Wieso schlafen Leute eigentlich nicht im Auto?
Ich meine man würde die Miete für die Wohnung nicht bezahlen müssen und kann das Geld investieren oder sparen.
9 Antworten
Hallo mbmgoku👋
Wenn du einen Wohnwagen hast oder einen umgebauten Sprinter, dann bitte, viel Spaß, aber schlaf mal in einem Kleinwagen ohne Toilette, Badezimmer, Küche. Es ist doch nicht nur das schlafen, es ist auch der ganze Rest, den man mit bedenken sollte, eine Wohnung besteht auch nicht nur aus einem Schlafzimmer.
Du scheinst augenscheinlich noch niemals in einem Auto geschlafen zu haben. Und damit meine ich einen PKW und kein Wohnmobil!
Denn wenn Du das getan hättest, würdest Du wissen, dass ein Auto ganz sicher keine Möglichkeit bietet, überhaupt halbwegs vernünftig schlafen zu können - mal ganz abgesehen vom Platz zum Sitzen, Stehen, zur Nahrungsaufnahme etc. Von der Körperhygiene wollen wir erst gar nicht reden, dann PKW haben nun einmal keine eingebaute Dusche - und eine Toilette schon gar nicht.
Und - by the way: Im Winter ist es im Auto schweinekalt, selbst im Schlafsack.
Man könnte dies alles vermeiden, wenn man in einem Wohnmobil leben würde. Wie solch eine Gesellschaft aussieht, kannst Du in den meisten US-amerikanischen Filmen anschauen. Denn dort kommen immer wieder sogenannte "Trailer-parks" vor: Eine Art Camping-Platz, auf welchen große Wohnanhänger stehen, welche mehr oder weniger fest installiert und zur Wohnung ausgebaut wurden.
Dort kann man tatsächlich leben und wohnen. Aber im Endeffekt sind das auch nur wieder kleine Häuser und Wohnungen und nicht zu vergleichen mit der Übernachtung in einem Auto.
Ganz konkret: Das mag sich zwar romantisch anhören - aber nach Deiner ersten Nacht im Auto wirst Du anders denken.
Und glaub' mir ruhig. Ich habe schon mehr Nächte in PKW verbracht, als mir lieb ist. Ich könnte im Nachhinein gerne auf diese Erfahrung verzichten.
Weil du dann in Deutschland als obdachlos gelten würdest, da du keinen festen Wohnsitz hast. Das macht im übrigen auch schwer einen Job zu bekommen.
In den USA tun das manche Menschen als Verzweiflung, weil sie sich Mieten nicht leisten können, aber dort haben sie oft dann auch größere Autos.
Dazu ist das einfach extrem ungemütlich. Ich habe als ich jünger war mal mit meinem damaligen Partner einen "Roadtrip" durch Deutschland mit seinem Auto gemacht, nach der Woche tat mir einfach alles weh. Und das hatten wir schon das Glück nur Gepäck für die Woche dabei zu haben, nicht den ganzen Hausstand. Dazu war es nervig jeden Abend das Auto umzubauen, Klamotten blieben im Fußraum der Rückbank, aber Lebensmittel & Getränke usw. mussten auf Fahrer- und Beifahrerplatz gestellt werden damit man ran komt, damit wir in Kofferaum und Rückback die Matratze aufklappen konnten.
Wenn es dann regnet, ist es noch schlimmer weil man nichtmal vor dem Auto sitzen und Essen machen kann.
Dazu hatten wir Probleme z.B. nasse Badesachen oder das Handtuch nach dem Duschen zum Trocknen aufzuhängen.
Dazu wird das im Sommer schweinewarm, haben wir total unterschwätzt wenn morgens früh die Sonne aufgeht und drauf scheint, aber Fenster auflassen ist unsicher. Im Winter ist es hingegen extrem kalt.
Dazu hast du mehr Kosten, weil du kaum kochen kannst und daher viel fertig kaufen musst. Dazu auch Geld für Hygiene wie Duschen einplanen musst z.B. indem man im Schwimmbad schwimmen geht und dann duscht oder Autobahnraststädten mit Dusche suchen musst. Und denk an genug Wasser, nicht nur zum Trinken auch zum Zähneputzen. Man braucht mehr im Auto, also man denkt, was alles Platz wegnimmt und lange Lagern kann man Lebensmittel oder Getränke bei Frotz oder Hitze auch nicht.
Und duschen, Zähne putzen, sich mal ausstrecken, kochen, Wäsche waschen…
Was Du Dir vorstellst wäre leben auf Obdachlosen Niveau. Wer will das? Du? Wirklich?
einer meiner älteren Brüder hat knapp 1 Jahr lang in einem alten Kleinwagen gewohnt;
nach dem Tod unserer Mutter konnte meine Schwester ihn als Hausbesitzerin endlich rauswerfen und er war einfach zu geizig, um sich 'ne Wohnung zu mieten - Geld hat er genug, sogar für ein eigenes Haus
🙈