Work&Travel oder direkt studieren?
Ich (w/19) habe diesem Monat mein Abitur geschrieben und habe gerade sehr viel Zeit über meine Zukunft nachzudenken. Ich weiß im Prinzip schon was ich studieren will (Biologie) und freue mich schon darauf weil das dass ist, was ich seit 3 Jahren schon machen will.
Andererseits möchte ich auch reisen gehen, die Welt sehen, Leute kennenlernen, Erfahrungen sammeln... Ich habe irgendwie das Gefühl das das jetzt so eine "now or never" Entscheidung ist ein Gap Year zu machen und es fällt mir unheimlich schwer eine Entscheidung zu treffen, weil ich mich frage, ob ich auf der einen Seite auch noch nach dem Studium oder zwischen Bachelor und Master ein Gap Year machen kann (keine Ahnung ob das dann noch sinnvoll ist) aber ich will beides (Biologie studieren und Work&Travel) soo sehr, weiß nur nicht in welcher Reihenfolge.
Ich denke wenn ich nie ein Gap Year machen werde, werde ich es am Ende noch bereuen, aber ich hab auch Lust jetzt an eine Uni zu gehen.
Ich weiß das ich die Entscheidung am Ende für mich selber treffen muss, aber hat jemand vielleicht Tipps irgendwie, oder ist/ war in einer ähnlichen Situation? Oder was würdet ihr an meiner Stelle machen?
8 Stimmen
Hast du den Geld für ein Gap year und Pläne was du genau machen willst?
Geld ja, Pläne ausgearbeitet noch nicht, aber ein paar Ideen. Ich frage mich nur ob es nicht während des Studiums vielleicht sinnvoller sein könnte...
6 Antworten
Nach dem Abitur und vor dem Studium ist die beste Zeit für ein Gap Year. Man hat das Eine abgeschlossen und das Andere noch nicht begonnen.
Wenn Du erstmal im Studium bist, findet sich meist kein wirklicher Punkt, wo man unterbrechen kann. Und nach dem Studium geht es meist sehr schnell um einen Job. Da macht man dann keine Pause von einem Jahr.
Diese Reihenfolge wird von vielen Tausenden anderer Abiturienten weltweit eingehalten. Du kannst da also nicht verkehrt liegen mit Deiner Entscheidung.
Eine erste Information zum work&travel / working holiday findest Du z.B. hier: https://www.working-holiday-visum.de/work-and-travel/
Letztendlich ist es Deine Entscheidung und Deine Zukunft, die Du da gerade gestaltest. Viel Erfolg.
HAllo LissyLove123
wenn du im Ausland länger leben und reisen willst, ist work and travel eine gute Idee. Zu deinen Fragen:
- Ein Auslandsjahr/-semester an einer anderen Uni kannst du während des Studiums gut machen. Damit kannst du aber nicht viel im Land reisen
- Work and Trevel nach dem Master ist nicht realistisch: Dann steht der Start ins Berufsleben an und für dich im Mittelpunkt.
- Eine Unterbrechung des Studiums zwischen Bachelor und Master ist auch nicht praktikabel, weil du damit den "Lernfluss" abbrichst
Viele Grüße
mit Abitur qualifizierst du für garnichts. Infolgedessen kriegst du allenfalls miserable Jobs gleich in welchem Land. Qualifiziere dich erstmal. Studieren im Ausland ist auch mitunter sinnvoll. Aber ohne Qualifikation Jobs zu suchen bringt kaum was. Du kommst dann leicht ins Blue collar Milieu wo man die Intellektuellen hasst!
Du ahnst wahrscheinlich: du musst das selbst entscheiden ;)
Meine Gedanken dazu sind aber folgende:
- Grundsätzlich sind Auslandsaufenthalte eine gute Sache. Wenn man die Chance hat und es machen möchte, sollte man es tun.
- Work&Travel ist eine Form von Auslandsaufenthalt, die extrem frei ist. Es gibt die Möglichkeit, aber keine Verpflichtung zu „Work“ oder „Travel“. Wieviel jemand aus so einem Jahr also „mitnimmt“ an Erfahrungen und Reifeprozess, oder umgekehrt gesagt: wie sehr so ein Jahr eine Geldverschwendung ist, hängt stark von der jeweiligen Person ab. Auch eine Organisation, falls man mit dieser irgendetwas bucht, wird einen da nicht „überwachen“ oder irgendwie antreiben. Wenn man arbeiten oder reisen will, muss man sich selbst darum kümmern, und ich versichere dir, dass es Leute gibt, die dieser Selbstverantwortung (noch) nicht gewachsen sind und ihr Work&Travel-Jahr im Zimmer hockend verbringen. Die Tatsache, dass du dich bis jetzt damit auch noch nicht auseinander gesetzt hast, ist jetzt erstmal ein nicht ganz so gutes Zeichen diesbezüglich.
- Die beiden Hauptprobleme mit Work&Travel zwischen Abitur und Schulabschluss sind (meiner Meinung nach), dass erstens das Kindergeld wegfällt zu einer Zeit, in der viele noch auf jegliche finanzielle Unterstützung angewiesen sind, und zweitens, dass man sich dann vom Ausland aus auf das Studium bewerben müssen wird oder das Work&Travel-Jahr verkürzen muss, was schade ist.
- Work&Travel ist auch in späteren Jahren, wenn man möglicherweise auch schon konkretere Vorstellungen bezüglich Studium und Beruf hat, noch eine gute Sache - nicht umsonst liegen die Altersgrenzen bei 30 bzw. 35. Zum Beispiel ist der Übergang von Bachelor zu Master für viele etwas stressig, weil sie zu dem Zeitpunkt, wo man sich für den Master bewerben muss, meist noch nicht die Bachelor-Note haben. Hier kann eine Work&Travel ein praktischer „Füller“ sein, mit dem man sich außerdem dahingehend absichern kann, falls es mit dem Master-Studium aus welchem Grund auch immer doch nichts wird. Und dann ist das Work&Travel-Visum zum Beispiel auch praktisch, falls man beispielsweise ein (studiumbezogenes) Praktikum im Ausland machen möchte, oder sogar in Erwägung zieht, ganz im Ausland zu arbeiten (manche nutzen das W&T-Visum dann nämlich zur Jobsuche vor Ort, was sich ohne W&T-Visum schwierig gestalten würde).
- Ein Auslandsjahr durch Austauschprogramme der Uni ist zwar etwas anders vom Charakter des Aufenthalts als Work&Travel, es ist aber genau so empfehlenswert, um einen Ersteindruck von einem Land zu bekommen. Man steht hierbei definitiv mehr unter „Druck“, zumindest für die Uni etwas zu tun (weil es meist eine Mindestanzahl an Credits gibt, die man machen muss), und durch die Einbindung in die Community der anderen Austauschstudenten wird man insgesamt mehr „mitgezogen“. Aufgrund von Auslands-BAföG, Erlass der Studiengebühren, Kindergeld, diversen Stipendiumsmöglichkeiten und Vergünstigungen aller Art (Wohnheim etc) ist ein Uni-Austausch insgesamt oftmals günstiger als ein Work&Travel.
Es juckt im Gegensatz zu später niemanden, wenn du ein Jahr mal "nichts" machst und es ist eine extrem wertvolle Erfahrung, die dich unglaublich weiterbringt