Wieso sind Mädchen/Frauen so vernarrt in Pferde?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde sagen weil es für die meisten ein tolles Hobby ist, aber gleichzeitig auch ein großer Teil ihres Lebens weil man im Stall eben voll abschalten kann und alle Sorgen vergessen kann. Man fühlt sich auf seinem vierbeinigen Freund auch einfach frei und das ist für manche auch eine andere Welt :D Und gerade weil es so große und auch mächtige Tiere sind, ist es eben so cool mit ihnen was zu machen und zu schaffen:)

Warum klärt dich deine Verlobte nicht auf?

Im großen und ganzen meine ich liegt es daran, das so ein großes Wesen sich von einem so kleinen Menschen handeln lässt, und das oft auch noch gerne.

Zum nächsten ist es das Gefühl des getragen werdens, das viele Menschen als Bedürfniss haben und das durch die Pferde erfüllt wird. Wer sonst hat schon die Kraft uns zu tragen und zu schaukeln?

Die großen Kulleraugen und weichen großen Nüstern, die einen warm anblasen, helfen auch noch recht gut.

Pferde und vorallem diese reiten ist so schön, den man kan einen sport nicht im team  sondern mit einem lebendigem tier ausführen. Man stellt seine Turnschuhne nicht einfach in den schrank, wenn man keine lust hat, sondern man muss sein pferd regelmäßig bewegen.eine Aufgabe die man bewältigen muss.

45% der großen >Springreiter siind männlich.

30% der großen Dressureiter sind auch männlich, weniger, den Männern ist der Dressursattel unbequem. Sie lieben mit ihrem Penis mehr die Vielseitigkeits und Springsättel.

Setze dich ein paarmal aufs Pferd, irgendwann wirst du es wenig verstehen


TomTom1989 
Beitragsersteller
 27.12.2015, 17:11

Wenn ich mich wahrscheinlich drauf setzen würde, wäre ich ganz schnell wieder unfreiwillig unten. ;) 

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Von Prof. Harald Euler

Warum Frauen Pferde lieben.

