Wieso haben Zeugen Jehovas schon 5 mal Armageddon vorhergesagt und es 5 mal verschoben?

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Das Konzept der Sekte der Zeugen Jehovas ist ganz einfach: Halte die Mitglieder auf Trab und sorge unterschwellig für Angst. Dann kannst du sie gut manipulieren. Seit 130 Jahren wird gesagt Harmageddon steht KURZ bevor. Daher predige so viel du kannst um dein Leben und das anderer zu retten. Leben kannst du später im Paradies Mehrmals im Jahr wird dann zu Spenden aufgerufen mit dem Argument, man brauche Geld für das Königreichswerk. Was allerdings Strafzahlungen wegen Kindesmissbrauch mit Königreichswerk zu tun hat ist mir ein Rätsel ebenso der Erwerb von Luxusimmobilien.

Den Zeugen Jehovas wird auch erzählt wenn man in Harmagedon umkommt und kein ZJ ist oder nicht genug getan hat wird man keine zweite Chance bekommen und ewig tot sein also nicht mehr existieren. Diese Angst zusammen mit dem kurz bevorstehendem Krieg Gottes sorgt dafür dass die meisten ZJ ihr eigenes Leben aufgeben und nur für die Sekte leben. Zigmal die Woche Bibelstudium (was bedeutet Schulung fürs Predigen) und dann jede freie Minute predigen.

Als man konkrete Termine nannte wie 1975 haben Leute sogar alles verkauft um die letzten Wochen noch Vollzeit zu predigen.Als dann nichts kam standen sie vor dem Nichts und niemand hat geholfen.

Merke: Wer Angst hat dass jede Sekunde der Krieg Gottes kommt und wem eingeredet wird man wird durch Werke gerettet der steht unter massiven Druck und ist willig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bei den ZJ aufgewachsen und dann Christ geworden

"fünf Mal" ist unkorrekt; es waren mehr noch an Endzeitaussagen.

Meine Großeltern und Eltern sind dann ausgetreten.

In ihren Veröffentlichungen machten Russell und die Zeugen Jehovas für die Jahre 1878, 1881, 1914, 1918, 1925 und 1975 konkrete Aussagen über Ereignisse, von denen sie glaubten, sie wären in der Bibel prophezeit worden und stünden „über jedem Zweifel“ oder seien „von Gott bestätigt“.[1][2][3] Das Ausbleiben der vorhergesagten endzeitlichen Ereignisse führte jedes Mal zu Glaubwürdigkeitskrisen, in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre etwa gingen Missionstätigkeit und Wachstum der Zeugen Jehovas statistisch signifikant zurück.[4] Die Religionsgemeinschaft überwand diese Krisen jeweils, indem sie einige ihrer Glaubenslehren aufgab oder änderte:[5] So wurde eine kirchliche Organisation aufgebaut, die man bis 1881 angesichts des scheinbar unmittelbar bevorstehenden Weltendes nicht für nötig befunden hatte. Auch wurde die Lehre konzipiert, Christus sei 1914 im Himmel inthronisiert worden. 1918 wurde der Tod, den erleiden zu müssen die Mitglieder der Religionsgemeinschaft gar nicht geglaubt hatten, nun als ein Segen definiert, da man die Schrecken Harmageddons nicht miterleben müsse. Zudem entwarf man das doppelte Erlösungskonzept (144.000 im Himmel und die „große Volksmenge“ auf der Erde). Vor allem aber radikalisierte sich dadurch die ablehnende Haltung der Glaubensgemeinschaft gegenüber der sie umgebenden, zunehmend als satanisch verstandenen Welt. Insofern trugen die nicht eingetretenen Prophezeiungen dazu bei, die Identität der Zeugen Jehovas auszubilden und zu bewahren.[6]

Die Wachtturmgesellschaft weist Vorwürfe zurück, sie sei ein falscher Prophet.[154] Anders als die Propheten des Alten Testaments seien ihre Bibelinterpretationen nicht inspiriert oder unfehlbar.[7][8][9] Ihre Vorhersagen würden nicht den Anspruch erheben, „Worte Jehovas“ zu sein.[10] In ihrem Streben nach Gottes Königreich hätten Zeugen Jehovas Versuche unternommen, einzuschätzen, wann es kommen könnte, und hätten es dabei wie Jesu frühe Jünger nicht geschafft, die Warnung ihres Meisters zu beherzigen, dass sie „weder den Tag noch die Stunde kennen“ (Mt 25,13 ELB).[11] George D. Chryssides ist der Ansicht, mit Ausnahme der Aussagen über die Jahre 1914, 1925 und 1975 könne der Wandel in Ansichten und Daten der Zeugen Jehovas größtenteils auf Änderungen im Verständnis der biblischen Chronologie und nicht auf irrige Prophezeiungen zurückgeführt werden.[12]

1 James A. Beverley: Crisis of Allegiance. Hrsg.: Burlington. Welch Publishing Company, Ontario 1986, ISBN 0-920413-37-4, S. 86–91.

