Wieso sind Elektrounfälle im Haushalt schlimm...?
...Wenn eine Hand Kontakt mit dem Außenseiter und eine mit der Wasserleitung hat?
6 Antworten
Das Risiko ist relativ...
Außenleiter mit 230 V in der Hand, Körperwiderstand 1000 Ω, Erdung über die Wasserleitung in der anderen Hand = Strom von 0,23 A fast direkt durchs Herz - ohne Personenschutz-RCD (Bemessungsfehlerstrom max. 30 mA) schnell tödlich.
Mit 30mA-RCD ist i.d.R. bereits bei 21 mA die Spannung abgeschaltet. Es ist mehr der Schreck als der Schmerz, den man spürt. Allerdings sollte man dennoch ein 24h-EKG machen lassen, um Spätfolgen auszuschließen.
Das gefährlichste ist eigentlich immer die Fehleinschätzung, wenn man etwas elektrisch betriebenes in die Hand nimmt und damit unsachgemäß hantiert. Und Beine und Genick bricht man sich dann, wenn's einen von der Leiter haut. Aber da ist Gardinenaufhängen tödlicher.
Ein Fi schaltet aber nicht in 3ms ab.. nach 10ms hast Du schon eine Halbwelle durchlaufen, auf jeden Fall einmal 325V spitze gegen Erde erreicht und somit auch einmal den vollen Strom fließen gehabt... Gefordert sind bei Spannungen bis 230V min. 400ms! und bis 400V immer hin noch 200ms. Das macht im schlechtesten Fall tatsächlich min 10 Sinusdurchläufe... Die tatsächliche Auslösezeit liegt im Durchschnitt glaube was um die 20-30ms? (Hab lange keine Fi-Messungen mehr gemacht und bin mir gerade unsicher) Aber in der Zeit hast Du schon 2-3x die Sinusspitze erreicht. Also bringt es auch nichts, von dem Zufall auszugehen, wenn man im Nulldurchgang dran packt... Die Verzögerung des Fi-Schaltkontakt bringt es schon mit sich, das Du einmal den vollen möglichen Fehlerstrom zu spüren bekommst..
Ich werde jetzt nicht um Peanuts pokern. Das eigentliche Thema entfernt sich immer weiter. Bin dann mal weg...
Sei mir nicht böse. Ich will ja nicht um Peanuts pokern. Wollte nur klar stellen, das die Annahme "Bei einem 30mA bleibt der Fehlerstrom unter 30mA" falsch ist. Ab knapp 30mA arbeitet der Fi, wenn die mind. fließen, aber der tatsächliche Fehlerstrom ist eben höher. Auch über 200mA, nur eben zeitlich begrenzt. ;) Höre diese Begründung leider viel zu oft.
60 Volt Wechselspannung sind tötlich.
Wenn 60 mA (Milleampere) über das herz fließen ist das tötlich.
Stromschläge mit 230 V überlebt man nur,wenn keine tötlichen Werte erreicht werden.
Das ist abhängig von den Gegebenheiten.
- Schweißhände
- Bodenbeschaffenheit
- elektrischen System, anordnung der Widerstände im Stromkreis
- Einwirkdauer des Strom auf das Herz und dessen Höhe
das gefährliche daran ist, dass die spannung mit 230 volt zwischen dem außenleiter und dem vermutlich mit dem potenzialausgleich verbundenen wasserhahn.
diese spannung ermöglicht einen ausreichend hohen stromfluss durch das herz, welches dadurch aus dem takt geraten kann (herzkammerflimmern)
nur sollte man sich hier nicht einbilden, gleichstrom wäre ungfährlicher. im gegenteil. der kann nämlich bei längerer einwirkung eine gewisse elektrochemische zersetzung im körper auslösen. das ist so was wie ne kalte verbrennung...
auf grund der hohen leistungen ist das mit den inneren verbrennungen übrigens auch das primäre problem bei hochspannungsunfällen...
dieser lehrfilm erklärt gegen ende wunderbar den unterschied zwischen 220 und 15.000 volt..
lg, Anna
PS: JA ich habe 220 geschrieben, weil der lehrfilm aus einer zeit stammt, in der es noch 220 volt gab...
Wo ist der Lehrfilm ? ;) Ich will mal schauen, ob die auch die 16,7Hz mit angeben bei den 15kV... ^^
https://www.youtube.com/watch?v=VkMMs_1UL5Y
ich hatte glatt vergessen, den link einzufügen
Die geben wahrscheinlich eher die alte Frequenz an, also 16 2/3 Hz.
Weil sie sehr oft tödlich sind
Sehr oft? Ich würde sagen keine Ahnung! Nur 1% aller GEMELDETEN Elektrounfälle verlaufen tödlich. Wenn ich jetzt mal sehe wie viele E-Unfälle in meinem Umfeld passieren die ich weiß, ist die Dunkelziffer ungefähr um das Zehnfache höher. Die meisten Stromschläge fallen zum Glück harmlos aus. Nicht zuletzt dank unserer hervorragenden Schutzeinrichtungen
Im schlimmsten Fall können sie tödlich enden.
Lg
Das stimmt so nicht. Wenn der Strom langsam ansteigt, wird ab ca 21mA bereits abgeschaltet. Packt man aber die Leitung an, steigt der Strom nicht langsam, sondern der mögliche Strom fließt direkt. Nur die Einwirkzeit wird durch den Fi begrenzt...