Wieso sendet man mit Handfunkgeräten nicht auf Langwelle?

4 Antworten

Die Bezeichnung Langwelle, Kurzwelle oder Mittelwelle haben nichts mit der Reichweite zu tun.

Es handelt sich hierbei um unterschiedliche Frequenzbereiche, die sich in der Atmosphäre zu den einzelnen Tages- und Nachtzeiten unterschiedlich gut oder schlecht ausbreiten.

Die Langwelle und die Mittelwelle haben ihre beste Ausbreitung, wenn es dunkel ist, bzw. an der Hell/Dunkel-Grenze.

Die Kurzwelle hingegen kann man unterteilen in den Bereich bis 10 MHz und 10 bis 30 MHz.

Der Bereich bis 10 MHz ist tagsüber nur eingeschränkt nutzbar, da die Reflektion der Wellen tagsüber an der F2-Schicht in der Ionosphäre stark gedämpft reflektiert wird. Lediglich in der Nacht und an der Tag/Nachtgenze sind weltweite Verbindungen möglich.

Anders Frequenzen zwischen 10 und 30 MHz, welche an der F1-Schicht reflektiert werden, sind auch tagsüber weltweite Verbindungen möglich. Auch hier ist die Tag/Nacht-Grenze das Optimum für deren Ausbreitung mit dem größten Stationsangebot.

Besonders hohe Frequenzen fallen in der Nacht hingegen als Übertragungsweg meistens aus.

Woher ich das weiß:Hobby
Von Experte MacMadB bestätigt

Die Antennengrösse hängt direkt mit der Wellenlänge zusammen.

Bei Langwelle reden wir von Wellenlängen von 1 bis 10 km.

Ein Halbwellendipol ist z.B. eine halbe Wellenlänge gross. Viele Handfunkgeräte nutzen Stabantennen mit einem viertel der Wellenlänge.

Zu kurze Antennen kann man mit einer induktivät kompensieren, solche Antennen haben i.d.R. eine Spule am Antennenfusspunkt.
Aber das kann man nur bis zu einer gewissen Länge kompensieren. Unter einem zehntel der Wellenläge nehmen die Verluste stark zu. Das wären dann eine Antennenhöhe von mindestens 100m.

Um Langwellen effizient abzustrahlen, benötigt man spezielle Antennenformen wie z.B. die T-Antenne.
Solche sind nicht portabel zu bauen.

Mit einer Amateurfunklizenz darf man auf Langwelle Sendebetrieb machen; auf dem 2200m-Band, 137 kHz. Übliche Antennen die man noch selber bauen kann, haben weniger als 1% Effizienz. D.H. man steckt 100W rein und weniger als 1W wird abgestrahlt.

Mal von den Schwierigkeiten mit der Antennengröße abgesehen:
Je größer die Wellenlänge, desto niedriger die Frequenz. Und um so geringer sind die Modulationsmöglichkeiten, um damit Informationen unterzubringen.
Zig Funkgeräte in Deutschland mit hoher Reichweite sind wahrscheinlich möglich, bei zigmillionen (jedem Handy) gäbe es Probleme.


TomRichter  13.10.2021, 17:10

> Antennengröße

Wäre doch ein interessanter Aufsatz auf einen Aluhut, sowas wie eine Pickelhaube, nur in riesig.

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Für Langwelle bräuchte es eine Antenne, die schon mit einem stationären Gerät kaum zu händeln ist und bei einem HaFu auf jeden Fall zu groß wäre. Schon bei Kurzwelle stößt die notwendige Antennenlänge bei einem HaFu an ihre Grenzen.