Würden Menschen, die aktiv AfD wählen, mit Syrern befreundet sein?
Hallo,
ich bin Syrer. Ich habe ein Pflichtpraktikum in einer Firma gemacht.
Ein Arbeitskollege (Senior Ingenieur) war in den ersten Tagen nicht freundlich zu mir.
Bis er mir Hallo gesagt hat, hat es sehr lange gedauert. Er war auch nicht glücklich darüber, dass ich neben ihm im Raum einen Stuhl und einen Tisch bekommen habe.
Wir haben dann Mittag gegessen und es hat sich zwischen uns ein tiefes Gespräch über Syrien, Deutschland und Politik entwickelt. Er hat mir auch seine Neigung zur AfD offenbart und er hat gesagt, dass die AfD die richtige Partei in Deutschland ist.
Er hat mich gefragt, ob ich zurück nach Syrien möchte, was ich verneint habe.
Er ist netter mit der Zeit zu mir geworden. Er hat mir sogar mal etwas von seinem Pausenbrot gegeben und wir haben uns oft unterhalten.
Am Ende meines Praktikums hat er mir alles Gute gewünscht und gesagt, dass er sich freuen würde, wenn wir uns nach meinem Studium in diesem Unternehmen wiedersehen.
Ich habe ihn nie wieder gesehen, aber ich hatte das Gefühl, dass er, obwohl er rechte Ansichten vertrat, nett zu mir war.
Ich mache mir zwar Sorgen, dass die AfD in den Umfragen auf 20 Prozent kommt.
Ich hoffe, dass diese Menschen trotz ihrer rechten Einstellung differenzierter und sachlicher mit Menschen anderer Herkunft umgehen.
Wenn ihr Leute seid, die für die AfD sind, würde ich mich über eure Meinung freuen.
12 Antworten
Ich könnte es mir nicht vorstellen. Mein Patriotismus verbietet mir das. Migranten aus islamisch geprägten Ländern haben eine deutlich höhere Kriminaltiätsbelastung als die Einheimischen. Teilt man diese Gruppe nochmals nach Ländern auf, werden wahrscheinlich Syrer auf Platz eins der ethnischen Gruppen mit der höchsten Kriminalitätsbelastung in ganz Deutschland sein.
„Mein Patriotismus verbietet mir das“
Puh was eine Aussage. Ich denke mal du musst dich in Zukunft mit dem Gedanken anfreunden (haha Wortspiel), dass man mit Ausländern auskommen muss, denn wir leben in einer globalisierten Welt. Patriotismus hat nichts damit zu tun, mit wem man befreundet sein darf und mit wem nicht.
Nun, ich als Syrer bin Atheist und war noch nie in meinem Leben kriminell.
Bin selbst kein AfD Wähler, deswegen kann ich auch nur vermuten (und ich meine natürlich auch nicht alle damit!), aber ich denke dass AFDler oft sehr voreingenommen sind, verallgemeinern/pauschalisieren und Vorurteile haben. Dann haben sie auch oft nicht persönlich was mit Ausländern zu tun und wissen/glauben dementsprechend nicht dass es auch nette Ausländer gibt, überspitzt gesagt. Und wenn man sich dann aber mit welchen beschäftigen muss, dann kann ich mir schon gut vorstellen dass sich Freundschaften/Bekanntschaften entwickeln können, weil sie merken dass „die Ausländer“ doch nicht immer so schlecht sind. Wie gesagt trifft natürlich nicht auf jeden AfD Wähler zu, aber ich kann mir vorstellen, dass das bei einigen so ist.
p.s. Hat mich sehr gefreut deine „Geschichte“ zu lesen, wieder ein gutes Beispiel, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt :D
Vielleicht nicht jeder, aber vermutlich doch viele.
Ich habe in meinem Umfeld ein buntes Spektrum an politischen Ansichten. Da ist von ganz links bis relativ weit rechts alles vertreten und da wir alle auch hier und da mit Ausländern in Verbindung kommen, kann ich soweit aus Erfahrung sagen, dass es auch für die relativ weit rechts Angesiedelten nie ein Problem war, sich freundlich bis freundschaftlich gegenüber Ausländern zu verhalten.
Das Individuum bzw. dessen Verhalten scheint also zumindest für die eher rechts Geneigten im meinem Umfeld sehr viel weiter im Vordergrund zu stehen als die Herkunft.
Nur weil er die afd wählt, könnt ihr euch trotzdem gut verstehen. Er sieht halt das du dich gut benimmst und ordentlich deine arbeit machst (wahrscheinlich).
So sind viele andere nicht und können nur fordern.
Viele AfD-Wähler sind leider immer noch Protestwähler. Insofern klar, geht das.
Selbst ein Arabophober könnte mit dir befreundet sein, weil du für sie einfach nicht in die "Schablone" passt. Du bist ein Individuum und sie haben Angst und Sorge vor "der Kultur", "dem Kollektiv".
Ich habe diese Antwort ausgezeichnet, weil ich zeigen möchte, wie manche AfDler alle Syrer über einen Kamm scheren und denken.