Eben noch war es das Heldentier von Eroberern, Königen und Beduinenfürsten, der Stolz tapferer Kavalleristen oder waghalsiger Indianerhäuptlinge – und nun? Steht es verzärtelt in Deutschlands Ställen, wird von Mädchenhand gestriegelt, gebürstet und shampooniert, „Püppchen“ genannt oder „Häschen“. Das Pferd ist dabei, Mädchenkram zu werden. Und die Reiterei ist in Gefahr. Denn wo nur Mädchen sind, bleiben die Jungs weg. Der Reitsport könnte die Hälfte möglicher Interessenten abschrecken– und damit auch eine einträgliche Branche schwächen: Einer Studie zufolge werden mehr als fünf Milliarden Eurojährlich allein in der Pferdehaltung – also: für Futter, Austrüstung, Stallmiete – umgesetzt. Es gibt eine Million Pferde in Deutschland, die schaffen etwa 300.000 Arbeitsplätze. Zudem besitzt Deutschland die weltgrößte und erfolgreichste Sportpferdezucht: Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen waren von 203 startenden Pferden 65 aus deutscher Abstammung; sie gewannen 18 von insgesamt 48 Medaillen. Das will bewahrt werden. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung FN, fragt sich: Wie kriegen wir die Jungs zurück aufs Pferd? Wie machen wir das Reiten wieder männlicher? Dafür muss man zuerst wissen, was Jungs und Mädchen vom Pferd wollen. Pferdeverrückte Mädchen zieht es in die Ställe der Pferde wegen, nicht wegen der Reiterei. Die Mädchen sind tierlieb, sie wollen das Pferd umsorgen, es füttern, putzen, seinen Stall ausmisten, ihm zureden. Der Pferdevernarrtheit liegt eine Bindungsmotivation zugrunde: Das Pferd ist ein geliebter, unersetzbarer Partner; es vermittelt Sicherheit, Geborgenheit und Trost; die Beziehung zum Pferd wird als einzigartig, gegenseitig und „für immer“ erlebt. Mit der Pubertät endet diese Liebe meist, so dass man sagen kann, das Pferd markiere den Übergang von der Herkunftsfamilie mit der Bindung an die Mutter zur eigenen Fortpflanzungsfamilie mit der Bindung an einen Mann. Das Pferd ist quasi das letzte Kuscheltier, es ist das Übergangsobjekt zwischen Puppe und Partner. Das Interesse von Jungs an Pferden ist ganz anders: Jungen lieben Wettkämpfe aller Art, und wenn sie reiten, dann am liebsten wie Cowboys und Indianer. Pferdepflege ist ihnen lästig. Wenn sie in Reitvereinen sind, arbeiten sie auf Turniere hin. Das Pferd ist für Jungs weniger ein Partner als eine Art Sportgerät. Das liegt am grundsätzlich unterschiedlichen Interesse von Mann und Frau an Mobilität – und das erklärt sich aus der Vorgeschichte der Beziehung von Mensch und Pferd. Diese Beziehung begann vor ungefähr 6000 Jahren nördlich des Schwarzen Meeres, in der eurasischen Steppe. Da entdeckte der Mensch, dass man ein Pferd nicht nur verspeisen kann, dass es auch als Lastenträger taugt. Das Tier wurde domestiziert und in Herden gehalten. Später setzte man sich selber drauf und man ritt. Es war eine Revolution! Mit der Erfindung des Reitens eröffneten sich Möglichkeiten der Mobilität, die der evolutionär bedingten Psyche des Mannes entgegenkam. Mit dem Pferd konnte man mehr als doppelt so schnell vorankommen wie zu Fuß. Wenn sich die Reichweite verdoppelt, vergrößert sich die Fläche des patrouillierbaren Territoriums. So hatte der Reiter eine vielfach erhöhte Chance gegenüber dem Fußgänger, mit anderen Frauen anzubandeln, was dem Arterhaltungs- und Fortpflanzungstrieb entgegenkam. Reitende Überfalltrupps waren für Opfer ohne Pferde uneinholbar. Handel nahm an Umfang, Reichweite und Vielfalt zu. Soziale Unterschiede vergrößerten sich, es ergaben sich durch Tätigkeitsspezialisierungen neue soziale Differenzierungen. Gruppenkonflikte und kriegerische Auseinandersetzungen nahmen zu, weil Grenzkonflikte häufiger wurden. Das Pferd wurde bei der Jagd eingesetzt, aber auch selbst zur begehrten Raubbeute. Die Entdeckung des Reitens und nicht die Erfindung des Rades stieß eine kulturelle Revolution an. Das Rad erschien später, nahegelegt durch den Lastentransport, den das Pferd erst ermöglicht hatte. Das Pferd war für männliche Anliegen immens wichtig. Wollte ein Mann erfolgreich sein, musste er gute Pferde haben und gut reiten können. Das Pferd gab dem Mann Machtbewusstsein, es wurde zum Prestigeobjekt. Um Macht, Status und Besitz zu erlangen, mussten Männer einen Einsatz bringen, Mut, Kampfbereitschaft und Risikofreude beweisen. Da der mögliche Gewinn – viele Frauen, viele Nachkommen – hoch war, war auch der Einsatz hoch. Bis heute beeinflusst dieses evolutionäre Denkschema das menschliche Handeln. Bis heute scheuen Jungen und junge Männer nur selten den Wettbewerb, sind ehrsüchtig, gewaltbereit