Wieso stellen so viele Menschen leichtfertig Thesen auf?
Hello hello,
mir fällt immer öfter auf, dass ganz viele Menschen leichtfertig Thesen aufstellen. Ein klassisches Beispiel sind sexistische Aussagen wie z.B. "Frauen sind viel emotionaler als Männer und reden viel mehr." Wenn man die Leute, die so etwas behaupten, ernsthaft fragt, wie sie darauf kommen, sagen sie, "aus eigener Erfahrung".
Nun, klar, man kann von mir aus sagen, "ich kenne fast nur Frauen, die sehr emotional sind und sehr viel reden", aber so macht das ja keiner der besagten Menschen - diese verwenden Vorurteile, als seien es allgemeingültige Fakten.
Wie - ich frage mich das wirklich - kann es sein, dass es diesen Menschen unmöglich ist, einmal ganz kurz logisch zu denken? Und zwar, um nochmal mein Beispiel zu verwenden - "es gibt Milliarden von Frauen auf dieser Welt. Ich kenne einen Bruchteil davon. Folglich habe ich keinen blassen Schimmer, ob das, was auf meine Bekannten zutrifft, generell auf Frauen zutrifft."
5 Antworten
kann es sein, dass es diesen Menschen unmöglich ist, einmal ganz kurz logisch zu denken?
Im endeffekt ja.
https://yourlogicalfallacyis.com/de/anekdotenargument
Nicht viele leute werden dir sagen können was ein anekdoten argument ist oder warum es problematisch ist.
Gerade dieser Logische fehler wird manchmal sogar als gut bezeichnet. Weil menschen allgemein viel auf ihre eigene erfahrung geben.
Was auch sehr beliebt ist ist der confirmation bias den viele menschen nicht erkennen.
Oder der Apell an die natur fehlschluss. (x ist natürlich, natürlich ist gut. x ist gut.)
Logisches denken ist etwas das man Trainieren muss. Und leider kaum gelehrt wird.
Folglich kommt es dann zu solchen Thesen bzw. Erklärungen.
Vielen Dank für den Hinweis auf die Bezeichnung "Anekedotenargument"! Ein Wort, das ich mir definitiv merken möchte.
Insgesamt eine sehr hilfreiche Antwort, besten Dank!
Wieso sollte man glauben, dass wissenschaftliche Arbeiten gefälscht werden? Viele Leute haben ein Problem mit dem Glauben an Gott; wenn sie dann auch noch nicht mal auf hard facts wie wissenschaftliche Belege vertrauen können, auf was vertraut man dann überhaupt noch???
Statistisch können Dinge stimmen.
Irgendein Muster will man schon erkennen, sonst musst du alles und Jeden wie ein rohes Ei behandeln.
Auch Vorurteile helfen manchmal, schnell zu reagieren.
Das stimmt, aber gerade bei Vorurteilen kann man auch böse danebenliegen und Leute ungerecht behandeln, mit denen man sich gut verstanden hätte, wenn man unvoreingenommener gewesen wäre. Daher trotzdem versuchen, zumindest ein bisschen neutral ranzugehen und die positiven Aspekte zu sehen.
Risiko gibt es immer. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile.
Daher wäre ein Hybridsystem sinnvoll, bei dem man die Vorteile der einen Seite und die Vorteile der anderen Seite zusammenfasst und so die Nachteile beider Seiten minimiert. Sowas sollte viel öfter passieren.
Was wiederum viel Zeit und umtrainieren kostet, in falschen Situationen ein Zögern auslöst, welches als Schwäche verstanden wird.
Richtig, der Mensch muss lernen und lernen, bis an sein Lebensende. Wer rastet, der rostet und wird irgendwann unerträglich.
Du hast die Botschaft nicht verstanden. Selbst wenn du lernst und anwendest, kann es als Schwäche gesehen werden von der Gegenseite. Du brauchst nicht so philosophisch zu sein, wenn du gleichzeitig so lebensfremd unterwegs bist.
