
(x) erstmal gibt es keine harten und weichen Drogen.
Du musst wissen ob du ihn treffen willst.
Ihm würde es sicher gut tun, und du bist bestimmt eine der wenigen die zu ihm durchdringen kann.
Heißt wenn du dich dazu entscheidest ihn zu treffen würde ich einige niederschwellige Hilfsangebote für Menschen mit Sucht raussuchen sowie die Nummer für den ambulanten psychiatrischen Dienst und einige Psychotherapeut*innen/Psycholog*innen sowie Anlaufstellen für Entgiftung, Entzug und Substitution.
Dass er in ner WG lebt ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Klar ist aber auch dass man nicht vom einen auf den anderen Moment nicht mehr abhängig, gesund und komplett sozial integrierbar ist. Das ist alles ein langer Prozess. Zum einen muss er den Willen und die Kraft aufbringen sich komplett umzukrempeln und zum anderen muss er dafür die richtigen Anlaufstellen haben.
Ich denke, es kommt drauf an.
Habt ihr euch denn schonmal früher getroffen und wenn ja wie kamt ihr klar? Ich denke auch, dass es auf dein Mindset drauf ankommt sowie die Frage wie nahe ihr euch seit.
Ich würde mich wahrscheinlich mit ihm treffen, an einem befüllten Platz wie ein Cafe in der Innenstadt oder so.
Allerdings, wenn du ein ungutes Gefühl hast dann ist es wahrscheinlich besser wenn du einfach darauf hörst. Ansonsten kannst du ihn ja noch später treffen, sollte er jemals aus dieser Sucht herauskommen und sich bessern.
Es ist wahrscheinlich etwas was du am besten selber entscheiden solltest. Wenn du doch hingehst dann nimm vllt doch deinen Freund mit und geht halt an befüllte Orte.
Wir haben uns noch nie alleine getroffen, war früher immer zusammen mit der Familie, aber Familienfeste finden schon lange nicht mehr so statt😅 Danke dir!
So hart es klingen mag, ich würde mich unter den Umständen nicht mit ihm treffen, insbesondere wenn er bereits wieder konsumiert und etc. Höre auf dein Bauchgefühl.
Selbst ein Bild machen. Du könntest dir z. B. sagen, dass du (oder ihr) ihn triffst und möglichst objektiv dort aufschlägt. Du gehst also nicht als (mit)leidende, sondern als Beobachterin dort hin. Mit diesen großen Zeitabständen die ihr dazwischen habt, kann genug Distanz entstehen, um sich wieder zu "erholen" sozusagen, wenn ein Besuch wieder sehr gezehrt hat. Du betrachtest seine Entwicklung im laufe der Zeit. Für dich selbst kannst du auch ein bisschen was mitnehmen, wenn du beobachtest und gut zuhörst.
Ich denke, ICH würde mich schon mit ihm treffen.
Wenn du Dich allerdings mit diesem Treffen nicht wohl fühlst, selbst mit Begleitung, dann würde ich es lassen.
Zwinge Dich zu nichts, was Dir nicht gefällt.