Wie zeichnet sich das Verhalten von Reptilien (v.a. Schlangen) in Gefangenschaft im Vergleich zu Reptilien in freier Wildbahn aus?

2 Antworten

das ist ganz abhängig davon, was unter "bestmöglich artgerecht gestalteter Haltung" verstanden wird. in grosses Problem ist jedenfalls immer, dass Krankheiten bei Reptilien für Halter erst sehr verspätet sichtbar werden (wenn das Tier apathisch wird, nicht mehr frisst etc.). was auch ein generelles Problem ist, ist der Mensch als solches und die Beschränkung des Lebensraumes. Reptilien sind Wildtiere, die idr. einen ausgeprägten flucht Instinkt besitzen. diesem kann das Tier in Gefangenschaft nicht nachkommen. dadurch steht es praktisch dauernd unter stress.

Leider liegt die Forschung betreffend des Verhaltens von Reptilien noch sehr weit zurück, da diesen (oder allgemein allen) Tieren lange die Fähigkeit abgesprochen wurde, dinge wie Angst, leid , Zuneigung u.ä. zu empfinden. Ausserdem wurde lange auch der Aspekt ignoriert, dass Tiere in Gefangenschaft andere Verhaltensweisen an den tag legen, als in freier Natur.

vielleicht wäre es für dich im Hinblick auf deine Arbeit interessant, dich an geeignete Organisationen, die sich für Tiere in der freien Wildbahn engagieren zu wenden.

Ob eine Artgerechte Haltung artgerecht ist bzw., ob sich das Tier/die Tiere wohlfühlen,erkennt man bei guter Beobachtung an den Tieren,Mimik und Reaktionen selber. Ich habe Landschildkröten. Negativ ist es immer, wenn sie sich trotz ausreichend Platz(nicht jeder hat 1000qm2 Platz) oft zunahe kommen und durch Revierkämpfe leiden. Wirklich nahe kommen sie sich in freiheit nur bei bestimmten Sonnenplätzen. Passiert eigentlich bei einer unausgewogenen Haltung von w und m Tieren. Aber auch positives. So sind Schildkröten zutraulich genug um eine "extreme" Bindung zum Halter zu schaffen,so ist es in meinem Fall. Ein Tier musste vor 20 Jahren operiert werden,er überstand alles,aber die Ärzte gaben ihn nur 10% Überlebenschance. Durch mein schon aufopferndes Verhalten zuhause,ich nahm mir deswegen Urlaub,und seine Stabilität und Willen zum (über)leben,wurde er(37Jahre) von Jahr zu Jahr anhänglicher. Mittlerweile ist er auch ausserhalb des Geheges bei mir und der Gartenarbeit dabei. Keine Anzeichen von Ausbrechen oder Abhauen wie es unter Schildkröten normal ist. Viele meinen es ist "Vermenschlichung",aber dieses Tier ist über artgerechte Haltung bis hin zu meinem "Pflegeverhalten" nach der OP selber anders geworden. Viele können dieses nicht verstehen,gerade nicht bei Schildkröten. Es sind aber genau die Leute die es nicht verstehen das ich es auch geschafft habe andere Wildtiere mit der flasche aufzuziehen. In meinen Gedanken ist da besonders ein kleines Steinmarderbaby,vor vielen Jahren gefunden und aufgepäppelt. Später Aufzuchtstation und ausgewildert. Betonung steht auf Ausgewildert. Denn auch dieses "Wilde" Tier besuchte mich einige Jahre lang noch,mit kleinem Sicherheitsabstand,aber er war da.....am hellichtem Tage. Nachts gelegentlich,ohne Schäden. Was will ich damit ausdrücken? Weiß es selber nicht,vielleicht wirke ich auf Tiere mehr als auf Menschen(?). Kann sein. Bin am Thema vorbei,sorry...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebe den Wald,Natur,Reptilien und Griech. Landschildkröten