Würde euer Arbeitgeber einen behinderten Menschen einstellen?
Also jemanden, der einen Behindertenausweis besitzt? Ich bin leider behindert und überlege, dies bei großen Firmen und Konzernen nicht mehr zu erwähnen (was ich eigentlich auch nicht muss). Ich habe keine Behinderung die sofort sichtbar ist, darf aber z.B nicht schwer heben, weil ich eine Muskel- und Bindegewebeschwäche habe. Bewerbe mich nur auf Stellen, wo das nicht weiter stören sollte, klappt aber dennoch nicht wirklich.
Abgesehen davon, brauche ich meinen Lebenslauf nicht zu verstecken und weiß mich zu Benehmen. Lebenslauf wurde auch schon von einem Personaler beurteilt. Da war ich also auch schon.
Wie steht Euer Arbeitgeber allgemein dazu, Behinderte einzustellen? Möchte bitte ehrliche Antworten.
6 Antworten
Ich stelle ach Menschen mit Behinderung ein. Es ist ja auch weiß Gott nicht immer zu sehen. Steht die Behinderung der Ausübung der Arbeit nicht im Wege, spricht für mich nichts dagegen.
Eines Tages war eine junge Frau zur Vorstellung bei mir. Sie füllte den Aufnahmebogen aus, ich las drüber und bin fast vom Stuhl gefallen. Sie gab 80% GdB an. Ich hab sie völlig entgeistert angeschaut. MS und Diabetes, sie war vollumfänglich im Handwerk einsetzbar.
Leider ist sie im letzten Jahr gegangen, weil sie einige schlimme Schübe hatte, die auf die Augen gegangen sind. Das war sehr schade, sie war eine langjährige Stütze des Unternehmens.
Ja bei uns gibt es mehrere "Behinderte" Mitarbeiter.
Und da werden durchaus auch schon mal Rollstuhl Rampen und automatische Türen eingebaut.
Also bei meinem Chef glaube ich nicht, daß er derart Leute einstellen würde. Er ist eher so der konservative wenn nicht sogar bishin reaktionärer Mensch, der durch Äußerungen auch in Hinsicht von Behinderten nicht der Typ ist, der dann auch solche bei sich einstellen würde. Er hat allerdings nicht nur pauschal gesehen eine eher negative Einstellung zu Behinderte, sondern auch zu Menschen mit Migrationshintergrund und hierbei vorallem offen gezeigte Abneigungen gegen Schwarzafrikaner sowie Personen aus dem arabischen Raum. Kurzum, er ist mit Sicherheit ein Rassist und Reaktionär.
Mein letzter Arbeitgeber, die Staatskanzlei hatte eine Quote zu erfüllen, eine gewisse Anzahl von Schwerbehinderten einzustellen. Da sie die Arbeitsverträge immer auf drei Jahre befristet hatten, kamen immer wieder neue Schwerbehinderte, und sie konnten damit Strafen umgehen und sind belohnt worden.
Mein Arbeitgeber (weltweit tätiger Konzern) hat kein Problem damit, wenn die Leistungsfähigkeit für die eigentliche Aufgabe gegeben ist. Es sollte spätestens im Vorstellungsgespräch offen angesprochen werden.
Satire oder Ernst?