Wieso kann man Sonntags nicht Einkaufen?

9 Antworten

Arbeitest Du Sonntags? Wenn, dann geh doch bitte mit gutem Beispiel voran! Ich arbeite an drei von vier Wochenenden im Monat.

Im Einzelhandel sind derzeit 3,1 Millionen Menschen beschäftigt. Mütter, Väter, Geschwister usw. die alle keinen gemeinsamen Tag mehr miteinander verbringen können, weil immer einer arbeiten muss. Das ist nicht gut für die Familie, nicht gut für unsere Gesellschaft, deren Keimzelle die Familie ist. Ein gemeinsamer freier Tag, wie z.B. der Sonntag, an dem Feste, Veranstaltungen stattfinden können, ist nicht zu unterschätzen. Wann sollten dann Feste, Partys, Volksfeste, Feiertage stattfinden, wenn es kein gemeinsames Wochenende/freier Tag mehr gibt?

Zudem wird es für Geschäfte sehr teuer. Sonntagsarbeit ist teilweise 150% oder sogar noch mehr teurer als normal. Von Nachtarbeit (nach 20 Uhr) wollen wir erst gar nicht anfangen. Hinzu kommen Zuschläge für gefährliche Gegenden usw. Wer zahlt es? Natürlich wir, denn das wird auf die Preise aufgeschlagen.

Es ist ein Trugschluss, dass Menschen mehr Geld ausgeben, nur weil sie mehr Zeit zum einkaufen haben. Werden wir doch mal konkret: wenn ich immer montags einkaufen gehe, kaufe ich Lebensmittel für die kommende Woche, also so grob was für 7x Frühstück, 7x Mittagessen und 7x Abendessen. Warum sollte ich mehr kaufen, nur weil die Geschäfte 24/7 auf haben? Das verstehe ich nicht! Ich kann nicht mehr als essen. Bei anderen Dingen ist es sogar noch weniger. Klamotten... kauf ich so zwei bis vier Mal im Jahr. In den Baumarkt... puh... wenn ich halt mal was brauche. Ich kaufe nichts, was ich nicht brauche - da ist es doch egal, ob ich es am Donnerstag oder Sonntag kaufe - ich kaufe nicht mehr!

Zudem kann ich, nur weil die Geschäfte länger auf haben, nicht mehr Geld ausgeben. Nehmen wir mal an ich hab 500 Euro im Monat für Lebensmittel, Kleidung, Drogerie usw. - nur weil ich nun sieben Tage die Woche das Geld ausgeben könnte, habe ich doch nicht mehr. Es bleibt bei den 500 Euro, dann ist Schluss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Und du möchtest alle sieben Tage durcharbeiten, also von Montags bis Sonntags, 56Std. Woche? frage mich wie du das durchhalten willst, da du ja noch nie gearbeitet hast, aber es von anderen verlangst.

Es ist aus Arbeitsschutzgründen Sonntags nicht auf. Und angeblich auch zum Schutz kleiner Unternehmen die das nicht leisten können.

Ich fände es aber auch sinvoller wenn man die Maximalen Arbeitstage je woche begrenzt auf z.B. 5 und dafür das Sonntags verkaufsverbot auflöst.

Früher hatte ja praktisch jeder Sonntags frei da mag es noch einen Sinn gehabt haben das man Verkäufern nicht zumutet Sonntags zu arbeiten. Aber inzwischen gibt es soviele mit Schichtarbeit oder im Kundensupport die am Wochenende Arbeiten das ich echt nicht weiß warum Verkäufer besonders schützenswert sein sollten.

Oder man führt einen gesetzlichen Wochenendaufschlag ein wie er auch in manchen Tarifverträgen steht. Wenn jedes unternehmen am Sonntag z.B. 25% mehr Lohnkosten hätte werden die Unternehmen eher selten Sonntags auf haben.

Frag mal die Kirchen, denn die mischen da kräftig mit.


wattdennnu2  05.01.2022, 21:53

Eher die Gewerkschaften!

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Ich verstehe die Argumentation nicht, warum Menschen mehr Geld ausgeben sollten, wenn sie dafür noch einen Tag mehr zur Verfügung haben....

Nein, ich sehe keinerlei Notwendigkeit, warum Läden auch am Sonntag geöffnet haben sollten.


trans643 
Beitragsersteller
 05.01.2022, 21:45

Z.B Tourist*innen die nur an einem Sonntag da sind können kein Geld ausgeben.

Dazu hat der Herkömmliche Händler Nachteile, die ein Internet Händler nicht hat. Er darf 24/7 geöffnet haben, der Händler in der Stadt aber nicht.

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SaVer79  05.01.2022, 21:50
@trans643

Das Thema Touristen dürfte nur für wenige Gegenden ziehen.

Im Wettbewerb mit dem Internet wird der stationäre Handel in Bezug auf Verfügbarkeit\ Öffnungszeiten immer den kürzeren ziehen. Der stationäre Handel sollte gar nicht versuchen, da mitzuziehen, sondern anderweitig punkten.

Längere Öffnungszeiten kosten mehr Geld (Personalkosten) als sie an Mehr-Umsatz einbringen

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