wieso darf RB Leipzig sich nicht Red Bull Leipzig nennen, aber Bayer Leverkusen "Bayer"?
6 Antworten
Vereine wie Bayer Leverkusen, SC Opel Rüsselsheim, SV SCHOTT Mainz, Bayer Dormagen, früher Bayer Uerdingen, Wacker Burghausen, Carl-Zeiss Jena, SG Quelle/1860 Fürth* und einige mehr waren Sportvereine, die ursprünglich für Mitarbeiter der jeweiligen Firmen gegründet wurden zur gemeinsamen körperlichen Ertüchtigung nach der Arbeit. Deshalb haben die Firmennamen im Mannschaftsnamen hier Tradition.
RB Leipzig hat keinen Firmenstandort in Deutschland, der Verein wurde vor knapp 10 Jahren gegründet von Mitarbeitern/Strohmännern von Red Bull, da in Sachen Fußballverein natürlich unser Vereinsrecht gilt, da braucht es im Grunde hauptsächlich eine bestimmte Anzahl von Gründungsmitgliedern. Der Sächsische Fußballverband hat den Verein dann durchgewunken und so war RBL im Geschäft. Dementsprechend ist es kein Werksclub und somit wäre der Firmen/Produktname im Namen unzulässig. Man erfand für sich das Kürzel RB für RasenBallsport, aber natürlich ist es eine Anspielung auf Red Bull. Dasselbe gab es übrigens bereits in den 90ern, als LR Ahlen in die 2. Liga aufstieg. LR ist ein Kosmetikunternehmen aus Ahlen und war damals Hauptgeldgeber des Vereins, LR bedeutete jedoch offiziell für den Verein Leichtathletik Rasensport.
Interessant wäre zu wissen, ob auch heute noch eine deutsche Firma eine ortsansässige Werkself als neuen Verein gründen könnte oder nicht... kann mir das jemand beantworten?
*Fun Fact: Den Verein Quelle/60 Fürth gibt es heute noch, die Firma Quelle jedoch nicht mehr... ergo hat der Verein die Firma überlebt.
Soweit ich weiß, was Bayer Uerdingen und Bayer Leverkusen eben eine sogenannte Werkself und haben damals eines der letzten Sonderrechte bekommen.
Zudem wurde RB Leipzig nur aus reinen "Marketingzwecken" gegründet. Das wäre so wie Volkswagen Wolfsburg.
In dem Artikel ist das auch ganz gut erklärt.
Weil Bayer eine Werksmannschaft ist und nicht wegen dem Sponsor so heißt.
Der Unterschied ist da, egal ob du das siehst oder nicht. Bayer wurde von Arbeitern gegründet und heißt darum so. Da steckte damals eine Freizeitbeschäftigung nach Feierabend dahinter. Bei Red Bull ist, war und wird das so nie gegeben sein. Da steckt nur Kommerz dahinter.
RB Leipzig ist eigentlich entgegen der bisher vorherrschenden Vereinsform eher als Franchise zu betrachten, so wie man es in allen Mannschaftssportarten aus den USA kennt. Man kann nicht davon ausgehen, dass auch nur irgendwer den Markenbegriff Red Bull noch nicht kennen sollte... man wird also durch Sport-Franchise ala Fußball, Formel 1, Eishockey und wo Red Bull noch dabei ist, nicht wirklich mehr Dosen verkaufen als zuvor. Das Red Bull-Sport-Franchising ist mittlerweile eigentlich fast eigentständig zu betrachten neben der "Plörre" wie man immer so schön sagt.
Wie läuft das also in den USA? Es gibt die vorherrschenden Sportligen NFL, NBA, MLB, NHL, MLS usw.. Diese Ligen haben keinen Auf- und Abstieg wie bei uns, sondern sind quasi elitäre Klubs, die in einer Klasse zusammenspielen, den Fans bestimmter Hotspot-Regionen wird, sollte sich ein Geldgeber finden, ein Verein gegeben. Entscheidet sich ein Franchiser in ein paar Jahren gegen den Standort, weil z. B. die Fans in LA kein zweiter Basketballklub gefällt und die Zuschauer ausbleiben, wird der Klub relokalisiert und das Franchise zieht weiter in eine Stadt, wo die Fans mehr Begeisterung für die entsprechende Sportart zeigen. Dasselbe gilt für Enhancement-Maßnahmen, falls sich die Liga dazu entscheidet, sich zu vergrößern. So läuft das in den USA, jedoch z. B. im Fußball auch in Japan, China, Südkorea. Bestimmten Regionen wird eine Sportart gegeben, wenn die Zuschauer es annehmen gut, falls nein, wird sich eine neue Stadt gesucht.
Leipzig ist im Grunde die einzige Stadt in Deutschland, wo sich ein Franchise anbietet, da die traditionsreichen Klubs nur noch unterklassig kicken, die Fans jedoch höherklassigen Fußball schon seit Jahrzehnten vermissten. Ich bin daher davon überzeugt, dass man davon ausgehen kann, dass es nicht noch einmal ein Franchise mit Neugründung in Deutschland geben wird.
Wiso red Bull?
rasen ballsport!
Bayer Leverkusen ist ein Betriebssportverein von Bayer, deshalb dürfen Sie sich so nennen.
Red Bull ist der Besitzer von Leipzig, nicht "nur" der Sponsor. Übrigens sehe ich zu einer Werksmannschaft keinen großen Unterschied, denn bei Bayer hat auch der Konzern, wie bei RB, das Sagen.