Viele Leute plappern einfach nach, was sie von anderen hören, und machen aus ihren zufälligen und einseitigen Beobachtungen eine Regel.
Vor allem sind eben Verallgemeinerungen schnell bei der Hand, wenn sie einem gerade in den Kram passen.
Ist auch leichter, als sich zu informieren. Leider stößt man beim Informieren häufig darauf, dass nicht das stimmen soll, was wirklich stimmt, sondern das, wofür der Wahrheitsfinanzierer am meisten für bezahlt hat.
Sind es wirklich immer Thesen oder sind es einfach nur Fragen, die darauf basieren, ob jemand nicht auch dieselben Erfahrungen gemacht hat? Bei mir zum Beispiel ist häufig das letztete der Fall. Es nimmt dann halt nur die Leute am der Diskussion Teil, die dieselben Erfahrungen gemacht haben. Niemand wird dort festgehalten. Somit bildet dich eine kleine geschlossene „Blase“.
Ich bekomm nen Brechreiz wenn jeder Satz der gesprochen wird auf die Waage gelegt wird ob er moralisch so okay ist....
Meine Frau labert mir manchmal ein Ohr ab wenn sie ihre 5 Minuten hat.
Bin ich jetzt ein unmensch weil ich den satz so "grob" formuliert habe??? Nein bin ich nicht.
Ich liebe sie nach wie vor, ändert aber nix daran das sie eben quatschen kann wie nen wasserfall wenn sie will.
Und verallgemeinern macht einfach absolut JEDER mensch hin und wieder. Man sollte das nicht ständig auf die Waage legen..... Sondern einfach das eigene hirn benutzen und auch mal einfach etwas gesagtes so stehen lassen!!!
Ob jemand ein Unmensch ist, entscheiden Moral, Ehtik, Gesetze und andere, aber ganz sicher nicht man selbst, weil die wenigsten Menschen in der Lage sind, Fehler selbst einzugestehen und sich von sich heraus ohne Druck von außen zu ändern.
Moral = Ansichtssache, Ehtik = Herkunft/Kultur/Erziehungssache....
Ergo ist das einzige feste was du hier angibst das Gesetz. Und das hat nunmal auch seine Lücken und vorallem viele viele Grauzonen.
Und ob sich jemand ändert liegt nur an ihm selbst. Die Gesellschaft kann machen was sie will. Wenn die Person nicht bereit ist sich zu bessern. Wird sich auch nichts bessern.
Sieht man an psychisch kranken z.b. Die ärzte haben keinerlei chance auf eine behandlung wenn der patient nicht mitspielt.
Es ist eben letztlich jeder Mensch durchaus für sich selbst und seine Taten verantwortlich und zwar immer
Gesetz ist überhaupt nicht fest, es wird nur sanktioniert, wenn es rauskommt und auch dann nicht immer. Theoretisch ist vieles aus der Moral ebenso Gesetz, denn in einer gesunden Gesellschaft würden viele moralische Vergehen mit Ächtung einhergehen, welche oft schlimmer wirkt als ein kleines Bußgeld.
Verrat oder Illoyalität ist oft viel schwerwiegender, als ein bisschen zu lange zu parken, doch es gibt kaum Gesetze die sowas sanktionieren, doch mit einem Verräter will ich nichts zutun haben, das Vertrauen in die Person wäre vollkommen zerstört. ich wäre dafür, dass man solche Vergehen in die Polizeikartei aufnimmt, illoyale, verräterische, asoziale Menschen schaden der Gesellschaft nur.
Wenn ich Statistiken habe, die für eine bestimmte Richtung gefälscht werden, wissenschaftliche Arbeiten habe, die von einer bestimmten Seite gekauft wurden, um entsprechende Ergebnisse abzuliefern usw. und allgemein nur getäuscht und betrogen werde, vertraue ich auch mehr auf meine Erfahrung und meine Sinne und betreibe Induktion, anstatt irgendwelchen Studien auf den Leim zu gehen, die sowieso nur jemanden die Taschen füllen sollen.