Wieso kann man mit Öl herkömmliches Papier transparent machen?

3 Antworten

Ich weiß es nicht wirklich, aber ich hab mal kurz nachgedacht. Ist eine interessante Frage.

Es gibt ja auch Glasscheiben, die nichts als aus durchsichtigem Glas bestehen, aber mit eine groben, rauen Oberfläche. Da kann man auch nicht klar durchsehen. Ähnlich ist das Papier; im Mikroskop sieht man, dass Papier keine undurchlässige flächendeckende Struktur hat. Dies führt zu einer Dispersion (Streuung) des durchscheinenden Lichtes und es entsteht der Eindruck, dass es lichtundurchlässig ist. Genauso ist Zucker oder Schnee in so einem ungleichen Oberflächenzustand. Schmilzt man diese Materialien, werden sie glatter und lichtdurchlässig. Zucker wird glasig und Schnee zu Eis. Vermutlich bewirkt das Öl oder das Fett im Papier das selbe (Wasser müsste ähnlich wirken). Nicht, dass dass das Papier schmilzt, aber es wird glatter, das Fett ebnet in mikrostruktureller Hinsicht das Grobe, indem es die Dellen und Löcher ausfüllt. Es findet keine Streuung mehr statt, das Licht kommt relativ ungebrochen durch und lässt das Papier durchsichtig erscheinen. ;-)

Licht kommt auch durch papier. Es wird aber stark gestreut, wie zum Beispiel bei Nebel. Wenn du es Nass machst, wird das Licht nicht so sehr gestreut, weil es nicht so viele Stellen gibt, an denen das Licht umgelenkt (gestreut) wird. Analog zum Nebel wäre es dann wie wenn Licht durch ein Glas Wasser geht.

Papier hat eine raue und diffuse Struktur, weshalb sich das Licht darin bricht und in alle Richtungen reflektiert. Das Öl sorgt für eine glatte Oberfläche, so dass die Lichtstrahlen weniger Widerstand überwinden müssen, um das Papier senkrecht zur Oberfläche zu durchdringen.