Was ist der Unterschied zwischen Therapeuth,Psychologe und einem Psychiater?

3 Antworten

Das ist nicht dasselbe. Ganz (ganz) allgemein und stark vereinfacht:

Psychologe: Wenn man einen Masterabschluss in Psychologie hat darf man sich Psychologe nennen.

Therapeuth: Menschen die Psychologe sind, dürfen nicht einfach Menschen behandeln. Vorher muss man eine Ausbildung zum Therapeuthen machen. Zumal man während des Psychologiestudiums auch andere Schwerpunkte als die klinische Psychologie legen kann (z.B. gibt es noch Arbeits- und Organisationspsychologie, wenn man bspw. später mal in der Personalentwicklung arbeiten möchte)

Psychater: Psychater haben eine medizinische Ausbildung und dürfen Medikamente verschreiben.

Da gibt es riesige Unterschiede, auch wenn die Begriffe landläufig als gleich angesehen werden.

a) Ein Psychiater hat zunächst einmal Medizin studiert, er ist also Arzt mit einer weiterführenden Ausbildung im Bereich Psyhiatrie und Psychotherapie. EIgentlich heißt er: Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie. Praktisch darf er Psychopharmaka verschreiben und Psychotherapie durchführen.

b) Ein Psychologe hat halt Psychologie studiert. Das Studium umfass sehr viele theoretische Fächer (z. B Arbeits und Organisationspsychologie, Statistik, usw.) und hat zunächst gar nichts mit der psychotherapeutischen Arbeit an und mit Menschen zu tun. Außer der Teil: klinische Psychologie. Ist der Psychologe fertig mit seinem STudium (entweder Bacelor oder Master) kann er psychotherapeutisch NICHT praktizieren. Erst wenn er eine 3-5 jährige Ausbildung in einer psychotherapeutischen Richtung macht, darf er wich psychologischer Psychotherapeut nennen und praktizieren. Ob er mit der Krankenkasse abrechnen kann, hängt davon ab ob er noch ein approbiert ist oder nicht.

c) Dann gibt es Heilpraktiker für Psychotherapie. In aller Regel legen Heilpraktiker für Psychotherapie nach einer 1-2 jährigen Ausbildung eine Prüfung vor dem Gesundheitsamt ab und müssen zusätzlich noch Weiterbildungen in einer oder mehreren psychotherapeutischen Richtungen absolviert haben. Die Therapie von HPs wird in aller Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wohl aber von manchen Zusatz- oder Privatversicherungen.

Der Begriff "Psychotherapeut" ist übrigens geschützt für die psychologischen Psychotherapeuten...

Ich hoffe das hilft :-)

LG


schloh80  02.08.2016, 16:45

1. Psychotherapeuten sind immer approbiert, entweder als Arzt oder als Psychologischer Psychotherapeut oder Kinder- und Jugendlichentherapeut (im Rahmen der Übergangsregelung des PsychThG waren auch Doppelapprobationen möglich). Mit der Kassenzulassung hat das erst mal nichts zu tun.

2. Heilpraktiker FÜR Psychotherapie gibt es nicht, nur Heilpraktiker mit auf die Psychotherapie beschränkter Heilerlaubnis. Heilpraktiker legen auch keine Prüfung ab. Es wird lediglich ÜBERprüft, ob sie keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen. Mehr nicht.

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derdorfbengel  02.08.2016, 19:15

Daran ist schon vieles richtig. Aber immer noch Fehler drin.

Wie man sieht, ist die berufsständische Materie zu komplex auch noch für Leute, die sich schon für Experten halten :)

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