Wieso gibt es Atombomben?
Hallo (:
Ich habe da mal eine Frage, die mich schon lange "bedrückt". Wieso haben Länder Atomwaffen? Wieso wurde etwas erschaffen, dass das ganze Volk eines Landes töten und Menschen in einem riesigen Umkreis schaden kann? Ich mein, denkt ihr, irgendein Land wird jemals eine Atombombe auf ein anderes feuern? Das würde doch niemandem etwas bringen. Das ganze Areal wäre für immer zerstört, nichts könnte da mehr Leben und die Menschen müssten an einem qualvollem Tod sterben....so dumm ist doch kein Präsident / keine Regierung. Oder?
Und auch, wenn keiner jemals eine feuern würde, wieso hat man sowas dann überhaupt?
Ich habe irgendwie ein wenig Angst vor der Unmenschlichkeit mancher Präsidenten....zum Beispiel Putin oder Trump.
Was sagt ihr dazu?:/
LG
20 Antworten
Die Atombombe hält die Weltmächte davon ab,Krieg zu führen gewissermaßen und da zb die USA und Russland Atombomben besitzen,entsteht ein gutes Gleichgewicht,in dem keiner riskieren will,ne Atombombe abzukriegen.So versucht man vieles diplomatisch.
Wenn nur eine Macht der Welt Atombomben hätte,das wäre fatal...
Hallo,
deine Angst ist verständlich und auch begründet, gerade aktuell.
Die Frage ist ebenfalls berechtigt, habe ich mir auch schon mal gestellt. Ein großer Grund ist vor allem das wettrüsten, um auf "dicke Hose" zu machen und den anderen zu zeigen, dass man sich im Notfall wären könnte.
Natürlich kann es aber auch immer mal wieder welche geben, die eine Atomwaffe zünden, aber das ist denke ich mal die Ausnahme.
Denke mal wir in Deutschland sind von einem direkten Beschuss sicher. Nur die Folgen könnten sich hier bemerkbar machen.
Grüße,
Unbek4nt
Unter der Annahme, dass es dir tatsächlich um die geschichtliche Entstehung geht und nicht um sinnloses Herumjammern (denn nun da es sie gibt, könnte man sich nun mal genau so gut darüber beschweren, dass der Himmel blau ist):
Wie so vieles andere haben wir das (zumindest teilweise) den Nazis zu verdanken.
Einsteins Relativitätstheorie hatte der Welt der Physik die Tür zu einem völlig neuen Universum aufgestoßen, das die genialsten Gemüter des Planeten zu außerordentlichen Phantasien beflügelte. Bereits knapp fünf Jahre vor der Entdeckung der Kernspaltung wurde einem der genialsten Physiker von allen im September 1933 klar, dass man diesen noch nicht einmal experimentell nachgewiesenen Vorgang zur Konstruktion von Waffen mit nie dagewesener Sprengkraft nutzen könnte: Leó Szilárd aus Ungarn.
http://blog.nuclearsecrecy.com/2014/05/16/szilards-chain-reaction/
Dann kam der Durchbruch von Hahn und Meitner im Dezember 1938 und mehr Physiker dachten genauer drüber nach. Mindestens zwei, Otto Frisch und Rudolf Peierls, wurde klar, dass der dazu nötige Aufwand absolut im Bereich der Möglichkeiten eines großen, reichen Industrielands lag.
https://de.wikipedia.org/wiki/Frisch-Peierls-Memorandum
http://www.atomicarchive.com/Docs/Begin/FrischPeierls.shtml
Man beachte zudem, wie exakt sie bereits die Waffenwirkung und Effekte wie Fallout vorhersagten.
Beide stammten aus jüdischen Elternhäusern und waren zu der Zeit bereits in England im Exil, desgleichen Szilárd. Diese Leute mussten jetzt also zusehen, wie ein menschenfeindliches Regime unter Ausnutzung einer dummen, primitiv rassistischen Ideologie die Welt in Tod, Krieg und Verderben zog und wussten zugleich, dass da noch genug Top-Physiker in Deutschland geblieben waren, denen es absolut zuzutrauen war, so ein Projekt zu stemmen.
