Wird es in 20 Jahren noch alle Inseln der Malediven geben?

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Davon kann man ausgehen. Man kann im Übrigen auch heute noch in der Südsee die Pegelstände von James Cook an den Originalpegeln nachlesen; zahlreiche Südseeatolle haben sich sogar ein wenig gehoben. Das Senken und auch das Heben solcher Atolle im pazifischen Ozean hat auch weniger etwas mit dem Anstieg des Wassers selbst zu tun als vielmehr mit den unterseeischen Verschiebungen tektonischer Platten durch vulkanische Aktivität.

Der Meeresspiegelanstieg selbst war in den vergangenen Jahrhunderten stets überaus gleichbleibend und unspektakulär: An der Nordsee lag diese Steigerung im letzten Jahrhundert bei lediglich 1,7 mm pro Jahr, also mit bloßem Auge überhaupt nicht zu erkennen. (Doktorarbeit von Thomas Wahl im Bereich Küsteningenieurwesen).

Das kann im Übrigen auch jeder mit den eigenen Augen nachvollziehen, der bereits etwas länger auf der Welt ist und vielleicht schon in den Siebziger Jahren am Atlantik oder an der Nordsee Urlaub gemacht hat: Rein faktisch ist hier auch ein Anstieg des Meeresspiegels von rund 9 cm passiert, was aber mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist.

Ja, das wird auch in den nächsten 50-100 Jahren kein Problem sein.

Die Steigerung des Meeresspiegel ist bei weitem nicht so extrem wie es oft dargestellt wird.

Bisher sind die Veränderungen des Meeresspiegels so gering, dass andere Veränderungen weit größeren Einfluß haben: Zu- oder Abnahme der Windgeschwindigkeiten und deren vorherrschenden Richtungen, tektonische Veränderungen, Küstenveränderungen durch menschl. Tätigkeiten. Bei Tektonik ist zu bedenken, dass die meisten Atolle auf vulkanischem Untergrund gewachsen sind. Diese Vulkane ragen aus der Tiefsee mehrere Tausend Meter auf - und versinken langsam durch ihr Eigengewicht. So existieren im Pazifik hunderte von Guyots - ehemalige Koralleninseln mit durch Brandung flachen Gipfeln. Sie liegen heute bis zu über 1000m tief im Ozean. Google mal Eustasie und Isostasie. Außerdem muß man beachten, dass die Malediven (nur als Beispiel) ganz junge Inseln sind (und auch erst "jung" besiedelt), denn sie sind ja aus Korallenmaterial aufgebaut, und Korallen leben nun mal nur unter Wasser! Sie entstanden, als der Meeresspiegel postglazial höher lag als gegenwärtig - und in diese Richtung tendiert er aus natürlichen Gründen wieder. Nichts bleibt, wie es ist. Das einzig Beständige ist der Wandel. Und der Mensch muss sich eben anpassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Sehr wahrscheinlich ja. Der Klimawandel interessiert sich nämlich nicht für die Prognosen von Klimafritzen.

vermutlich nicht alle, da die schweren Stürme zunehmen und den Sand wegreißen, die steingrundlage bleibt wohl noch länger