Wieviel Hebelkraft ist mit einer Brechstange möglich?

7 Antworten

Hallo,

Du kannst Deine Kraft mit einer 1 m langen Brechstange durchaus um das 100fache verstärken nach der Formel Kraft x Kraftarm=Last x Lastarm.

Kraftarm 99 cm, Lastarm 1 cm würde schon mal das 99fache bringen, wobei die Grenze noch verschiebbar ist.

Mit einem Kraftaufwand von etwas über 110 kg, die von einem schweren und kräftigen Menschen sicher erreichbar ist, würde sich also tatsächlich eine Kraftwirkung von 11 Tonnen erzielen lassen.

Läßt Du einen Gewichtheber ran, der um die 200 kg und mehr stemmt, schafft der die 11 Tonnen locker.

Herzliche Grüße,

Willy

Alte Handwerkerregel:

Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft!

Grundlagen Physik: Hebelgesetz

Kraft × Kraftarm = Last × Lastarm

Annahme: Kraftakt ca. 1m, Lastarm 1cm, angewendete Kraft 1kN (=100kg)

Ergebnis: 

1kN × 1m / 0,01m = 100kN

100kN entspricht der Gewichtskraft von 10t.

Das Hebelgesetz ist doch wirklich nicht kompliziert, geht es hier doch einzig um das Verhältnis der Längen vom Drehpunkt des Hebels

Wenn also die Brechstange einen cm hinter ihrer Spitze abgestützt wird, was beim aufhebeln von Fentern und Türen oft der Fall ist, und du wiederum einem Meter vom Drehpunkt entfernt drückst, wird deine Druckkraft auf den 100fachen Wert erhöht. Wenn du also da mit 100 Kilo drückst, was jedem durchaus möglich ist, gibt das an der Hebelspitze eine druckkraft vom 100fachen = 10 Tonnen.

Da die meisten Menschen durchaus mehr als 100 Kilo drück auf den Hebel ausüben können, ist der Wert realistisch.

Ohne Hebel geht bei der Installation von Maschinen gar nichts.

Bei der Montage von Druckmaschinen, wurden die Druckwerke meist mit einem Kran oder Stapler aus das Ölblech gestellt. Da dort Zahnräder ineinander greifen, die auf keinen Fall beschädigt werden dürfen, haben wir immer die letzten cm/mm mit Hydrailikhebern geschoben.

Die konnte man aber nicht immer ansetzen, weil keine Wand oder Pfeiler als Gegenlager in der Nähe war. Und die zum heben, konnten nicht liegend benutzt werden.

Dann kam die Brechstange zum  Einsatz.  Im Großformat wiegt ein Unterbau 10 Tonnen. Die Füsse, die auf dem Blech stehen, haben wir vorher eingefettet.

Dann haben wir Stahlklötze so unter die Ansatzstellestelle gelegt, das wir das Druckwerk mit der Stange anheben konnten, um es dann durch seitliches Verschieben der Stange, millimeterweise verschoben haben, bis die Schrauben ins Gewinde reichten.

Um später die Farbwerk  zu verschieben, bis die Schrauben passten hat ein 10er Inbusschlüssel als Winkelhebel gereicht. Die wogen immerhin 3.5 Tonnen. Wobei du ja nur die zum verschieben, die Reibungskraft überwinden  musst. Auch da wurde vorher eingefettet.

Die Brechstange war ca. 150 m lang und 30-35 mm dick, und hatte einen ganz  kurzen Keil angeschmiedet.

So ein Teil geschickt eingesetzt kann eine Menge ausrichten.