Wieso finden alle Cersei Lannister so schlimm?
Ok, sie ist wirklich eine Schl*mpe und korrupt und so aber was bitte wäre GoT ohne diesen Charakter, der erstens wirklich gut geschrieben ist und zweitens hat sie ja auch ihre guten Seiten
3 Antworten
Cersei ist ein interessanter Charakter. Punkt.
Alles weitere ist meines Erachtens doch irgendwie sehr abhängig davon, wie jeder sie sehen will.
Ich persönlich finde sie nicht schlimmer, als die meisten anderen Charaktere, gerade im Vergleich zu Dany macht sie eigentlich durchgehend eine gute Figur, wenn man ihr Handeln betrachtet und nicht ihre Ideen und Moralvorstellungen.
Das Problematische an Cersei ist vermutlich, dass sie ziemlich... naja, realistisch-pessimistisch ist. Sie tut das, was sie tun muss, um sich an der Spitze zu halten und genau das erklärt sie auch Sansa.
Einige mögen das als grausam sehen und ja, für Sansa ist es ziemlich hart zu hören, dass Joffrey ihr niemals die Liebe entgegenbringen wird, die sie ihm ggf. zu dem Zeitpunkt nicht entgegengebracht hat, doch es ist halt schlicht die Wahrheit.
Cersei ist das gemeine Geschöpf, das die grausamen Wahrheiten ausspricht, die wir nicht hören wollen.
Ansonsten ist sie, was die Serie angeht, im Gegensatz zum Buch gar nicht mal so unfähig. Staffel 7 und grade ihre Entscheidung zum Ende hin lassen sie nicht wie die größte Sympathieträgerin vorstellen, doch im Gegensatz zu ihrem doch etwas langsam denkenden Bruder begreift Cersei, dass ihre einzige Überlebensmöglichkeit ist, dass die 'Monster einander gegenseitig niederschlachten'.
Das macht sie im Endeffekt NICHT zur super netten, super tollen Freundin- Person, mit der man gerne auf dem Sofa abhängen würde, aber es macht sie mächtig, es macht sie durchsetzungsfähig und im Endeffekt beweist sie damit auch ihr taktisches Verständnis, das sie vermutlich von Papa hat.
Betrachtet man die, die am Ende als Sieger vom Platz gehen, muss zumindest ich sagen, dass Cersei doch einiges mehr getan hat, als Sansa, die halt leider zum Ende hin zu wenig beigetragen hat, als dass ihre Attitude gerechtfertigt wäre... und im Endeffekt ist es der 'Teil Cersei und Lord Baelish' in ihr, der es geschafft hat sie überleben zu lassen.
Kurzum... einer der am besten geschriebenen Charaktere und mit Abstand die am besten gespielte Frau der Serie (was aber an der Schauspielerin liegt, weniger an der Figur), da muss ich dir recht geben. Hat, nebenbei, in der Serie mit die spektakulärsten Szenen und ist genial was Mimik und gerade Sprache angeht (kurzum, die Figur bei der ich die Synchro immer auf Englisch umschalte).
Was steht dagegen... sie ist halt nicht nett, neigt dazu ab und an kontrolliert grausam zu haben und schläft mit ihrem Bruder.
Ersteres und zweites ist so Epochenabhängig wie ihr Weinkonsum, über den man sich auch so oft auslässt, dass ich gerne irgendwo mal kommentieren würde, dass Leute die in Kings Landing Wasser trinken vermutlich zwei Wochen später an der Cholera gestorben sind und in den gegebenen Situationen halt schlicht unvermeidlich bzw. zumindest nachvollziehbar begründet und gegen die gerichtet, die wirklich Mist gebaut haben, letzteres ist halt eine moralische Sache... und in meinen Augen EHER Sache von Jaime und Cersei.
Im Gegensatz zum Buch ist sie in der Serie deutlicher auf diese Mutterliebe Eigenschaft reduziert, die in der Serie auch nicht ins Krankhafte überläuft und auch die Beziehung zu Jaime ist ganz anders und wesentlich gesünder aufgebaut (so gesund, wie eine Beziehung in Fantasy halt sein kann).
