Woran erkennt man einen guten Gitarristen?

12 Antworten

Bin zwar kein Experte, aber der Meinung, daß auch Leute, die nun nicht als absolute Könner gelten, sehr gute Musik machen können. Es kommt ja auch wirklich auf den Musikgeschmack an und was einen gerade so anspricht. Hendrix ist ohne Zweifel ein Könner, aber den kann ich nicht ständig hören. Bei Santana allerdings sieht das schon anders aus - jedesmal echte Gänsehaut!!!


freezyderfrosch 
Beitragsersteller
 21.03.2014, 23:01

Ja Santana ist zum Beispiel ein sehr guter Gitarrist. Nun gefällt mir aber auch diese Stelle (siehe Link) von Jonny Buckland wo ich eine Gänsehaut bekomme dieser aber als Gitarrist nicht so oft erwähnt wird. Daher meine Frage, inwiefern der Geschmack und inwiefern das Handwerk ab welcher Grenze entscheidend sein kann.

http://www.youtube.com/watch?v=vsjRkNinLdU ab 0:45

Oderdochnicht  21.03.2014, 23:14
@freezyderfrosch

Also, die Grenze kannst Du da ziehen, wo Du sagst, das entscheide ich nach meinem Musikgeschmack und Hörerlebnis oder das entscheide ich nach der Technik, weil ich selbst Gitarrist oder weil ich Musikproduzent bin.

freezyderfrosch 
Beitragsersteller
 21.03.2014, 23:20
@Oderdochnicht

Also sagen wir knapp "Das muss jeder selber wissen". Ich denke Musik wird von Künstlern gemacht, weil diese wollen dass man ihre Musik "gut" findet und nicht deswegen um musikwissenschaftlich zu forschen und zu analysieren, wer nun das bessere Handwerk an den Tag legt. So würde ich es jetzt zusammengefasst übersetzen.

Oderdochnicht  21.03.2014, 23:26
@freezyderfrosch

Ja, so ungefähr. Manche haben/hatten einfach ein überragendes Talent und sind/waren schon sehr lange dabei. Leider wird es nun immer weniger, da sich die Zeiten so gewandelt haben und in der Musikbranche so wahnsinnig viel gepusht wird.

Cairpre  21.03.2014, 23:27
@Oderdochnicht

Das klingt jetzt fast so, als wären alle Gitarristen und Musikproduzenten auf die Technik versiert und nicht auf das Spiel- bzw. Hörerlebnis aus ;).

Oderdochnicht  21.03.2014, 23:42
@Cairpre

Nein, das hast Du falsch verstanden :). Ich meinte damit, daß Profis Profis auch einfach besser beurteilen können. Wenn ein Tischler einen Schrank ansieht, dann schaut er, wie fachmännisch der verarbeitetet ist und kann das auch erkennen. Ein Laie schaut, ob er ihm gefällt. So in der Art.

freezyderfrosch 
Beitragsersteller
 21.03.2014, 23:45
@Oderdochnicht

Aber ich denke Musik ist nicht mit Tischlerei zu vergleichen. Ich denke es gibt viele professionelle Musiker die einen einfach-gemachten Song loben können, wenn dessen Melodie sehr leicht ins Ohr geht und Emotionen auslösen kann.

Oderdochnicht  21.03.2014, 23:47
@freezyderfrosch

Doch, das kann man vergleichen, denn hier geht es um Sorgfalt, Liebe zum Detail und technisches/handwerkliches Können.

freezyderfrosch 
Beitragsersteller
 22.03.2014, 00:12
@Oderdochnicht

Das war ja die Frage und da finde ich dass eine simple Komposition theoretisch mehr begeistern kann als ein technisch/handwerkliches einwandfreies Können. Ich meine vergleichen können in dem Sinne, dass Musik nun wirklich geschmacklich unterschiedlicher ankommt als ein Möbelstück. Ein Tisch den alle schön finden ist nichts besonders, ein Musikstück aber schon.

So etwas bewertet hier jeder anders. Für mich geht es nicht darum, ob einem da ein Schauer über den Rücken läuft. Wenn man sich mit dem Gitarre-Spielen auskennt, dann begeistert man sich wohl eher an der Technik, die ein Gitarrist anwendet. Die Soli sind für mich dann einfach am wichtigsten.