Was hätten sie tun sollen? Abwarten und hoffen, das es ausgerechnet den Nazis dann doch zu aufwändig ist, die endgültige Superwaffe zu entwickeln? Zumal niemand vor Beginn des Manhattan Project exakt wissen konnte, wie aufwändig es genau werden würde.
http://blog.nuclearsecrecy.com/2015/11/13/when-did-the-allies-know-there-wasnt-a-german-bomb/
Und so kam es, dass Szilárd sich eines Tages von einem jungen Landsmann aus Ungarn namens Edward Teller zu Einstein nach Long Island chauffieren ließ und diesen dazu überredete, dem Präsidenten einen Brief zu schreiben.
https://en.wikipedia.org/wiki/Einstein%E2%80%93Szil%C3%A1rd_letter
Der Rest ist Geschichte.
(Es hätte sich aber auch die ganze Zeit über niemand beim Manhattan Project träumen lassen, dass die Entscheidung zum Einsatz der Waffe nicht dem als absolut vertrauenswürdig und integer geltenden Präsidenten Roosevelt unterliegen würde. Trotz seiner Gebrechlichkeit und Lähmung durch Polio hofften sie wohl insgeheim alle, der sei unsterblich. In der dritten und vierten Amtszeit schien es vielen so als sei der schon immer da gewesen und würde auch immer da bleiben.)
Atomwaffen werden vorallem als Drohung eingesetzt. sprich wenn ihr feuert feuern wir auch. wer dann keine Atomwaffen hat kann nicht zurückdrohen
Die Menschen sind intelligente Wesen, die ihre Intelligenz ständig einsetzen (und zum Teil auch einsetzen müssen), um sich das Leben zu erleichtern (bzw. um das Überleben zu sichern). An den Anfängen der Geschichte des Homo Sapiens Sapiens entwickelte dieser z.B. Räder und baute einfache Hütten aus Holz und Lehm, was die Basis für z.B. den Bau von Häusern aus Stein oder die Entwicklung von Wagen lieferte; von dieser Basis aus konnten weitere Dinge entwickelt und entdeckt werden und danach auch, usw. Der Mensch musste also irgendwann an den Punkt kommen auch die Eigenschaften von Atomen erforschen zu können. Das war zu der Zeit, in der der Zweite Weltkrieg stattfand so weit, dass es möglich wurde auf Basis dieses Wissens Waffen zu entwickeln. Viele Kriegsparteien arbeiteten damals an "Wunderwaffen", um den Krieg möglichst schnell zu gewinnen. Also gelang es schließlich den USA Atombomben zu bauen, um so möglichst schnell, wenn auch äußerst brutal und rücksichtslos, Japan zu besiegen.
Ein großes Problem an der Atombombe ist sicherlich die Macht, die sie, durch ihre Zerstörungskraft, ihrem Besitzer verleiht. Anders ausgedrückt: Staaten, die Atomwaffen besitzen müssen nicht äußerst stark befürchten, dass sie angegriffen werden, selbst von anderen Staaten mit Atomwaffen. Deshalb will nahezu jeder Staat (und dazu wird er auch indirekt gezwungen, wenn er überleben will), der international zu sehr kritisiert wird, nuklear aufrüsten. Durch diesen Zwang, Atomwaffen bauen zu müssen, steigt ständig sowohl die Gefahr für radioaktive Katastrophen als auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit nie auf dieser Erde die künstliche Radioaktivität, die äußerst schädlich werden kann, beiseite legen wird.
Wenn man sich ansieht, welche Staaten mit welchen Ansichten und Drohungen gerade in jenen Zwang geraten Atomwaffen zu bauen, ist es nicht auszuschließen, dass die Atombombe eines Tages auch aktiv eingesetzt werden wird, auch wenn ich hoffe, dass es auf keinen Fall so kommen wird!