Wohnung in privatinsolvenz?
Guten Tag, ich bin seit ca. 6 Monaten in einer Privatinsolvenz. Ich hätte jetzt eine Wohnung gefunden womit ich gut zur Arbeit komme und die mir gefällt. Ich muss eine Selbstauskunft abgeben jedoch keine Schufaauskunft. Wenn ich in der Selbstauskunft bei dem Thema Privatinsolvenz nein ankreuze, würde der Vermieter das mitbekommen? Und wenn ja was könnte mir schlimmstenfalls passieren?
Mit freundlichen Grüßen
2 Antworten
Das kommt darauf an, welchen Aufwand der Vermieter noch betreibt. Er kann z.B. Einsicht ins Schuldnerverzeichnis nehmen (daraus ist allerdings nur ersichtlich, wenn man eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat) oder bei Wirtschaftsauskunfteien (z. B. SCHUFA, Creditreform) Auskünfte anfordern.
Und wenn er so mitbekokmmt, dass der Bewerber gelogen hat, obwohl die Frage zulässig war, kann er den Mietvertrag wegen arglistiger Täuschung nach § 123 Bürgerliches Gesetzbuch anfechten, solange die Mietwohnung noch nicht übergeben wurde.
Das hängt davon ab, ob der Vermieter regelmäßig in die Veröffentlichungen der Insolvenzgerichte Einsicht nimmt. Diese sind für jedermann einsehbar. Wenn er das nicht macht, wüsste ich keinen Grund warum der Vermieter es erfahren sollte.
Das Verschweigen einer Privatinsolvenz stellt einen fristlosen Kündigungsgrund für das Mietverhältnis dar. Ich würde hier nicht lügen und dem Vermieter offen gestehen, dass du in Insolvenz bist und aus welchen Gründen du in Insolvenz bist. Vielleicht versteht er es und gibt dir die Wohnung trotzdem? Ehrlichkeit ist manchmal mehr wert als man denkt.