 2 The Watchtower. 15. Januar 1959, S. 39–41.

3 Robert Crompton: Counting the Days to Armageddon. James Clarke & Co, Cambridge 1996, ISBN 0-227-67939-3, S. 9, 115.

4 Robert Schmidt: Zeugen Jehovas. In: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien. J.B. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2000, S. 708; Rodney Stark, Laurence R. Iannaccone: Why the Jehovah’s Witnesses Grow so Rapidly. A Theoretical Application. In: Journal of Contemporary Religion. 12/2 (1997), S. 143 f.

5 James A. Beckford: The Trumpet of Prophecy: A Sociological Study of Jehovah’s Witnesses. Basil Blackwell, Oxford 1975, ISBN 0-631-16310-7, S. 219–221.

6 Joseph F. Zygmunt: Prophetic Failure and Chiliastic Identity. The Case of Jehovah’s Witnesses. In: American Journal of Sociology 75, Heft 6, 1970, S. 926–942.

 7 Why So Many False Alarms? In: Awake! 22. März 1993, S. 3–4 (Fußnote).

8 Watch Tower Bible & Tract Society (Hrsg.): Revelation – It’s Grand Climax. 1988, S. 9.

9 Reasoning From the Scriptures – Have not Jehovah’s Witnesses made errors in their teachings? Watchtower Bible and Tract Society, False Prophets, S. 137.

10 Zu wem sollen wir gehen als zu Jesus Christus? In: Der Wachtturm. 1. Juni 1979, S. 20–25, Abschnitt 15 (Wachtturm Online-Bibliothek [abgerufen am 20. Juni 2020]): „In dieser Hinsicht sollte man jedoch beachten, daß der „treue und verständige Sklave“ nicht inspiriert und nicht vollkommen ist. Die Aufzeichnungen bestimmter Glieder der Klasse des „Sklaven“, die den christlichen Teil des Wortes Gottes ausmachen, sind zwar inspiriert und unfehlbar, doch das trifft nicht auf spätere Schriften zu.“

11 Keep Jehovah’s Day Close in Mind. In: The Watchtower. 1. September 1997, S. 20–21.

12 George Chryssides: They Keep Changing the Dates. In: A paper presented at the CESNUR 2010 conference in Torino. CESNUR Center of Studies on New Religions, 2010, abgerufen am 5. November 2012 (englisch).

[Quelle: Wikipedia]


aookel  11.10.2020, 11:06

Nachtrag von mir

1 . Die Anhänger der ZJ-Lehre haben die allgemeine Verunsicherung um den Jahr-2000-Effekt bei Computern genutzt, um 1998 und 1999 Angst zu schüren. Sie warnten sehr wohl auch für 1999 vor demn nahen Ende der Dinge, wie sie so schön sagen.

2 . Das Angst schüren machen sie heute noch - etwa an der Haustüre und mit dem Trolly in den Straßen und Fußgängerzonen.

Es geht dann so:
"Es ist doch heute eine schlimme Zeit". Jetzt soll der Angesprochene nicken.
Wenn sie seine Reaktion sehen, ziehen sie mehr noch an geglaubten Fakten heran: Krieg, Krankheit, Umweltverschmutzung etc.

Als ich dann sagte, das ist doch ganz normal und nicht irgendwie schlimm, stockte ihr Redefluß abrupt. Große Fragezeichen zeichneten sich auf ihre Stirnen.

3 . Und heute, ab 2018, haben sie wieder und immer noch dieselbe Leier: Das Ende ist nahe.

https://www.youtube.com/watch?v=II03wov4lmI

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JasminDortmund  12.10.2020, 15:24
@aookel

Das Problem ist nur, wenn sie das noch ein paar Millionen Jahre sagen und dann noch Menschen leben, werden sie irgendwann Recht haben. :-)

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Man hat die Aussagen im Nachhinein mit Post-hoc-Rationalisierungsversuchen umgedeutet, damit die Glaubwürdigkeit keinen zu grossen Schaden davon trägt. So konnte die Religionsgemeinschaft überhaupt weiterexistieren, ohne gänzlich unterzugehen. Irgendwann hat man sich dann wohl entschieden keine so präzisen Aussagen mehr zu machen, vermutlich weil man doch ein gewisses Risiko für die Reputation sah.

Man hat z.B. behauptet, dass Harmagedon 1914 kommt und als dies nicht eintraf, hat man dann im Nachhinein einen Zusammenhang mit dem Beginn des 1. Weltkriegs hergestellt. Aber da hat man wohl eher willkürlich ein Ereignis genommen, was zufällig mit der Vorhersage zusammentraf.

Das hat was mit der Deutung der Bibel zu tun.

Es liegt daran das sie paar Dinge zu Anfang etwas falsch verstanden haben und dann durch genaueres durchgehen noch weitere Punkte rausgekommen sind.

Naja, als es nicht wie geplant stattfand, hat man es eben verschoben!