Wieso zur Hölle bekommt man sein Geld nicht zurück bei Insolvenz?
Habe damals mit meiner Cousine 500 Euro zusmen gespart für ein koreanisches Kpop Konzert von Musik Gruppen. Kpop bezieht sich auf junge (erwachsene) Leute , nicht auf Senioren oder 40+ Leute. Aufjedenfall hatte der Veranstalter vor Eventbeginn Insolvenz angemeldet und alle haben natürlich ihr Geld nicht zurückbekommen. Es betraf hauptsächlich Schüler, Azubis und Studenten. Natürlich hätte ich Paypal genutzt wenn ich es hätte aufgrund des Käuferschutzes, das ganze ist aber 5 Jahre her. Mich regt sowas einfach nur auf , dass der Staat quasi das Geld behalten darf und wir die Menschen erstmal uninteressant sind, immerhin war es mein Geld! Nun habe ich von einer Freundin mitbekommen, dass das Insolvenzamt 10 Prozent des Preises an die Leute verteilen kann (je nachdem was übrig geblieben ist) Wollen die mich auf den Arm nehmen? 25 Euro ja supi. Was juckt mich dass wenn die insolvent gehen und zu dumm sind nichts gebacken zu bekommen. Bitte kommt mir nicht mit der Aussage wie ,,Agbs" lesen. Welcher Jugendliche oder junger Erwachsener liest sich das durch (vorallem mehrere Seiten). Für mich ist das ganze einfach nur versuchter Betrug vom Veranstalter
13 Antworten
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Das hat zunächst einmal mit AGB oder Bezug nichts zu tun. Insolvenz bedeutet, der Veranstalter es pleite und es ist kein Geld mehr da. Also gibt es auch nichts, was man den Kunden zurückzahlen könnte. Ein Insolvenzverwalter ist die doch bemüht, so viel wie möglich für die ehemaligen Kunden herauszuholen. Dazu müssen gegebenenfalls vorhandene Kunden gesichtet und eventuell aufgelöst werden, oder es werden vorhandene Immobilien verkauft. Alles was dann zusammengekratzt werden kann reicht aber natürlich das niemals für die gesamte Summe. Also kriegen alle ein bisschen was. Und wenn es ganz schlecht läuft, dann kriegen alle gar nichts.
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dass der Staat quasi das Geld behalten darf
Der Staat hat damit wenig zum tun. Der behält da nichts. Der (der Insolvenzverwalter) regelt im Rahmen des Insolvenzverfahrens nur, das das Geld das vorhanden ist gleichmäßig auf alle gläubiger verteilt wird.
Wer sollte dir das Geld denn deiner Meinung nach zurück geben? Du hast nur einen Anspruch gegenüber dem Veranstalter. Und wenn der nicht in der Lage ist weil er kein Geld mehr hat, ist das leider Pech.
AGBs lesen nützt da auch wenig. Das ist allgemeines lebensrisiko das man nunmal hat wenn man irgendwo etwas im vorraus bezahlt.
Betrug wäre es, wenn er von Anfang an nie vorhatte seine Leistung zu erringen bzw vorher wusste das er dazu aufgrund der Zahlungsunfähigkeit nicht in der Lage sein wird.
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Ich glaub du hast das Wesen einer Insolvenz nicht ganz verstanden. Wenn jeder sein Geld zurückbekommen könnte, dann bräuchte es keine Insolvenz. Es geht dort gerade darum, das vorhandene Vermögen des Schuldners auf alle Gläubiger zu verteilen.
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Bei einer Insolvenz kann mir das Geld wieder zurück gegeben werden, dass der insolvente noch hat.
Dazu greift der Insolvenzverwalter hart durch und friert möglichst alles ein, damit nichts weg kommt.
Dann gibt es eine Reihenfolge, nach der zumeist die Gläubiger mit den höchsten Beträgen zuerst ihr Geld wieder bekommen, dann die mit kleineren Beträgen, bis alles verteilt ist, was noch da war.
Im Fall der Konzertveranstalter also beispielsweise die Kosten der Band, der Besitzer des Veranstaltungsortes, die weiteren Vertragspartner...
Und ihr Fans mit den kleinsten Beträgen, nämlich den Eintrittskarten, kriegt dann den Rest verteilt und das sind dann leider nur 10% pro Nase.
Es wird aber weiter gesucht und Ausrüstung, Firmeninventar und so weiter verkauft und auch ein Käufer für die Firma Ansicht gesucht.
wenn später noch Geld aufgetrieben wird, wird das ebenfalls verteilt.
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Da verstehen Sie was massiv falsch. Der Staat behält sich von dem Geld gar nicht und Sie können froh sein überhaupt was davon zurück bekommen zu haben.
Nicht nur Sie sind Gläubiger, auch viele Firmen mit weit größeren Investments warten da auf ihr Geld. Die bekommen dann auch nur wenige Prozent von ihrem Geld zurück.
Des Weiteren muss auch der Insolvenzverwalter bezahlt werden. Das ist der Mensch, der sich darum kümmert, dass alle Ihr Geld überhaupt bekommen können.
Dann ist meist gar nicht mehr soviel Geld da, weil der Inhaber bereits einen Teil davon ausgegeben hat. Meistens sind nur noch Sachen da, welche dann verkauft werden müssen. Das generiert auch Kosten und schmälert den Betrag den Sie zurückerhalten.
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Das ganze ist 5 Jahre her. An wen muss ich mich dann wenden (wenn überhaupt noch was übrig sein sollte)? Reicht ein Kontoauszug als Beweis?
Unfassbar und das in Deutschland