Was wäre Game of Thrones ohne diesen Charakter? Naja, würde seinen besten Handlungsstrang (Kings Landing) seine bestgespielteste Figur und so ungefähr die halbe Handlung verlieren. Cersei ist im Endeffekt einfach eine der zentralen Figuren und eine der wenigen, deren Handlungsstrang wirklich elementar ist (während Dany zum Beispiel 6 Staffeln durch Essos gurkt). Ach ja... und Jaime hätte wohl auch keinerlei Daseinserechtigung mehr.
Könnte daran liegen, dass sowohl ich als auch du auf die Qualität des Charakters, der Story und der Schauspielerin abstellen und nicht darauf, ob man mit der Figur gerne Pommes essen gehen möchte oder nicht
Mit Cersei würde ich jetzt auch nicht unbedingt auf der Couch Fernsehen wollen... (andererseits mit ihr vermutlich noch am ehesten, denn alle anderen Figuren gehen mir auf die Nerven... und vielleicht mit Tywin, der dann die ganze Zeit auf sein Online Aktiendepot starrt oder irgendwelche DOkumente schreibt und mir wenigstens nicht reinquatscht). Doch danach bewerte ich die Figuren auch nicht.
Ich bewerte sie in der Regel danach, wie gerne ich sie sehe, nach ihrer Story und nach der Leistung ihres Schauspielers... und nicht, ob ich sie persönlich mag. Und ich schaue nunmal gerne Leuten zu, die halbwegs taktisch denken können, nicht die ganze Zeit jammern und eine eindrucksvolle Mimik haben d.h. nicht bei jeder Gefühlsregung gleich aussehen.
Ach und sie sollten nicht so sprechen, als würden sie ihren Text von Papptafeln auf 100 Meter Entfernung ablesen
Bloß weil eine Serie ohne den Charakter nicht die Serie wäre spricht das nicht für den Charakter.
Cersei ist ein interessanter Charakter der seine eigene Dynamik reinbringt. Trotzdem ist es für mich ein grauenhafter Mensch. Jeder Vollidiot hat irgendwo seine guten Seiten. Das rechtfertigt aber kein schlechtes Verhalten.
Sie ist doch einige der wenigen menschlich verständlichen Personen, weil sie ihre Kinder mehr liebt als alles andere und bereit ist, für diese ein Königreich zu ruinieren
einige der wenigen menschlich verständlichen Personen
inwiefern das denn? bzw inwiefern sind die anderen das nicht?
verständlich finde ich sie allemal, so wie jede*n Charakter. Das hat aber nichts damit zu tun ob ich einen Charakter menschlich mag.
Verständlich waren zum Beispiel die baratheons kaum, deren Handlung doch Recht bedeutend ist, sowie in der Serien die gesamte Bran Story kaum verständlich wird, ebenso wie in den späteren Staffeln die Jon Snow Story
Deren Handlungsmotive haben besonders bei Bran und den Baratheons zu wenig mit dem menschlichen zu tun
Ja, das wurde in der Serie teilweise recht gut verhauen.
Deren Handlungsmotive haben besonders bei Bran und den Baratheons zu wenig mit dem menschlichen zu tun
Findest du? Für das was gezeigt wurde fande ich eigentlich alles nachvollziehbar, abgesehen von der achten Staffel die ich nach wie vor ignoriere.
Die achte fand ich zumindest die letzten Folgen sehr gut, die Rolle des night kings und sein Tod kam schon zu kurz, aber dir veränderung von daenaerys fand ich gut, also schon irgendwie symphatisch
Wer findet sie denn schlimm? Gerade im Buch ein genialer Charakter, deren "weiche" Momente es leider nicht in die Serie geschafft haben
Also ich bin jetzt beim siebten Buch und habe bis jetzt noch keine weiche Seite entdeckt, es sei denn es geht um ihre Kinder. Das ist in der Serie aber ebenso der Fall
Ja, das sehe ich genauso und das mit Jamie habe ich noch gar nicht in Betracht gezogen😱