Woher wusstet ihr dass ihr trans (–unter dem trans umbrella) seid?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ging mit in meiner Jugend sehr sehr schlecht, und ich hatte keine Ahnung warum. Eigentlich schien alles in Ordnung zu sein, gab nichts, was mich belastet hat. Trotzdem habe ich mich vollkommen zurück gezogen, in der Schule alles um mich herum ausgeblendet usw. Das entspricht eigentlich überhaupt nicht meiner extrovertierten, selbstbewussten Natur. Ich zog mich in meine Fantasie zurück, wo ich ein Junge sein konnte. In meiner Fantasie war alles genau so wie in Echt... außer dass ich eben nicht als Mädchen gesehen wurde und einen Schwanz hatte.

Trotzdem hab ich ne Weile gebraucht, zu verstehen was das bedeutet. Eines Tages erfuhr ich, dass es in der nachbarklasse einen trans Jungen gibt. Ich habe nie mit ihm gesprochen, aber so fand ich heraus, dass Transidentität eben etwas Reales ist. Dass die meisten Menschen mit weiblicher Anatomie zwar Frauen sind, aber eben nicht alle.

Meine Selbsterkenntnis hatte ich, als ich versuchte ein Portrait von mir zu zeichnen, aber als Junge. Da habe ich mich endlich gefragt, was ich da eigentlich mache.

ich habe mich sehr schnell geoutet und angefangen als Junge zu leben, obwohl ich mir noch recht unsicher war. Aber jeder Schritt den ich ging, fühlte sich absolut richtig an und es ging mir immer besser. Nach 2 Jahren war ich mir sicher, dass ich ein werdender Mann bin und fing mit der HRT an.

Das ist einige Jahre her. Ich lebe seit langem als Mann, für mich ist das absolut selbstverständlich. Keine Ahnung, wie ich das früher ausgehalten habe. Damals habe ich mir täglich gewünscht zu sterben, denn gelebt habe ich sowieso nicht mehr. Heute bin ich sehr glücklich und stabil, habe ein erfülltes Leben mit vielen Freunden, Partnerschaften, Aktivitäten und Zielen.


Nyxzz 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 15:00

Mega interessant! Freut mich so sehr für dich, dass du dich endlich gefunden hast!! Danke fürs teilen<333

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War typisch Mädchen was es schwieriger machte es zu akzeptieren, habe aber mir seid ich 12 war täglich gewünscht das ich einfach alles weibliche an meinem Körper abkratzen/abschneiden konnte, weil ich es so hasste. Ich dachte auch eine weile lang das ich genderfluid sei, habe dann aber in einem Urlaub nur Röcke getragen, weil ich sie einfach schön und angenehm fand. Dort hat es mich aber so dermaßen gestört das jeder nur ein Mädchen sieht und nicht einen Jungen. Genau das störte mich auch an meinen "weiblichen" Tagen. Die ich eigentlich nicht wirklich hatte, weil ich dachte ich kann kein Junge sein der es mag sich zu schminken und Röcke/Kleider zu tragen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selber trans (ftm) und bi

Nyxzz 
Beitragsersteller
 01.07.2024, 19:57

Oh lol das gleiche Problem hab ich auch im Moment! Danke für deine Zeit <33

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Bei mir war es so, dass meine Mutter es irgendwann vermutete und mich darauf angesprochen hatte vorher hatte ich von dem Thema auch noch nie etwas gehört also konnte ich meine Gefühle gar nicht zuordnen (mit 11). Das war bei mir so der Anfang und dann ist alles nach und nach ins Rollen gekommrn.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Trans ftm

Der Mensch kann das recht früh für sich feststellen. Ab ca dem 4. oder dem 5 Lebensjahr. Ab diesem alter kann das Bewusstsein so weit gereift sein das das Kind sagt es möchte ein Mädchen oder Junge sein. Das Kind kennt die Ursache noxh nicht und kann die Ursache auch noch nicht benennen. Das Kind weiß aber das es Kleid oder Hose und andere Farben anziehen will. Mit anderen Sachen spielen will.

Warum ist das so? Warum können Kinder das so früh wissen.

Die Wissenschaft ist auf dem derzeitigen Wissensstand, das Transidentität schon weit vor der Geburt angelegt wird. Der Körper entwickelt sich anders als das Gehirn, die die Identität festgelegt hat. Daraus ergibt sich im Laufe der Entwicklung des Meschen ein Konflikt. Dieser Konflikt kann mit zunehmendem Alter benenannt werden. Ab der einsetzenden Pubertät.

Ab diesem Zeitpunkt kann die Ablehnung der ausgebildeten Geschlechtsmerkmale genauer benannt werden. Im weiteren Verlauf des Lebens nimmt diese Ablehnung immer weiter zu.

Die derzeit einzige Möglichkeit diesen Konflickt zu Lindern ist die Angleichung des Körpers an die Identität.

Therapien die Identität des Menschen ändern zu wollen oder auch nur Akzeptanz der Geschlechtsmekmale sind gescheitert. Die oftmals im Selbstmord endet.

Die Hilfen für die Menschen, ist im Kindesalter den Aussagen des Kindes glauben zu schenken. Das kann sein die Kleidung anzupassen. Das ist die Entwicklung des Kindes nicht in eine stereotypische Rolle zu drängen nur weil Geschlechtsmerkmale vorhanden sind, wo dann Eltern meinen das Kind müsst doch genau so sein wie andere Jungs oder Mädchen mit genau den gleichen ausgebildeten Merkmalen.

Ab der Pubertät kann mit Medikamenten dem Kind/Jugendlichen geholfen werden. Ab der Volljährigkeit kann eine Angleichung des Körpers an die Identität erfolgen.

Wichtig ist zu verstehen, das es diesen Konflikt wie oben beschrieben gibt. Und nicht der Meinung ist das ist fehlende Akzeptanz des Körper.

Für Menschen die nicht davon betroffen sind, ist das kaum bis gar nicht nachzuvollziehen.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Irgendwann, wenn man immer immer mehr Schmerz verspürt, sobald man männlich angesprochen wird oder in den Spiegel guckt, wird es halt Zeit, zu realisieren, dass man es verdient hat, glücklich zu sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Transfem