Wieso löst sich Zucker bei wasser aus?

6 Antworten

Wasser ist ein exzellentes Lösungsmittel. Das heißt, es kann andere chemische Verbände aufbrechen und in seine Reihen mit einschließen. Der Zucker verschwindet nicht, er wird eher ein Teil des Wassers.

Moin,

das ist so: Zucker (Saccharose) bildet so genannte Molekül-Kristalle (genau wie Iod, Wasser im Eis oder elementarer Schwefel). Die Bausteine solcher Molekülkristalle werden nicht wie in Salzverbindungen durch die Anziehungskraft unterschiedlich geladener Ionen (Ladungsträger) zusammen gehalten, sondern durch schwächere Bindungen. Das können so genannte van-der-Waals-Kräfte (London-Kräfte) sein oder Dipol-Wechselwirkungen. Im Falle des Zuckers sind es Dipol-Wechselwirkungen. Ein Dipol entsteht, wenn die Bindungen zwischen den Atomen eines Moleküls einerseits nicht gleichmäßig zwischen den Atomrümpfen liegen, sondern näher an einem der Bindungspartner und andererseits die entstehenden unterschiedlichen Ladungsschwerpunkte aller solcher Gruppierungen sich gegenseitig nicht aufheben, sondern sich insgesamt so verteilen, dass ein Teil des Moleküls leicht negativ geladen ist, während der andere Teil positiviert vorliegt. Stell dir vereinfacht ein Teilchen vor, das einen leicht negativen Pol und einen leicht positiven Pol hat (Dipol). Zwar gibt es hier also keine echten Ladungsträger, aber immerhin doch Teilchen, die Abschnitte mit unterschiedlichen Teilladungen haben. Auch solche unterschiedlichen Teilladungen ziehen sich an (wenn auch schwächer als echte Ladungen). So viel erst einmal zum Zuckerkristall.

Im Zucker ruft eine im Molekül häufig vorkommende Atomgruppierung diesen Dipolcharakter hervor. Diese Gruppierung nennt man Hydroxy-Gruppe (–OH). Wenn die Zuckermoleküle unter sich sind, lagern sie sich so zusammen, dass die Hydroxygruppen mit ihren unterschiedlichen Ladungsschwerpunkten den Zusammenhalt bewirken; es kommt zu einer geordneten Struktur, dem Zuckerkristall.

Gleichzeitig besteht nun Wasser aus H-O-H-Molekülen. Dir fällt sicherlich auf, dass auch Wasser also die OH-Gruppe besitzt (sogar nach zwei Seiten). Darum können sich auch die Wassermoleküle an der munteren Aneinanderlagerei beteiligen und tun dies auch, wenn Zucker und Wasser zusammen kommen. Da aber Wasser unter Normalbedingungen flüssig ist, umgeben sich nach und nach die Zuckermoleküle immer mehr mit Wassermolekülen, bis sie nicht mehr mit ihresgleichen verbunden sind, sondern einzeln mit Wassermolekülen umlagert vorliegen. Aber einzelne Zuckermoleküle sind so klein, dass wir sie mit bloßem Auge nicht sehen können. Wir sagen dann, der Zucker löst sich im Wasser auf. Dass der Zucker nicht wirklich verschwindet, merkst du schnell, wenn du einen Schluck davon trinkst. Das Zuckerwasser ist süß wie Zucker.

Ich hoffe, ich konnte dir das anschaulich genug erklären und es ist nicht zu kompliziert zu verstehen. LG von der Waterkant.

KÖNNTE JEMAND ES MIT SO 2-3 sätzen erklären

Wasser ist ein Lösungsmittel und Zucker ist löslich. Macht Sinn, oder?


Es löst sich nicht aus, sondern auf.