Würdest du gerne aus Deutschland auswandern?


05.07.2023, 08:20

Was geht dir richtig auf den Keks, um DE verlassen zu wollen.

14 Antworten

Ja, das werde ich in wenigen Jahren nach meinem Studium machen. Hatte erst vor Kurzem ein sehr langes Gespräch mit meinem Cousin über dieses Thema und da gibt es wirklich so einiges, wirklich einiges was mir persönlich nicht gefällt (ich werde die Punkte Stichpunktartig aufschreiben, manches deckt sich schon mit den existierenden Antworten ab).

  • Digitalisierung. Deutschland ist so so so weit hinten, wenn es um die Digitalisierung geht. Der Breitbandausbau (Internet) ist miserabel und kostet uns als Verbraucher mehr, als in anderen Staaten. In einer heutigen Zeit muss man eigentlich das Volk dazu bewegen, besseres Internet zu kaufen. Bei diesen Angeboten und Qualitäten aber....
  • Bildungssystem. Ich hatte mein Abi erst letztes Jahr, merke aber wirklich von Jahr zu Jahr (aufgrund von Freunden in unteren/oberen Stufen), dass der Stoff jedes Jahr deutlich zunimmt. Neue Fächer werden eingeführt, 7./8. Klässler müssen in einem Jahr 1000 Jahre Geschichte lernen. Es geht nicht mehr um "was ist wirklich?", sondern "wie viel mehr geht noch?". Dann kommt noch die Sache dazu, dass man unbedingt einen Abschluss braucht. Das ist z.B. in den USA nicht so. Erfahrung > Abschluss. Ich kenne jemanden der seit über 25 Jahren sich mit Verkabelung beschäftigt und unter anderem in der Formel 1 oder an Flugzeugen gearbeitet hat. Hat sich bei Bosch beworben, wurde aber abgelehnt, weil er kann "Zeugnis" vorweisen konnte.
  • Bürokratie. In der Woche ca. 4 - 5 Briefe zu bekommen ist in der heutigen Zeit nicht nötig. In anderen Ländern ist es ein Event mal einen Brief vom Staat zu bekommen.
  • Demokratie. Es wird immer mit der Demokratie geworben, diese existiert in Deutschland meiner Meinung nach nun wirklich nicht. Abgesehen von den Wahlen und sonst wirklich wirklich sehr kleinen anderen Wahlen, hat das Volk nicht wirklich eine wichtige Stimme.
  • Politik. Dass man sich in alles reinmischen muss ist meiner Meinung nach nicht nötig. Z.B. unsere Fußballer, die in der vergangenen WM eher Botschafter als Fußballer waren...muss nicht sein. Klare Trennung muss es geben.
  • Gesellschaft. Morgens steig ich in die Bahn und komme mir so vor als ob der Zug Richtung Gefängnis fährt. Dasselbe auch Nachmittags oder zu jeder anderen Zeit. Die Leute sind nicht glücklich, die Leute haben wenig Lebensfreude (von dem, was ich so sehe). War schon in anderen Ländern und da gibt es erhebliche Unterschiede.
  • Steuern. Ich würde (auch wenn ich aktuell Student bin und nicht wirklich zahlen muss) gerne Steuern zahle, aber wenn ich höre, was meine Eltern an Steuern zahlen und v.a. WOHIN das Geld dann auch fließt...nein danke.

Es gibt noch ein/zwei weitere Punkte, aber das sind meiner Meinung nach die Wichtigsten.

Bin bereits ausgewandert.

Was geht dir richtig auf den Keks, um DE verlassen zu wollen.

Dass Deutschland völlig rückwärtsgewandt ist und bei vielem noch in den 90er Jahren lebt. Im Alltag kommt man sich manchmal vor, wie in einem Freilichtmuseum, Dinge wie Bargeld, Fax und Briefpost sind an der Tagesordnung, irgendwas online zu erledigen ist oft undenkbar. Moderne Technologien werden abgelehnt, Leute haben Angst davor oder erfinden irgendwelche Scheinargumente, warum diese schlecht sind. Und das sind nur ein paar Beispiele.

Hinzu kommt dass jetzt, wo mal eine halbwegs progressive Regierung regiert, die ganzen Leute die unbedingt weiter in der Vergangenheit leben komplett ausflippen.

Massive Steuern und Abgaben tun ihr Übriges, außerdem herrscht vielerorts eine Mentalität, in der es schicklich ist, permanent zu jammern und darzustellen, was man doch für ein Loser ist und wie schlecht es einem geht. Glücklich sein geht anders.

Gerne nicht, aber eine derart erstarkende AfD, aber auch die typisch deutsche Scheinheiligkeit - man ist tolerant, aber fordert das bloß nicht ein, es soll hart bestraft werden, aber wenn ein eigenes Verkehrsvergehen geahndet wird, ist das der Abzockerstaat, man demonstriert für die Umwelt und fliegt in den Urlaub/auf Klassenreise, wir haben Fachkräftemangel und sollen länger arbeiten, schicken aber Menschen, die das wollen, zwangsweise in Rente, ... - geht mir zunehmend auf den Sack ebenso wie die massive Forcierung unproduktiver Vorgänge, angefangen von irgendwelchen Gremien und Beauftragten (bevorzugt im Frauenumfeld, meist ausgerechnet aber solche Frauen, die selbst gar nicht betroffen sind) bis hin zu überbordender Vorsicht wie dem e-Check, das alles garniert mit künstlichen Problemen wie Genderstern und Co. und einer Politik, die einfach nur noch wurschtelt, veranlassen einen schon, darüber nachzudenken.

Das habe ich bereits vor 20 Jahren gemacht und nicht ganz freiwillig. Familiäre Gründe haben mich dazu bewegt.

Froh darüber bin ich erstmals, nachdem Frau Merkel zu glauben schien, ihr gehöre Deutschland und der Rest der Welt, mit dem sie nach Belieben umgehen könnte. Noch viel froher war ich anlässlich des Corona- Hypes in Deutschland und des Drucks, welcher in diesem Zusammenhang auf die Bevölkerung ausgeübt wurde. Nur noch froh, Europa schon lange den Rücken gekehrt zu haben, bin ich, seit der Ampelkluengel regiert.

Ja, Winter ist zu kalt. Ich würde irgendwohin wollen. Wo es immer warm ist.