Wieso gibt es die vorwissenschaftliche Arbeit (Österreich)?

2 Antworten

Hey, ich war vor ein paar Jahren im ersten Jahrgang der Zentralmatura also auch im ersten Jahrgang, der eine VWA verfassen musste und ich fand's gar nicht so schlimm. Es ist natürlich ein ziemlicher Aufwand und irgendwie unangenehm monatelang immer dieses VWA-Schreiben im Hinterkopf zu haben, zu hoffen, dass sich alles ausgeht, dass man alles richtig macht usw. Aber wenn man früh genug (d.h. im Sommer vor der 8. Klasse) anfängt, läuft alles deutlich entspannter. Ich hatte zu Beginn des Schuljahres schon ein Kapitel (also ca. ein Viertel der Arbeit) geschrieben, während andere im Oktober panisch geworden sind, weil sie noch nix getan haben.

Wird einem glaub ich eh oft genug gesagt, aber es zahlt sich wirklich aus, früh zu beginnen. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mir irgendwann im August vorgenommen hab: "Nächste Woche fang ich an" und dann saß ich da und hatte keine Ahnung, wie eine VWA jetzt eigentlich beginnt, was die ersten Sätze sein sollen. Ich bin dann auf ein bisschen neue Artikel und Literatur gestoßen, hab an der Formatierung herumgedoktert und irgendwelche andern Sachen gemacht und fast eine Woche (!) gebraucht, bis ich wirklich zu schreiben begonnen hab. Aber dadurch, dass ich so viel Zeit hatte, war das kein Problem.

So jetzt zurück zu deiner Frage :) Es ist ein Zeichen von Reife (und die Matura ist ja eine Reifeprüfung), wenn man es schafft, sich über längere Zeit hinweg intensiv mit einem selbst gewählten Thema auseinanderzusetzen - und zwar auf höherem Niveau als so manches Referat oder Portfolio, wo man einfach Copy-Paste machen kann - und dann dazu ein fundierten Text verfassen kann. Es werden eh keine Wunderdinge erwartet (im Studium bzw. der Wissenschaft muss zB jede Arbeit in irgendeiner Art und Weise neue Erkenntnisse liefern, die VWA ist nur reproduktiv, also bisherige Ergebnisse wiedergebend) und dein/e Betreuer/in hat die Pflicht, dir bis zu einem gewissen Grad zu helfen und kann viele Fragen beantworten. Ich fand die VWA alles in allem keine schlechte Erfahrung und wie schon CAPTAIN geschrieben hat, ist es eine Vorbereitung für das Studentenleben, in das man dann, im Vergleich zu anderen Studenten, nicht völlig ahnungslos hineinstartet.

Wenn du immer richtig zitierst, hast du am Ende auch kein Plagiat.

Die vorwissenschaftliche Arbeit hat genau den Zweck, den der Name schon andeutet. Man soll das wissenschaftliche Arbeiten üben, um an der Uni darauf vorbereitet zu sein.