Wieso ist die elektrische Leitfähigkeit von Legierungen oft geringer als die der reinen Metalle?

3 Antworten

Als quantenmechanische Teilchen bewegen die Elektronen sich als Wellen.

Wellen können sich gut durch regelmäßige Strukturen bewegen, und weniger gut durch unregelmäßige Strukturen. Deshalb leiten Metalle meistens umso besser, je regelmäßiger sie kristallisiert sind (und, da Kristalle meistens umso unregelmäßiger sind, je mehr sich ihre Bestandteile unregelmäßig bewegen, und Wärme unregelmäßige Bewegung bedeutet, leiten Metalle in der Kälte besser als in der Wärme).

Legierungen bestehen aus verschiedenen Atomen, deshalb haben sie viel mehr Möglichkeiten, Unregelmäßigkeiten in ihren Kristallen zu haben als Reinelemente.

(Es gibt auch Ausnahmen: "stöchiometrische Legierungen", bei denen die Metalle in einem bestimmten Verhältnis zueinander vorliegen und ein gemeinsames regelmäßiges Gitter bilden.)

Woher ich das weiß:Hobby – seit meiner Schulzeit; leider haupts. theoretisch

Legierungen können einfach Mischungen von Metallen miteinander sein („feste Lösungen“). In diesem Fall sind ihre Eigenschaften meist sehr ähnlich zu den Elementen aus denen sie zusammenlegiert sind.

Manche Legierungen sind aber eher „Intermetallverbindungen“. Die haben dann gewöhnlich weniger typische Metalleigenschaften: Sie leiten z.B. Strom und Wärme nicht so gut wie man es naïv erwartet hätte, oder sind weniger leicht verformbar bis spröde.

Hängt also ganz vom Einzelfall ab.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Ganz einfach. Eine Legierung ist eine Verbindung aus 2 oder gar noch mehr Metallen. Und eine Verbindung hat andere Eigenschaften als die Elemente aus der sie besteht. Guck mal. Aus den Gasen Wasserstoff und Sauerstoff lässt sich wunderbar Wasser herstellen. Aber Wasser hat ganz andere Eigenschaften im Vergleich zu Wasserstoff und Sauerstoff..... Warum ist das so? Weil es eine komplett andere Substanz ist. So ist es auch mit Legierungen.

Gruß

Henzy