Würdet ihr die FDP wählen??

6 Antworten

Nein, ehrlich gesagt würde ich die Liberalen aktuell nicht wählen. Die FDP betreibt Klientelpolitik und viele finden sich da einfach nicht drin wieder - ich mich auch nicht.

Politisch sind die viel zu undefiniert und ihre aktuellen Politiker sind auch keine Charakterköpfe wie meinetwegen Guido Westerwelle, Jürgen "Mölli" Möllemann, Hans-Dietrich Genscher oder Klaus Kinkel.

Aus meiner Sicht fehlt es an Argumenten, die "Liberalen" zu wählen; sie waren immer so Wischiwaschi, ein Zünglein an der Waage. Die Politiker wirkten schon zu Zeiten des verurteilten Otto Graf Lambsdorff, der eine Elite abbildete und nicht das Volk, nie besonders volksnah oder sympathisch, nur Guido Westerwelle mochte ich menschlich. Was aber an MdB- und MdL-Kandidaten der Liberalen mir bisher untergekommen ist, triefte nur so vor Arroganz, Überheblichkeit, Realitätsferne und mangelnder Kompetenz, aber auch Selbstüberschätzung. "Volksvertreter" waren das nicht, sondern eher Berufssöhne und Berufstöchter.

Mein Großonkel hatte vor Jahren mal eine FDP-Landtagskandidatin persönlich per Einschreiben mit Rückschein angeschrieben und ziemlich wüst darauf aufmerksam gemacht, dass eine Frau von 19 Jahren besser in die Schule oder die Ausbildung gehört als in den Landtag und das sowieso nichts werde. Das Schreiben und mehrere Kopien - auf elektrischer Schreibmaschine getippt - habe ich noch. Er war sehr zynisch, aber er traf den Kern der Sache.

Und jetzt noch was zur Historie: Ursprünglich war die FDP als Nachfolgerin der DVP ("Demokratische Volkspartei") eher eine reine "Baden-Württemberg-Partei" im Südwesten und darüber hinaus völlig bedeutungslos. Erst ab ca. 1969 (sozialliberale Koalition) ging es stetig aufwärts auch auf Bundesebene. Die betont kapitalistische Ausrichtung und der Ruf als Besserverdienerpartei kam erst nach und nach zustande, als diverse Leute entsprechender Herkunft und Gesinnung dort ihre politische Heimat fanden, in der Folge die früheren DVP-FDP'ler zu weiten Teilen in die baden-württembergische CDU überwechselten und die Freidemokraten ihre Werte in den "Freiburger Thesen" und wenige Jahre später umso wirtschaftsliberaler in den "Kieler Thesen" verankerten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, weil sie eine wirtschaftliche Anarchie anstrebt und das dann "liberal" nennt.

Die FDP ist eine Partei der Mitte. Sie steht für Liberalismus und Wirtschaftsliberalismus.

Mit Liberalismus ist gemeint, dass sie sich sehr stark für Freiheitsrechte, Individualismus und Selbstbestimmung einsetzt.

Mit Wirtschaftsliberalismus ist gemeint, dass sie sich für eine Marktwirtschaft ohne große Hürden einsetzt. Die fördert also auch Unternehmertum und setzt sich für die Schaffung von Wohlstand ein.

Früher galt die FDP als die Partei der Reichen. Das trifft heute aber nicht mehr zu, da sie sich mit ihren Forderungen (z. B. Steuersenkungen) insbesondere auch an die breite Mittelschicht richtet. Ziel des Liberalismus ist nämlich nicht, dass es wenigen Menschen gut geht, sondern dass es vielen Menschen gut geht.

Sie ist die einzige Partei im Bundestag, die eine eindeutige und klare liberale Politik verfolgt. Die anderen Parteien betonen an manchen Punkten eher linke oder eher rechte Sichtweisen, etwa bei gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Fragen.

Ein Problem der FDP ist, dass sie sich in den vergangenen Jahren zu aktuellen Themen wie dem Klimawandel oder der Umweltpolitik nicht eindeutig positionieren konnte und ihre andere Parteien etwas den Rang abgelaufen haben.

Letztlich ist die Partei aber für jeden Menschen geeignet, der frei leben möchte und der Wert auf Selbstbestimmung und wenig staatlichen Zwang legt. Sie wird nicht nur von Unternehmen, sondern auch Studenten und Arbeitnehmern gewählt.

Ja weil sie eine liberalere Drogenpolitik anstreben

Nein. Die FDP ist unwählbar