Eric Clapton und Santana sind beides wirklich richtig gute Gitarristen, die auch schon lange im Geschäft sind und zudem auch noch richtig anspruchsvolle Musik zaubern. The Edge gehört zweifelsfrei auch zu den besten Gitarristen der Welt. Aber die 3 sind vom Stil her kaum zu vergleichen, da sie wirklich komplett andere Musik spielen. Bekannte und anerkannte Gitarristen wissen was sie da auf der Gitarre zaubern. Nehmen wir zum Beispiel den Gitarristen von Linkin Park, Brad Delson. Ja er kann Gitarre spielen aber ob er mit seinem Können dann einem Slash oder einem Santana das Wasser bieten kann, hat er bis jetzt noch nicht gezeigt.

Natürlich gibt es viele unbekannte Gitarristen, die wirklich richtig gut spielen können. Aber so ist eben das Musikbusiness... Ein paar Glücklichen gelingt der Durchbruch, andere bleiben einfach auf der Strecke.

Also ich hätte hier einfach mal ein paar Vorschläge von Gitarristen, die du dir auf jeden Fall mal reinziehen solltest: Errorhead bzw Marcus Deml, Thomas Blug (covert unter anderem Hendrix und das ist einfach richtig fett!!!), Slash (ex Gitarrist von Guns'n'Roses), John Frusciante (damals noch bei den RHCP), David Gilmour (Pink Floyd) und Jimmy Page (Led Zeppelin)

Die Sache mit dem "Weltbesten Gitarristen" ist doch so was von ausgelutscht ... Einer der weltbesten ist jetzt gerade gestorben, Paco de Lucia, aber egal, es gibt so viele gute Leute. Joe Bonamassa z.B..

Was einem gefällt, das steht einem doch so was von frei, und es muss doch nicht unbedingt Hochleistungs-Sport dabei sein.

Ich vermute mal, dass es kaum eine Gitarren-Platte auf dem Markt geben wird, bei der ein "nicht guter" Gitarrist spielt.

Wie ein Solo oder das Gitarrespiel überhaupt auf ein Individuum wirkt ist grundsätzlich vollkommen unterschiedlich und natürlich wird es auch subjektiv unterschiedlich empfunden. Ich persönlich kann mich an den Stilen der einzelnen Gitarristen begeistern und würde höchst ungern dabei in irgendeiner Weise bewertend vorgehen. Gerade dann wenn ein Gitarrist etwas sehr Eigenes zuwege bringt wäre es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ihn mit anderen Gitarristen vergleichen zu wollen.

Sehr beeindruckend für mich ist immer wieder Frank Marino in der Nummer "Avalon". Wie Gitarre und Keyboards im Soloteil aufeinander eingehen ist wirklich ganz großes Ohr-Kino ! :)


freezyderfrosch 
Beitragsersteller
 22.03.2014, 00:05

Dein Song kratzt seicht Jazz und Blues an. Wie das Schlagzeug partnerschaftlich mit den Gitarrenriffst zusammen arbeitet gefällt mir. Es ist so wie du sagst "Ich würde nicht bewertend vorgehen". Ich denke dies hat auch damit zu tun, dass Emotionen eben meist den Ton angeben im Leben, so dass einem weniger danach ist richtig wissenschaftlich mit vollster Objektivität heranzugehen, wer nun talentierter ist - Musik bedeutet Tiefe, Gefühle und Emotionen und da hat es die "Objektivität" nie leicht gehabt. Auch von dir eine gute Antwort! (:

Es gibt eine Menge Gitarristen, die man aufzählen könnte.

  • Jimmy Page
  • Johnny Winter
  • Slash
  • Robin Trower
  • Gary Moore
  • Dickey Betts
  • Warren Haynes
  • Eddie Van Halen
  • Randy Rhoads, ect.

    Sie alle prägten z.B. durch verschiedene Effekte oder das Talent zur Improvisation, ect. das Gitarrenspiel. So gibts es auch heute noch immer jüngere Talente, die Musik praktisch mit der Muttermilch aufgesaugt haben und im Gegensatz zu den ganzen "gecasteten" Möchtegernstars sehr viel Freude bereiten.

Genannt sein hier u.A. im Bluesrock.

  • Joe Bonamassa
  • Derek Trucks

oder auch Henrik Freischlader