Wo kommt die Feuchtigkeit her?
Hallo, wir haben das letzte Jahr unser Haus gebaut. Anfang Februar 2015 wurde der Calciumsulfatestrich gegossen. Nach ca 5 Wochen haben wir Oberflächenmessungen gemacht mit dem Ergebniss, dass der Boden trocken ist. 2 Wochen später haben wir noch CM-Messungen machen lassen um ganz sicher zu sein. Das Ergebnis war identisch wie mit der Oberflächenmessung. Ende April (also nochmal 4 Wochen später) haben wir unseren Parketboden geklebt. Vorgestern hat er sich an einer stelle gelöst und hat sich ca 4 cm vom Boden entfernt (ca 50 cm breit auf die komplette Raumbreite von 4m). Wir haben den Parkett nun entfernt und erneute Oberflächenmessungen haben ergeben, dass an einer Stelle (in der Mitte vom Raum), der Estrich eine Feuchtigkeit von 0,9% aufweist. Das aber nur auf auf einer tellergroßen Fläche. nach 10 cm liegt der Wert bei 0,%, nach weiteren 10 cm auf unter 0,3%... Die Fußbodenheizung hat kein Druck verloren und es gab auch keine anderen Auffälligkeiten.
Was kann es für Gründe geben? - Kann der Estrich trocknen und einzelne Stellen bleiben feucht (zB durch Einschlüsse)? - Wenn es die Fußbodenheizung wäre, müsste die Feuchtigkeit doch großflächig sich verteilen?
Unser Plan ist es nun zu schauen ob es trockener oder feuchter wird. Die Heizung wurde wieder auf Volle Power hochgedreht...
6 Antworten
Heizungswasser färben damit eine Undichtigkeit schnell geortet werden kann. Der Estrich trocknet von oben nach unten (da ist er ja abgedichtet). Da kann sich "Restfeuchtigkeit" nach oben durchdrücken wenn die Oberfläche auch abgedichtet wird.
Um feststellen zu können, ob die Heizung der Verursacher der feuchten Stelle ist, muß eine Druckprobe gemacht werden. Dafür kann man erst einmal um einen generellen Druckverlust zu erkennen die gesamte Anlage mit einem Prüfgerät unter Druck setzen und nach einer gewissen Zeit kann man erkennen ob es ein Leck gibt. Dann, wenn es Anzeichen für ein Leck gibt, dann muß jeder Heizkreis einzeln abgedrückt werden. Das Ganze solltest Du dem Heizungsbauer überlassen, der die Anlage erstellt hat, da er die Gewährleistung für seine Arbeit zu erbringen hat Da Du das Leck ja in einem Zimmer vermutest, dann kann die Druckprüfung auf diese Heizkreise eingegrenzt werden. Das Einfärben des Heizungswasser ist ja eine Idee, die aber nicht zielführend ist, da der Farbstoff durch den Estrich wandern muß und das kann bei einem kleinen Leck sehr lange dauern. Um den genauen Ort zu detektieren gibt es diverse Methoden. Wenn man sich die Kosten aufbürden möchte, oder eine Versicherung für den Schaden aufkommen soll, wird normalerweise ein spezialisiertes Lecksuchunternehmen beauftragt. Diese sind in der Regel mit modernsten Geräten ausgerüstet, die eine relativ schnelle Lecksuche ermöglichen. Im Schlepptau dieser Suchfirmen gibt es die Firmen, die das Bauwerk trocknen und sanieren können. Du solltest Dich mit dem Heizungsbauer in Verbindung setzen, der die Anlager erstellt hat. Er hat die Gewährleistung für seine Arbeit zu erbringen und damit kommt dann dessen Versicherung bei einerm nachgewiesenen Leck zum Zuge. Solltest Du allerdings die Heizung in Eigenregie installiert haben, kommt die ganze finanzielle Belastung auf Dich zu. Dann solltest Du einen Heizungsbauer beauftragen, die Heizkreise im betroffenen Zimmer ab zu drücken, damit das Leck eingegrenzt werden kann. Wasser hat so in den Bauwerken seine Eigenheiten, was das zu Tage treten von Leckwasser anbelangt. Da kann es schon mal vorkommen, daß in einem Raum, in dem keinerlei Wasserführenden Leitungen existieren plötzlich feuchte Stellen entstehen! Aus dem Grunde muß man die Anlage Schritt für Schritt prüfen und dann seine Schlüsse ziehen. Noch Fragen, dann los!
Danke für die schnellen Antworten! Die Anlage wurde von einer Fachfirma installiert und während der Installation auch abgedrückt.
Die Firma war heute früh bei mir zuhause und meinte, dass es nicht die FBH sein kann, weil kein Druckverlust im Kessel stattgefunden hat. Das Abdrücken könne man sich dementsprechend sparen...
Im kompletten Raum gibt es keine Wasserleitung. Ausschließlich die Fußbodenheizung... Wie würde sich ein Leck verhalten? Würde das Wasser sich großflächig verteilen und dann "hochkommen" oder punktuell?
Also, Feuchtigkeit sammelt sich immer am niedrigsten Punkt den sie findet. In den meisten Fällen ist Estrich oder der tragende Untergrund niemals zu 100% glatt, es dürfte sich eine Art "Mulde" gebildet haben (die Du nicht einmal sehen wirst). Entweder kommt nun Wasser von unten oder aussen rein und sammelt sich in der Mitte oder die Heizung ist mittig undicht oder aber es entsteht Schwitzwasser aufgrund von Lufteinschlüssen. Ohne einen Experten und die entsprechende Inaugenscheinnahme ist die Frage nur Raterei...