und riskieren in gewagten Unternehmen Kopf und Kragen. Frauen dagegen sind mehrheitlich vorsichtiger. Sie mussten immer so viel und so lange in ihre Nachkommen investieren, dass sich für sie unnötiges Risiko nicht ausgezahlt hat, eine sichere Zukunft aber unabdingbar war. Zwar sind auch früher einige Frauen geritten, aber dieses Privileg war den begüterten Schichten vorbehalten, Adel und Großgrundbesitzern. Bäuerinnen, Handwerker- und Tagelöhnerfrauen jedoch hatten kaum Geld und keine Zeit, sich solchen Vergnügungen hinzugeben. Zwei Erfindungen des 19. Jahrhunderts, Dampfmaschine und Verbrennungsmotor, haben die Mobilität ein zweites Mal grundlegend verändert. In allen Bereichen, in denen bislang das Pferd unerlässlich für von Transport war, wurde es nun überflüssig, weil technische Fortbewegungsmittel effektiver waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Pferde nur noch als historische Restposten vorhanden. Männer stiegen um auf Autos – und zwar mit all den psychischen Begleiterscheinungen, die bislang das Verhältnis von Mann und Pferd gekennzeichnet hatten: das willig eingegangene finanzielle Opfer, der Besitzerstolz, die Identifikation mit dem Fortbewegungsmittel, die Wichtigkeit der „Optik“. Das Auto wurde das neue Pferd, das alte war frei für eine neue Besetzung – und die Frauen übernahmen. Sie hatten jetzt die Zeit und die Muße dazu. Frauen sind weniger eingebunden in Alltagszwänge und weniger beschränkt durch patriarchale Weisungen. Sie lösen sich eigenständig vom Elternhaus und suchen sich selbst ihren Lebenspartner. Die Geburtenrate ist drastisch gesunken, kaum eine Frau ist noch über Jahre entweder schwanger oder stillend. Auch mehrere jüngere Geschwister, Neffen oder Nichten, um die sich früher ältere Mädchen kümmert mussten, sind selten geworden. Was geblieben ist, ist die Sehnsucht des Menschen nach Natur. Und die erfüllen sich Mädchen und Frauen mit und auf dem Pferd. Bei Ausritten träumen sie davon, das enge städtische Heim zu verlassen, mit anmutiger Bewegung die Natur zu genießen, fremde Lebensweisen und Menschen kennen zu lernen, vielleicht sogar einen Prinz. Und wenn sie sich um das geliebte Pferd kümmern, geben sie ihrem Bedürfnis nach, sich um anderes Leben zu kümmern. Frauen drücken ihre Zuneigung, viel mehr als Männer, durch Berührung aus, und Pferde haben ein warmes, weiches, seidiges Fell. Frauen wollen mit dem geliebten Partner, wiederum mehr als Männer, ausgiebig reden, und das Pferd ist ein geduldiger Zuhörer. Zudem ist Reiten ist eine angesehene Sportart; die Mädchen reiten sozusagen in höhere Schichten hinein. Und schließlich sind und waren Frauen niemals bloß passive, duldsame Geschöpfe. Väter, Ehemänner, Kinder und Moralinstanzen mögen ihre Freiheitswünsche eingeschränkt haben, aber ausgelöscht wurden diese Wünsche nicht, weil sie Teil der menschlichen Natur sind. Auf dem Pferd kann die Frau in die eigenen Hände nehmen. Das fing an vor 150 Jahren – und was ist seitdem geschehen? Auf privaten Reiterhöfen finden sich heute zwischen lauter Mädchen nur vereinzelt Jungs, in Reitvereinen überwiegen Frauen, die meisten Pferdewirte sind weiblich, ebenso die Leser von Pferdelektüre. Wo Reiten im Schulsport angeboten wird stehen Mädchen Schlange, Studiengänge zur Pferdewissenschaft ziehen fast nur Frauen an. Selbst im Wettbewerb, früher Männerdomäne, gewinnen heute Frauen: Von rund 85000 Turnierteilnehmern im Jahr sind vier Fünftel weiblich, im Nachwuchsbereich 90 Prozent. Allein im Spitzensport dominieren Männer. Noch. Wenn der Reitsport die Jungs zurückgewinnen will, muss er ihnen Möglichkeiten geben, ohne Mädchen zu reiten – nur dann lässt sich der Reiz der ehemals exklusiven Beziehung wenigstens kurzfristig wiederherstellen. (Das ist insofern kurios ist, als das Reiten die einzige olympische Disziplin ist, in der Männer und Frauen gegeneinander antreten.) Aber das archaische Erbe, nachdem der Mann Mobilität nutzt, um seine Fortpflanzungschancen zu erhöhen, und die Frau immobil die Brutpflege betreibt, ist immer noch präsent. Es ist wie ein Flüstern in uns, das unsere Wahrnehmungen, Neigungen und Vorlieben beeinflusst. Auf verborgene Weise gestaltet dieses Erbe auch heute noch unser Verhältnis zum Pferd.

Es ist einfach ein unbeschreiblich gutes Gefühl wenn man mit dem viel größeren und schwereren Pferd ein Team bildet und man sich zusammen verbessern kann. Wenn das Pferd nach langem Training z.B. sehr fein auf Hilfen reagiert ist das ein großer Erfolg. Beeindruckend ist auch diese Kraft & Stärke aber gleichzeitig auch die "feinheit" dieser Tiere.