Woher weiß ich, ob ein Stoff als Base oder Säure fungiert?
Ein Beispiel:
H²So⁴ und H²O
Woher weiß ich, ob das Wasser zu einem H³O+ oder OH- wird?
4 Antworten
Schwefel ist ein typisches Nichtmetall. Oxide von Nichtmetallen sind praktisch immer Säuren.
Oxide von Metallen sind sehr oft Basen - aber die Ausnahmen braucht ihr euch in der Schule höchstwahrscheinlich nicht zu merken, es sei denn, sie werden ausführlich besprochen. Also gilt als Faustregel: Oxide von Metallen sind Basen.
Ein Stoff kann als Base oder Säure fungieren, abhängig von der Zusammensetzung und der Umgebung, in der er sich befindet. Ein einfacher Weg, um festzustellen, ob ein Stoff als Base oder Säure fungiert, ist die Verwendung eines pH-Papiers. Wenn ein Stoff eine Basenwirkung hat, wird das pH-Papier eine blaue oder grüne Farbe anzeigen, wenn es sich um eine Säure handelt, wird es eine rote oder orange Farbe anzeigen.
Rein von dem Papier kann man in der Chemie kein neues Wissen ableiten, so wie in der Mathematik. Chemie ist im Gegensatz zur Mathematik eine sogenannte empirische Wissenschaft.
Ohne Indikatoren ist es "Fachwissen". Aber immerhin gibt es die Regel, dass Elemente, die mehr links im Periodensystem stehen (Alkali- und Erdalkalimetalle) in Wasser Basen bilden und dass Elemente, die rechts stehen, meistens Säuren bilden. Die in der Mitte bilden die amphoteren Hydroxide. Gegenüber Säuren sind sie Basen, gegenüber Basen sind sie Säuren. Paradebeispiel Aluminiumhydroxid.
Also bildet SO⁴ wahrscheinlich eine Säure aus dem Wasser?
SO4 2- ist das Sulfatanion. Entsteht, wenn SO3 mit Wasser reagiert: SO3 + H2O --> H2SO4
H2SO4 + 2H2O --> 2H3O+ + SO4 2-
Ich glaube, beim SO42- spricht man von der korrespondierenden Base.
Bei deinem Beispiel sollte man wissen, dass das Sulfat-Ion SO4(2-) ein sehr stabiles und häufig vorkommendes Ion ist.
Und wenn dieses Ion sehr stabil ist, wird es wohl sehr gerne diese blöden H(+) loswerden wollen, die noch da dran hängen. Sprich, H2SO4 ist üblicherweise eine Säure.
Davon ab darf man sich selbstverständlich auch mal gemerkt haben, dass Schwefelsäure eine starke Säure ist.
Manche Dinge wird man sich merken müssen. Schwefelsäure beziehungsweise Sulfat kommt oft vor, das ist absolut nichts Exotisches.
Und was, wenn ich nur die Stoffe auf dem Papier stehen hab und die Reaktionsgleichung aufstellen soll?