Wieviel Umsatz macht ein Bäcker pro Tag? Wie schafft er es über die Runden zu kommen wenn ein Brötchen nur 30 Cent kostet?
Wie ist es möglich dass ein selbstständiger Bäcker davon leben kann, wenn doch ein Brötchen nur 30 cent kostet? Ich verstehe nicht wie man damit genug verdient um die Miete zu bezahlen, die Maschinen, mehrere Angestellte, Teig & Materialien, und dazu noch sich selbst?
Ich habe das Gefühl da etwas nicht verstanden zu haben, es scheint mir schier unmöglich zu sein.
5 Antworten
Berechtigte Frage, denn der Betrieb einer Bäckerei ist aufwändig. Schon mal vorab: Mit den Brötchen für 30 Cent wird nicht in erster Linie der Laden Finanziert und das Geschäft läuft nur mit großen Volumina.
Die Bäckerei hat z.B. Kosten von Miete (4000€/Monat), 2,5 Angestellte (8000€/Monat), Miete oder Finanzierungskosten für Geräte und Einrichtung (2000€/Monat), Grundzutaten (2000€/Monat) und einen Puffer für sonstiges (1000€/Monat). Gesamtkosten pro Monat 17.000€
Einnahmen mit Brötchen sind pro Tag 1000*0,3=300€ (9000€/Monat), 5 Kuchen pro Tag 5*30€=150€ (4500€/Monat), 50 Kaffeestückchen/Croissants/Sonstiges pro Tag 50*2€=100€ (3000€/Monat), Brote und Baguettes 100*3€=300€ (9000€/Monat) Gesamteinnahmen pro Monat 25.500€
Einnahmenüberschuss 8.500€ pro Monat
Daraus muss der Bäcker sein eigenes Gehalt bezahlen, seine sonstigen Dienstleistungen für Marketing, Steuerberatung und Buchhaltung, sowie auch die Gewinnrücklagen um zum Beispiel alle 7 Jahre den Verkaufsraum zu modernisieren.
Ich hoffe das hat dir geholfen.
Ich betreibe auch keine Bäkerei und habe von dem Geschäft null Ahnung. Es soll einfach ein Beispiel sein, dass es zwar hohe Kosten gibt aber dem ja auch signifikante Erträge gegebnüberstehen und man daran verdienen kann ;)
An den Brötchen verdient er evtl nicht so viel , aber ein Stück Kuchen ( 1/12) eines runden Kuchens für 2.50 € ist schon eine knackige Gewinnspanne .
Bei uns geht das Sprichwort um - wer mit Wasser arbeitet hat ausgesorgt - Bäcker , Metzger , Maurer , die müssen sich keine Sorgen machen.
Manche beliefern auch Altenheime oder größere Firmen.
Das geheime Wort ist "Mischkalkulation" an nem Brötchen verdient er nicht viel, aber andere Backwaren haben eine enorme Gewinnspanne.
Naja, was wenn du 1.000 Brötchen verkaufst am Tag? Oder 2.000? Oder 5.000? Dazu noch Kaffe, Brote, Kuchen und diverse andere Dinge?
An Kosten gibt es noch Versicherung, Berufsgenossenschaft, Strom, Heizung, Reparatur und Instandhaltung, Fahrzeug und einiges mehr. Hinzu kommen weitere Kosten für halbfertige Zukauf-Produkte, denn ein kleiner Bäcker kann unmöglich die gesamte Produktpalette selbst backen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Umsatz von 25 TEuro im Monat reicht.