Wieso fiel es Hitler damals so leicht, andere Länder zu erobern?
Wenn man heutzutage anguckt wie Putin an der Ukraine scheitert oder wie Deutschland im Ersten Weltkrieg kaum über die Grenze gekommen ist, fiel es Deutschland im Zweiten Weltkrieg vergleichsweise leicht, andere Länder zu erobern. Für Polen brauchte Deutschland nur 4 Wochen, für Frankreich nur 6 und Dänemark, Norwegen und die Benelux-Staaten wurden komplett mühelos eingenommen. Was war damals der Unterschied?
11 Antworten
Es gibt viele Faktoren für die schnellen Siege.
Zum einen war Deutschland eines der wenigen gut Industrialisierten Länder weshalb man in der Lage war viele schwere Waffen zu produzieren und ein zu setzen. Polen, Tschechien und andere waren da weitaus hinten dran. Sie hatten weder eine große Flotte, Luftwaffe, Panzerwaffe usw.
Der schnelle Sieg über Frankreich liegt vorallem an der Blitzkrieg Taktik. Deutschland konnte durch schnelle Verbände die Verteidigung der Franzosen umgehen und auch der bessere Einsatz der Panzer war entscheidend. Aber einer der wichtigsten Mitteln der Wehrmacht war auch Pervitin, ein Aufputschmittel was am den Soldaten in großen Mengen ausgegeben wurde.
Bei dem Überfall auf die UdSSR war es ähnlich wobei hier die rote Armee in einem sehr schlechten Zustand war.
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist doch etwas anders. Russland hat zwar das größere Militär und bessere Ausstattung aber haben Probleme mit der Moral, Versorgung und Taktik. Die Ukrainer hingegen wissen wofür sie kämpfen,setzten alles ein was sie haben und das weitaus besser.
Luxemburg, Holland, Belgien, Polen oder Dänemark zu besiegen, war keine Kunst.
Interessant ist nur das Tempo und der Sieg über Frankreich. Taktisch und operativ war die Wehrmacht überlegen, weil man auf Bewegungskrieg mit taktischer Luftunterstützung durch wenige vollmotorisierte Eiheiten setzte und damit die militärischen Möglichkeiten von Panzern in der damaligen Zeit voll ausnutzte. Damals konnten eine Handvoll Panzer die Stellung eines ganzen Regimentes aufrollen, weil es wenig Panzerabwehrwaffen gab.
Heute hat jede Infanteriegruppe eine Panzerfaust, jeder Zug eine Panzerabwehrrakete und Artillerie kann panzerbrechende Munition als Bombletts verschiessen, Minensperren legen.
Die spektakulären Siege der Wehrmacht fallen also in Zeiten, wo der Panzer eine sehr starke Waffe war.-
Seit 2014 ist die Ukraine gezwungen sich gegen die russische Armee zu behaupten. Putin hat der Ukraine also unfreiwillig beigebracht, wie man sich erfolgreich wehrt.
Die Wehrmacht ist mit einer neuen Strategie über die anderen Länder hergefallen, deren Generäle geistig noch immer im 1. Weltkrieg fest steckten.
wann ist denn die russische Armee in die Ukraine eingedrungen und wo hat sich die ukrainische Armee entgegengestellt?
Die Wehrmacht war damals sehr stark. Zusätzlich wurde von Hitler die Blitzkriegstrategie verwendet, bei welcher praktisch alles auf eine Front gelegt wurde und das jeweilige Land komplett überrumpelt wurde.
Anders als die noch im ersten Weltkrieg üblichen Infantrie- / und Stellungsschlachten kam die Wehrmacht unter Hitler mit dem vollkommen neuen Konzept eines "Bewegungskrieges" in schnellem und massivem Vostoß mit sehr starken Luftwaffen- / und Panzerverbänden in sich ergänzendem Verbund .
Die Polen hatten die Schlagkraft ihrer eigenen Armeen dabei insgesamt hoffnungslos überschätzt , und die Alliierten hatten ihrerseits auch viel zu lange nichts zur geeigneten Gegenwehr unternommen . Zumal kamen die Russen nach einer entsprechenden Vereinbarung mit Hitler von Osten gegen Polen .
Die Tschechen standen noch schwächer da , und traten erste geforderte Gebiete zur Vermeidung eines großen Krieges erst mal zähneknirschend ab .
Die Franzosen vertrauten zu sehr auf die abschreckende Wirkung ihrer Marginot-Linie , wo sie auch am wahrscheinlichsten mit deutschen Angriffen rechneten . Es gab aber im Norden in den Ardennen große Lücken ohne starke französische Militärkontingente , womit der Wehrmacht strategisch unerwartet hier auch der entscheidende , massive und schnelle Durchbruch gelang . Benelux war dann schnell nach Westen vom Support abgeschnitten und besetzt .
Die französischen Truppen waren durch falsche strategische Positionierung versprengt , und damit recht einfach in den Griff zu bekommen . Weil Hitler zudem auch mit der vollständigen Zerstörung von Paris drohte , kapitulierten die Franzosen zu letzt und zogen sich in die südlichen Teile ihres Staatsgebietes zurück .
Der letzte große Vormarsch gegen Russland war zunächst auch nur deswegen noch von Erfolg gekrönt , weil die rote Armee dort zu Beginn noch recht schwach auf tausenden Kilometern Frontinie aufgestellt war . Da verfolgte man dann aber später die Strategie , die Wehrmacht sich erst einmal weit nach Osten erschöpfend "totlaufen" zu lassen , und sich selbst nebst kriegswichtiger Industrie rechtzeitig weit genug ins Hinterland zurück zu ziehen .
Dort konnte man sich dann neu sammeln , massig ( schweres ) Kriegsmaterial vorproduzieren , um danach zu passender Zeit den Spieß in erlernter Neustrategie nach und nach umdrehen zu können .