Wieso gibt es in Südamerika so brutale Leute?

3 Antworten

Die Antwort ist vermutlich einfach wie banal, es ist die Armut, die die Menschen verrohen lässt, das zählt ein Menschenleben im Zweifel nicht viel. Hinzu kommt ein oft korrupter Staat, dessen Polizisten sich kaufen lassen et voila, dann bekommt man solche Zustände.

Weil der "Machismo" stark ausgeprägt ist und Gewalt nicht geächtet wird.

Wenn Selbstherrlichkeit und Aggressivität von kleinauf geduldet werden und die Leute keine Friedenserziehung genießen, kommt sowas bei raus.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

elverano  21.03.2020, 16:56

So ein Quatsch.

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paule312  21.03.2020, 16:50

Nein, einfach nur nein...

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elverano  21.03.2020, 17:00
@Dichterseele

Einfach mal christliche Verhaltensweisen mit indigenen vergleichen. Stichwort aufgetürmte Schädel, geopferte Kinder, Kanibalismus, Menschenofper, vernichtete gegnerische Stämme. Nur so konnten die Spanier überhaupt mit einer Hand voll Leute Zentralamerika erobern, da sich die von den Aztheken unterdrückten Stämme mit den Spaniern vereinten. Auch die Ehefrau Kolumbus war indianischen Ursprungs und entwickelte den Plan.

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Dichterseele  21.03.2020, 17:07
@elverano

Religiös begründete Greueltaten in der Antike gab es auch bei den Kelten und frühen Germanen. Das rechtfetigt weder die hinterhältige Aggressivität der goldgierigen Spanier, als sie sich vor 500 Jahren den Kontinent unter den Nagel rissen, noch die Verhaltensweisen heutiger Südamerikaner.

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elverano  21.03.2020, 17:12
@Dichterseele

Klar, die Kelten gelten ja auch als brutal, die Germanen waren Barbaren und Vandalen. Zumindest diejenigen, die nach Spanien einfielen. Von den Mauren ganz zu schweigen.

Die Verhaltensweisen der heutigen Südamerikaner, wobei man eher Zentralamerikaner sagen müsste, denn der Cono-Sur ist davon ja nicht betroffen, hängt stark mit der indigenen Kultur zusammen. Heute ist es noch so, dass es eben im Amazonas Stämme gibt, die - wenn sie einen anderen Stamm treffen - die Männer töten und die Frauen als Beute nehmen.

In Mittelamerika sind Rituale an der Tagesordnung. Ich finde sogar, dass Lateinamerikaner generell sehr freundliche, kommunikative und friedliche Menschen sind. Allerdings gibt es eben eine Kultur, die auf Kuba z.B. die Menschen zahmer macht, in anderen Regionen kriegerischer. Je nach genauer Zusammensetzung und deren Götter.

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paule312  21.03.2020, 22:06
@Dichterseele

Wissenschaftlich nicht, allerdings habe ich eine halbes Jahr dort unten gelebt und gearbeitet. Bin danach auch noch viel gereist. Und während meiner Zeit dort, konnte ich nichts dergleichen feststellen.
Klar der machismo existiert, aber nicht in Form von Gewalt.

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Dichterseele  21.03.2020, 23:04
@paule312

In der Frage geht es um die Ursachen von Gewalt, nicht um persönliche Eindrücke aus einem begrenzten Raum.

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Dichterseele  21.03.2020, 23:23
@elverano

Kultur wird tradiert durch die Gepflogenheiten von Vorbildern aus dem sozialen Umfeld. Welche Charaktereigenschaften Menschen entwickeln, hängt davon ab,

  • welche Vorbilder in der Familie vorgelebt werden,
  • ob gezielte Erziehung stattfindet und in welche Richtung sie geht,
  • was Bildungsanstalten lehren und ob Ethik dort thematisiert wird,
  • welche Werte durch Medien vermittelt wird.

Wenn das politisches System korrupt ist, Menschen in Slums groß werden, wo Gewaltbereitschaft das Überleben sichert und Gangs mit ihrer Gier nach dem schnellen Geld ihr Unwesen treiben, tritt in einigen Subkulturen das Scheußal im Menschen zutage.

Das ist nicht nur in den Drogenkartellen Südamerikas so, sondern auch in den Folterkammern Syriens unter Assad, in den Flüchtlingscamps von Lybien, in den Hochburgen des IS und seiner Ableger.
Nicht zu vergessen die Konzentrationslager Nazi-Deutschlands, die Gulags unter Stalin oder die Greueltaten der Kreuzritter und der scheinheiligen Inquisition...

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Es ist politisch nicht korrekt, aber dort herrschen teilweise andere Riten und indigene, also vorchristliche/präkolumbianische Einflüsse mit einer anderen Beziehung zum Tod an sich. Schon Kolumbus war schockiert. Es ist also genau umgekehrt. Worte wie Kanibale sind indianischen Ursprungs und stammen von dort ab und wurden von da erstmals in den Wortschatz aufgenommen. Ebenso wie die der Tag der Toten, der zwar auf Allerseelen fällt, nachdem Lateinamerika christianisiert wurde, aber den indianischen Brauch eben widerspiegelt, die Schädel der Hingerichteten aufzutürmen.


Dichterseele  21.03.2020, 17:12

Die indigenen Völker sind dort eine verschwindende Minderheit.

Das Sagen haben eingewanderte Spanier, denen es an Erziehung fehlt.

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elverano  21.03.2020, 17:14
@Dichterseele

Indigener Abstammung sind in manchen Ländern mehr als 30%. Und gerade dort gibt es viele Riten. Ob du sie sehen willst oder nicht, ist doch nicht ausschlaggebend. Das ganze Leben in Lateinamerika ist spiritueller. Mancherorts herrscht eher afrikanischer Einfluss, anderenorts indigener.

Was ich aber ausdrücken will: Der Unterschied ist, welches Verhältnis die Menschen zum Tod haben. Wo der Tod fast Teil des Lebens ist, wie z.B. in Mexiko, haben die Menschen die Angst davor verloren. Und das bringt andere dazu, eben schreckliche Dinge zu machen, um abzuschrecken, wo in christlichen Kreisen die Angst vor dem Tod schon ausreicht.

Das kann man auch auf andere Kulturen ausweiten.

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