Woran erkennt man einen DDR-Bürger heute noch sprachlich?
Ich meine natürlich nicht am Dialekt! Mir ist aufgefallen, dass viele DDR-Leute damals und auch heute noch z. B. von "NachholEbedarf", "NachholEspiel" reden, was mich jedes Mal aufschrecken lässt: ("Ach guck' an! Wieder jemand, der bestimmt aus dem Gebiet der DDR kommt ..."). Und meine Vermutung hat sich bisher IMMER bestätigt.
13 Antworten
Wiesenhof hat sich die Rechte am Namen goldbroiler gesichert. Und einen Rechtsstreit mit einer Hähnchen - Braterei in Erfurt geführt, die den Namen unberechtigt geführt haben. In Erfurt weis sicher jeder über 30, wo der Goldbroiler zu DDR Zeiten war. Der Erste in der DDR war in der Schönhauser Allee in Berlin. u merkst goldbroiler war nicht nur ein Produktname sondern ei Begriff für alle Gaststätten dieser Art. So wie Waldhof in der BRD. Es gibt noch ein Begriffs - Unterschied der mir einfällt. Der Bundesdeutsche ging zum "Bund" der aus der DDR zur"Fahne", nicht zur NVA wie antisazi sagt.
Das ist doch aber (zum Glück!?) Schnee von gestern! Wollte eher wissen, wie die sprachliche Lage HEUTE aussieht.
Häufig wird der Begriff "Plaste" für alle Arten von Kunststoff verwendet, ein Supermarkt wird oftmals als "Kaufhalle" bezeichnet.
Und ob. Besonders "Plaste" ist mir in letzter Zeit noch häufig zu Ohren gekommen.
Andy hat recht.Der gemeine Ossi sagt auch nicht Plastik,sondern Plaste.Und zwar noch heute.Übrigens hieß der Spruch"Plaste und Elaste aus Schkopau".Ein Werbebanner hing über der heutigen A13 bei der Raststätte Freienhufen an der Brücke.
Nabend! Also wenn jemand folgende Wörter (in vollem Ernst) verwendet, kannst du davon ausgehen, dass er aus der DDR kommt: Broiler ( Hähnchen ) Würzfleisch (Vorspeise ) Nikki ( T-Shirt ) Getränkestützpunkt (Getränkemarkt ) Kaufhalle ( Supermarkt ) Jesuslatschen ( Sandale ) Polytechnische Oberschule
So mehr fällt mir auf die schnelle nicht ein. lg Jana
Einspruch! Ich komme aus dem Westen (Nähe Hannover): Nicki (sic!) kenne ich für so'n flauschigen Pullover, Jesuslatschen ist ein Ausdruck aus den 70ern oder 80ern und Kaufhalle gab's bei uns in einem anderen Zusammenhang. Trotzdem danke!
in erster linie natürlich am dialekt. so wie bei den wessies auch.
nach über 20 jahren kann man von nachholbedarf nicht mehr reden. das war nur in den ersten jahren so.
Nicht ganz; 40 Jahre haben auch im Sprachgebrauch Spuren hinterlassen, die man finden kann, wenn man will. Dies ist einfach der getrennten Entwicklung geschuldet. Zum Beispiel kenne ich erst seit der Wiedervereinigung Straßenwegweiser in gelb mit der Aufschrift "Alle Richtungen". Ich meine, sorry...???
Hm...gefällt mir. Frag mal einen Ossi, ob er bei der Armee war. Er wird die Frage ohne zu überlegen beantworten können, während ein Wessi in jedem Falle nachfragt, was du meinst.
Grund: Osten -> NVA (Nationale {Er-}Volksarmee
Westen -> Bund (Bundeswehr)
Zur Dreiviertelstunde: Zeitangaben wie dreiviertel drei kenne ich auch hier im Westen; allerdings nicht flächendeckend. Lustig ist das in Hessen, weil alle hier der Meinung zu sein scheinen, daß "viertel vor" und "viertel nach" die Norm sind. Ich habe dann ab und zu nach der Viertel-Vor-Stunde auf meiner Armbanduhr gefragt...;-)
Habe gerade die Community zu diesem Thema befragt. Will das geklärt wissen.
Sehr schöne Idee. Da kann ich den Fred ausdrucken und unseren sprachlichen "Alleinvertretern" in Frankeford mal dezent um die Öhren...
War des nett? - Nä, des war ned nett...;-) Ich hatte es einfach, mich mit meinem "Sprachfehler" über den "hesslichen" Dialekt listig zu machen...
Stimmt, "Plaste" sagen wir heute noch. :)