Wieso wünscht jeder den Muslimen einen schönen Ramadan?

12 Antworten

Wahrscheinlich liegt es daran, dass die christliche Fastenzeit nie so streng wie die muslimische war. Bei den Christen stand der Verzicht auf Fleisch im Vordergrund, flüssige Nahrung durfte/darf unbegrenzt aufgenommen werden. Streng gläubige Muslime nehmen im Ramadan dagegen zwischen Sonnenauf- und -untergang weder feste Nahrung noch Getränke zu sich. Das ist schon mindestens eine Stufe höher.

Auch wenn Weihnachten nicht das höchste christliche Fest ist, spielt die Adventszeit vor Weihnachten wohl eine größere Rolle als die Fastenzeit vor Ostern, weil ohne Wihnachten das Christentum gar nicht entstanden wäre. Allerdings war auch die Adventszeit einmal Fastenzeit, weshalb es in vielen Familien an Heilig Abend nur Würstchen mit Kartoffelsalat gibt und die richtigen Festtagsbraten erst am 1. Weihnachtsfeiertag auf den Tisch kommen.


Dreaminggirl02 
Beitragsersteller
 04.04.2022, 17:23

Wie streng und anstrengend eine Fastenzeit ist sollte nicht bestimmen ob man eine Gruppe mag und ihnen etwas Nettes und Motivierendes sagt oder ob man sie ignoriert.

Und die Adventszeit ist leider auch nur noch zur Unterhaltung und Vorfreude da (auch für nicht christen), allerdings wird es wenigstens oft erwähnt, da hast du recht!

ART71  04.04.2022, 17:28
@Dreaminggirl02

Ich würde das icht unbedingt als Ignoranz bezeichnen. Bei Christen fällt nach außen halt einfach mehr auf, wie sie sich auf Weihnachten freuen/vorbereiten, während bei Muslimen deutlich stärker auffällt, wenn sie Ramadan haben (und befolgen), als wenn Christen nach christlichen Regeln fasten.

Dreaminggirl02 
Beitragsersteller
 04.04.2022, 17:31
@ART71

Aber wieso fällt es bei den Muslimen mehr auf? Ja sie reden drüber und so aber grundsätzlich ist für Christen besonders Ostern eine wichtige Zeit und somit auch die Fastenzeit davor, sollte doch generell bekannt sein.

Selkiade  04.04.2022, 20:30
@Dreaminggirl02

Bei den Muslimen fällt es mehr auf, weil es auffallender ist, wenn jemand den ganzen Tag lang nichts isst und trinkt, als wenn jemand z.B. auf Fleisch verzichtet.

Ich war mit meiner Schulklasse heute z.B. nach einem Schulausflug noch essen und der eine muslimische Schüler hat sich weder was zu essen noch zu trinken bestellt. Bei mir, die während der christlichen Fastenzeit unter anderem auf Limonade und andere zuckerhaltige Getränke verzichtet, fiel es nicht so auf, dass ich "nur" ein Mineralwasser bestellt habe.

ART71  04.04.2022, 20:39
@Selkiade

Genau diese Außenwirkung macht den Unterschied. Ein christlicher Vegetarier oder Veganer muss seine Ernährung in der Fastenzeit so gut wie gar nicht umstellen, zumindest bei den Hauptmahlzeiten. Und was die Außenwirkungen von christlichen Festen angeht, sind die Vorbereitungen auf Weihnachten deutlich länger (Adventszeit ca. 4-5 Wochen jenachdem ob Heilig Abend mit 4. Advent zusammenfällt oder erst am Samstag danach ist) als auf Ostern, wo meistens nur die Karwoche durch das Abhalten von Prozessionen aus der 40tägigen Fastenzeit heraus sticht und auch die Weihnachtsdekoration ist deutlich länger zu sehen als die Osterdekoration.

Selkiade  04.04.2022, 20:46
@ART71

So ist es. Und während der Adventszeit sind nicht nur Weihnachtsmann und Rentiere zu sehen, sondern auch christliche Symbole. Vor Ostern sieht das ganze etwas anders aus. Osterhase und Ostereier stehen im Mittelpunkt und christliche Symbole sind eher rar gesäht.

Der Ramadan hat sehr viel strengere Regeln als die christlichen Fastenzeiten.

Wenn du in einem muslimisch geprägten Staat z.B. als Tourist gegen die Regeln verstößt, wirst du bestraft. Mir wäre nicht bekannt, dass jemand der in Deutschland lebt, bestraft wird, weil er sich nicht an die Regeln des christlichen Fastens hält.

Zudem ist das christliche Fasten heutzutage nicht mehr wirklich bekannt.
An die Passionszeit als Fastenzeit erinnern sich die meisten wohl, aber dass es sogar noch eine zweite Fastenzeit - nämlich die Adventszeit - gibt, ist so gut wie keinem Christen mehr bekannt.

Dagegen ist der Ramadan für Muslime allgegenwärtig. Sie müssen - bis auf wenige Ausnahmen - fasten und selbst Menschen, die in die Ausnahmen fallen, müssen entweder Ersatzleistungen erbringen oder das Fasten zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.

Du kannst den Zwang zum Ramadan damit vergleichen als wenn es hier in Deutschland heißen würde: Jeder Christ/jede Christin muss die Ostermesse besuchen, ansonsten gibt es eine Strafe, die auch im Gefängnis enden kann.

Außerdem ist das eines der wenigen Feste dieser Religion, die auch in unserem christlich geprägtem Land bekannt und erlebbar ist.


Dreaminggirl02 
Beitragsersteller
 07.04.2022, 20:06

Tragischerweise ist das mit den strafen so. Schön dass wir in einem freien Land leben. Ich versteh mittlerweile, dass dieses Islamische Fest einfach mehr auffällt und deswegen die Menschen ihnen eine Freude machen wollen. Ich find es zwar schade, was aus der Religion geworden ist, die einst so verbreitet in unserem Land war, aber ich schätze, dass ist ein ganz anderes Thema.

JA, so ist es! .... Moslems nehmen sich entschieden zu wichtig und werden auch entschieden zu wichtig genommen.

Da spiegelt sich das typische Toleranzproblem allzuvieler Moslems: Sie fordern Toleranz für sich, haben aber keine gegenüber Andersgläubigen:(


Dreaminggirl02 
Beitragsersteller
 07.04.2022, 20:09

Das stimmt größtenteils tatsächlich, leider werden in ihren Ländern Christen gefangengenommen und teilweise getötet, wo wir hingegen sie sogar im Glauben unterstützen.

Die muslimische Fastenzeit ist unter Muslimen eine große Sache, wo sie sich auch untereinander einen schönen Ramadan wünschen. Etwa so wie der Advent in Deutschland. Eine schöne Adventszeit wird ja auch gewünscht. Die christliche Fastenzeit dagegen ist auch unter Christen kaum ein Thema. Also auch die Christen untereinander wünschen sich keine schöne Fastenzeit. Im Grund müsste man das am Aschermittwoch wünschen. Da sind vermutlich noch viele recht verkatert nach den Karnevalsfeiern.

Habe ich mich auch schon gefragt, und ich nehme an, weil man das Fasten bei den Christen irritierender und herausfordernder findet als den Ramadan, der von den nicht muslimischen Politikern eher als Folklore, den als Zeichen ihres Glaubens angesehen wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – "Meine Universität": Lebenserfahrung