Wje sprecht ihr das "ll" im Wort "paella" aus (Spanisch)?
wie...
23 Stimmen
8 Antworten
Es gibt wohl regionale Unterschiede in der Aussprache z. B. Mexiko vs. Spanien.
Das ist regional abhängig. Im Norden Spaniens und Lateinamerikas eher wie lj, kastilisch wie l, südpspanisch und somit in weiten Teilen Lateinamerikas wird nicht zwischen ll und y unterschieden (Yeísmo), was dann in Andalusien, auf den Kanaren, in der Karibik und Südamerika eher wie dsch klingt, im Río-de-la-Plata-Spanisch von Argentinien, Uruguay und Paraguay wie sch.
Korrekt sind alle Varianten, am weitesten verbreitet ein sanftes dch bzw. dsch (je nachdem, ob ein sch-Laut regional, z. B. durch galicischen, portugiesischen oder italienischen Einfluss bekannt ist).
Gern geschehen.
Ich kann aus meiner Erfahrung als Touri in Nord- und Südspanien sowie in Mexiko deine Ausführungen zum -ll leider nur "aus dem Bauch heraus" bestätigen. Deswegen hat mich deine Antwort besonders gefreut - auch angesichts einiger Antworten auf dieser Seite.
Sorry, musste natürlich kastilisch wie (deutsches) j heißen. Aber von Nord nach Süd ist es lj - j - dj/dch/dsch - sch.
ll, das ist ein eigener Buchstabe /ʎ/, keine Kombination. Ansonsten, in den meisten Gebieten wie j, aber nicht wie lj. Das wäre fremdsprachlich und l geht gar nicht.
Sommerzeit, Ferienzeit – und wie jedes Jahr fliegen Hunderttausende Deutsche zu jener spanischen Insel, die von manchem schon liebevoll-imperialistisch als 17. Bundesland bezeichnet wurde. Dabei wissen längst nicht alle einmal, wie man den Namen dieser Insel richtig ausspricht: Viele nennen sie „Mal-lor-ka“, mit einem lieben, lustigen „l“-Laut in der Mitte. Dass das Doppel-l im (Hoch-)Spanischen für „lj“ steht, kann man ohne entsprechende Vorbildung ja auch nicht wissen. Und selbst diejenigen, die über die entsprechende Vorbildung verfügen, sprechen in der verkürzten Form gern von „Malle“.
Offiziell wird das spanische „ll“ (genannt „elje“) mit einem leicht anklingenden „l“ gesprochen, so wie im deutschen Wort „Familie“. Aber für Spanien gilt dasselbe wie für Deutschland: Überall spricht man anders. In der Umgangssprache hat sich das Elje zu einem „j“ verschliffen, sodass die Form „Majorka“ inzwischen häufiger zu hören ist als „Maljorka“. In Südamerika ist es sogar noch ein bisschen anders, aber das führte jetzt buchstäblich zu weit. Bei der Paella ahnen die meisten Deutschen offenbar, dass dort irgendwo ein „j“-Laut hingehört. Das beliebte spanische Resteessen wird jedenfalls zumeist richtig „Paëlja“ ausgesprochen, sowohl mit l als auch mit j.
https://bastiansick.de/kolumnen/zwiebelfisch/alles-malle-oder-was/
Auch die Aussprache des Spanischen bietet für deutsche Muttersprachler einige Schwierigkeiten. So werden ll [λ] (z.B. in Sevilla) und ñ [ñ] (z.B. in señor) von Deutschen gern als [lj] bzw. [nj] wiedergegeben, die korrekte Aussprache ist aber ein L- bzw. ein N-Laut, bei dem die Zunge gegenüber [l] und [n] weiter nach hinten verlagert ist.
Für das Erlernen einer fremden Sprache ergibt sich in folglich, dass der Lerner ihre Ausspracheeigentümlichkeiten sowohl artikulatorisch als auch auditiv durch Training erwerben muss.
Quelle: Einführung in die Linguistik: Spanisch von Ursula Klenk
Wird wie ein deutsches "j" gesprochen, genau wie in Mallorca, Llegada usw.
Danke!
Endlich eine fachgerechte Antwort (an die ich mich als Nicht-Experte für Spanisch nicht getraut habe).