Wird Karate (Shotokan) mit der Zeit Anwendungsbezogener?
Hallo ich mach seid einiger Zeit Karate (Shotokan) und es gefällt mir auch sehr gut, vorallem da es sehr viele Techniken enthällt, viele Kata mit vielen Möglichkeiten. Nur mir fehlt der Kontakt irgnendwie total. Ich finde es depremierend immer nur in die Luft zu hauen und Drills und Anwendungen werden auch nicht gemacht, jedenfalls in dem Verein nicht. Kein Kumite, wenn dann nur Lehrbuchartig Gohon Kumite und sowas. Berühren ist irgendwie total tabu.. Der verein ist vielleicht einfach sehr schlecht. Es sind nur wenige Mitglieder und die wenigen Erwachsenen trainieren dort scheinbar nur weil ihre Kinder dort in der Gruppe mitmachen.. :( Das ist aber schon der 2te Verein der so drauf ist. Ich fühl mich da total unterfordert ehrlich gesagt, so das ich jetzt schon nebenbei Judo mache was es auch in dem Verein gibt. Gibt es die Möglichkeit wenn man Braun oder Schwarzgurt ist oder so, dann irgendwie härter zu trainieren, vielleich soein sparring mit Kontakt, meinetwegen mit Schutzausrüstung oder ohne egal hauptsache das man auch mal ein wenig spaß an dem Sport haben kann!?
3 Antworten
So etwas ist Vereinseigen. Das hat NICHTS mit der Qualität des Trainings zu tun. Randori (nicht Kumite) wird normalerweise ab Grüngurt gemacht, jedoch gibt es auch Trainer/Sensei die das erst ab Braun machen oder auch gar nicht...
Hab Geduld, denn "Der Weg ist das Ziel".
Also grundsätzlich betreiben die meisten Shotokan Vereine keinen Kontakt, was ich dir empfehlen würde, wäre mal zu schauen ob es bei dir einen shotokan verein gibt der auch kyusho jitsu miteinbaut. Das geht nämlich nicht ohne Kontakt. Ansonsten nach einem anderen Verein / Stil suchen. Wenn du wirklich mit Vollkontakt trainieren willst, würde ich dir kyokushin karate empfehlen.
Jetzt hast du dir gerade beim Shotokan-Karate einen Kampfsport ausgesucht, der grundsätzlich und immer kontaktlos betrieben wird. Gewöhne dich besser gleich daran. Wenn es einem Wettkämpfer versehentlich im Eifer des Gefechtes passiert, dass er einen richtigen Kopftreffer bei seinem Gegenüber landet, kann dies zu Strafabzügen durch den Schiedsrichter führen. Dafür wären auch viele Techniken bei fortgeschrittenen Karateka in der Wirkung zu "endgültig".
Das Abstoppen vor dem Ziel hat aber auch eine weitere Bewandnis: Im konkreten Fall einer Selbstverteidigungssituation (dafür wurden diese Kampfkunstsysteme ja ursprünglich mal erdacht) wird nämlich ebenfalls abgestoppt - aber erst ca. 5 cm h i n t e r dem Ziel. Dieses schockartige Abstoppen der Technik verstärkt damit ihre Wirkung - und kann einer Schockwelle gleichgesetzt werden, die einem eher schiebenden Schlag in der Auswirkung überlegen ist.
Im Gegensatz zum Taekwon-Do beispielsweise wird das Shotokan-System grundsätzlich ohne Schlag- und Trittkontakt am Kopf betrieben, doch ein leichtes Touchieren des Gi im Mittelkörper-Bereich (Chudan) ist erlaubt. Ansonsten findet sehr wohl Kontakte in den Blocktechniken wie auch in kurzzeitigen Haltegriffen und in den Würfen statt. Ein Kontakt-Sparring in Schutzkleidung, wie beim Taekwon-Do üblich, gibt es bei uns Shotokan-Leuten allerdings nicht.
Klar kann ich verstehen, dass ein ausschließliches Gohon-Kumite irgendwann langweilig wird, aber es ist auch wichtig, diese Grundschulformen des Kumite nicht zu vernachlässigen. Genauso wichtig ist es aber auch, immer mal wieder Ippon-Kumite und auch spielerische Freikämpfe einzubauen, auch wenn zu Beginn die Techniken noch nicht ganz sauber sein sollten, doch das wird durch die Grundschule nach und nach immer besser "in Form geschliffen.
Meine Empfehlung (auch wenn ich evtl. als Übungsleiter da ein bisschen parteiisch bin): Gib der Sache selbst eine Chance. Vielleicht wäre aber ein Wechsel des Vereins die bessere Lösung. Du wärest sicherlich in einem Verein mit einer großen Erwachsenen-Gruppe besser aufgehoben, denke ich.
Oss !