Work and travel in Japan, welche Organisation empfehlenswert?

2 Antworten

Du könntest es vielleicht auch mal mit der Organisation WWOOF versuchen, die es international in vielen Ländern gibt, dabei geht es aber eher um Kost und Logis für ein paar Stunden Mitarbeit täglich und manchmal noch ein kleines Taschengeld. Das gute daran ist, dass die einheimischen Hosts einem auch noch Land und Leute nahebringen, oder gute Reisetipps geben können.

https://www.wwoofjapan.com/home/index.php?lang=en

Gar keine, im Großen und Ganzen. 

Eine Organisation für Work&Travel, egal in welchem Land, tut nichts, was man nicht im Grunde auch selbst tun könnte, und das gilt auch für Japan. 

  • Für das Visum braucht man keine Organisation, und das einzige, was die Organisation überhaupt tun kann ist, einem zu sagen, was man (alleine) tun muss. Ein Working Holiday Visum ist aber sowieso nicht wirklich schwierig zu beantragen. Man füllt das zweiseitige Formular aus, man schreibt das Motivationsschreiben, man macht eine Kopie vom Kontostand, man geht mit alledem zur Botschaft, fertig. Das kann man alles auf der Homepage der Botschaft nachlesen, oder man bezahlt die Organisation dafür, dass sie einem das alles auflistet und liest es dort nach. Bei Kanada beispielsweise ist die Antragstellung des Visums ein bisschen tricky wie ich manchmal höre, aber Visum für Japan ist wirklich das einfachste, und wer sich das nicht alleine zutraut sollte vielleicht nicht unbedingt eine Auswanderung ans andere Ende der Welt erwägen…
  • Den Flug buchen kann man auch alleine; möglicherweise hat die Organisation hier gewisse Rabattmöglichkeiten, weil sie für viele Personen buchen. Ob sie diesen Preisvorteil aber wirklich an den Kunden weitergeben… lass ich mal offen.
  • Als nächstes, die Unterkunft. Ich denke, dies ist der Punkt, wobei sich die Kunden am meisten Hilfe wünschen, aber auch hier gilt: das kann man grundsätzlich auch alles alleine und man braucht dafür nicht einmal zwingend Japanischkenntnisse. Die Organisation, die ich kenne, steckt grundsätzlich alle erstmal in ein Sharehouse, in dem sich die meist jungen, unerfahrenen Leute quasi selbst überlassen sind. Jeder, der einmal in so einem Sharehouse war, hat mir bestätigt, dass die unangenehm sind. Und dafür sind sie aber trotzdem teuer... Optional kann man einen Gastfamilien-Aufenthalt dazu buchen, aber der ist noch teurer. Und nein, das viele Geld bekommen nicht die Gastfamilien… das behält die Organisation. Sharehouse-Angebote findet man auch auf English im Internet, und auch Gastfamilien kann man im Internet finden.
  • Hilfe mit der anfänglichen Bürokratie vor Ort: Kontoeröffnung und Anmeldung bei der Krankenkasse. Hier wäre der Punkt, wo die Organisation wirklich richtig gut helfen könnte, weil eine japanischsprachige Person hier enorm viel hilft... was ich aber so gehört habe, lassen die ausgerechnet das schleifen. Insbesondere für die Kontoeröffnung hat so mancher schon verzweifelt seinen Chef gefragt, ob er ihn begleiten kann, damit der ihm dann auch das Geld für die Arbeit auszahlen kann. Die Organisation hat ein paar wenige Japanisch-Muttersprachler, und die haben nicht die Zeit, mit absolut jedem Working Holidayer einzeln zur Bank zu gehen.
  • Und was die Arbeit betrifft, habe ich jetzt schon mehrfach erzählt bekommen, dass die Organisation den Leuten konkrete Vorschläge für spezifische Wünsche bereitet hat (zum Beispiel, weil berufliche Erfahrung vorhanden war). Das ist zwar gut und sicherlich hat die Organisation da ein paar Kontakte, die man selbst vielleicht nicht unbedingt hat. Diese Kontakte bestehen aber auch nur, weil die Betriebe eben billige Arbeitskräfte suchen, die sich noch drüber freuen, dass sie es "geschafft" haben, "in Japan Arbeit zu finden"…

Ich will es andersherum nicht so aussehen lassen, als würde die Organisation sich für nichts und wieder nichts Geld in die Tasche schaufeln. Es ist ja schon so, dass alleine für die Angeboterstellung, die Betreuung im Sinne von „man kann zu Geschäftszeiten jemanden anrufen oder eine E-Mail schreiben“, Flug / Auslandsversicherung buchen, Gastfamilien und potentielle Arbeitgeber akquirieren (und halten!!!),…. mehrere Vollzeitkräfte notwendig sind, und die wollen für ihre Vollzeitarbeit natürlich bezahlt werden. Allerdings ist das ganze Vorhaben „Work&Travel“ an sich eben etwas, für das man nicht wirklich jemanden braucht, und für eine echte 1:1-Betreuung wiederum ist die Organisation nicht teuer genug… Und das merken die Working Holidayer dann alles, wenn sie in Japan sind, und dann kommt häufig das große Herummeckern „wenn man sie braucht, sind sie nicht da!“, „das ist ja voll der Wucher!“, „das hätte ich auch alleine gekonnt!“ - Ja, eben. Meine Rede.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan